Millionen für die Feuerwehren der Stadt
GOMBETH. Trotz klammer Kassen der Schutzschirmkommune Borken, richten sich die Investitionen in die Feuerwehr in den kommenden fünf Jahren nach dem Bedarfs- und Entwicklungsplan. Wenn auch nicht alles sofort erledigt werden kann, wird man den Investitionsstau der letzten Jahrzehnte doch ein ganzes Stück abbauen können.
Auch wenn am Beispiel der neuen Atemschutzwerkstatt im Stützpunkt der Kernstadtwehr in der Vergangenheit nicht immer alles rund lief, so zeigte sich Borkens Bürgermeister Marcel Pritsch-Rehm offen für Kritik und löste die Probleme innerhalb der Verwaltung – und das flott. Aber der Reihe nach.
117 Einsätze für die Ehrenamtlichen
Am Freitagabend fand im Gombether Bürgerhaus die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Borken statt. Wahlen standen nicht an, was den Abend etwas kurzweiliger werden ließ. Stadtbrandinspektor Achim Hilgenberg berichtete von einem eher ruhigen Jahr, das für sämtliche Einsatzabteilungen 117 Einsätze bereithielt. Zugenommen haben Hilfeleistungen für die Bahn, Amtshilfen für die Polizei und im vergangenen Sommer die Einsätze bei Flächenbränden. Immer wieder rückten die Kameraden aber auch zu angebranntem Essen aus.
Der Ausbildungsstand ist hoch. Die Frauen und Männer der Einsatzabteilungen besuchten 98 Lehrgänge auf Landes- und Kreisebene. Dazu kommen noch die wöchentlichen Ausbildungen an den Standorten und die Brandschutzabschnitts bezogenen Übungseinheiten. Zudem nahmen Kameraden an der Sternübung in Jesberg teil (wir berichteten). Unterm Strich verbrachten die 294 Mitglieder der Einsatzabteilungen 34.927 Stunden mit Aus- und Fortbildungen sowie Einsätzen.
Die Einsatzabteilungen haben im vergangenen Jahr zwei Kräfte verloren, dafür konnten die Jugendfeuerwehren 25 (jetzt insgesamt 144) Mitglieder hinzugewinnen. Bei den Kindern in Borken, Dillich, Kerstenhausen, Trockenerfurth, Großenenglis/Gombeth engagieren sich 88 Sechs- bis Zehnjährige, vier weniger als im Jahr 2017. Die Ehren- und Altersabteilungen sind 115 Kameraden stark. Insgesamt verfügen die Feuerwehrvereine über 2211 fördernde Mitglieder, was zu einem finanziellen Polster führt. Die Investition der Vereine in ihre Feuerwehr lagen im Jahr 2018 bei 37.120 Euro, berichtete Hilgenberg der Versammlung.
Die neue Drehleiter, eine Rosenbauer L32A-XS 3.0 im Wert von 662.500 Euro, wird vermutlich im Oktober dieses Jahres ausgeliefert. Zudem sind zwei TSF-W für Gombeth und Arnsbach bestellt, die die jeweils alte LF 8/8 ablösen werden. Beide Fahrzeuge kosten zusammen 180.000 Euro. Mit den Investitionen in die neue Atemschutzwerkstatt stellt die Stadt Borken in diesem Jahr mindestens 1,07 Mio. Euro für die Ausstattung der Feuerwehr bereit.
Positive Entwicklung bei der Jugend
Zu Recht ist die Feuerwehr Borken unter Stadtjugendfeuerwehrwart Alexander Wilhelm stolz auf sich. Immerhin engagieren sich in elf Jugendfeuerwehren 52 Mädchen und 92 Jungen. Gemeinsam mit den 88 Kindern kommt die Feuerwehr Borken so auf ein Nachwuchspotential von 232 Sechs- bis Achtzehnjährigen. Höhepunkte des vergangenen Jahres waren unter anderem 50 Jahre Jugendfeuerwehr Singlis, das Kreiszeltlager in Niederbeisheim und die Abnahme der Leistungsspange in Homberg/Efze.
Leitstelle und Kreisbrandinspektor/in
Kreisbrandmeister Björn Nöchel (Bad Zwesten) ist guter Hoffnung, dass die neue Leitstelle in Homberg noch in diesem Jahr ihren Betrieb aufnehmen kann (wir berichteten bereits im Januar).
Ob und wann die vom Kreis favorisierte Kreisbrandinspektorin Tanja Dittmar ihren Job aufnehmen kann, was zum 1. April geplant war, stehe noch nicht fest, so Nöchel. Ein im Ausschreibungsverfahren unterlegener Profikläger hat gegen die Besetzung Einspruch eingelegt und möchte den Job gern selbst antreten.
Hohe Investitionen in die Feuerwehr
Millioneninvestitionen in die Feuerwehr sicherte Bürgermeister Marcel Pritsch-Rehm den Feuerwehrleuten in diesem und in den nächsten fünf bzw. zehn Jahren zu. „Die ist das Ergebnis des Bedarfs- und Entwicklungsplans des Jahres 2017“, so Pritsch-Rehm. Die Vorwürfe, die Verwaltung habe bei der Atemschutzwerkstatt „gepennt“ (wir berichteten hier), wies das Stadtoberhaupt zurück. „Ich finde es ist eine tolle Leistung, das innerhalb von zwei Jahren hinbekommen zu haben.“ Nach unserer Berichterstattung über die Atemschutzwerkstatt und dem zweimonatigen Stillstand, ging es dann auch zugegebenermaßen mit den Ausführungen und Planungen weiter. Die Fertigstellung ist für den kommenden Sommer geplant.
In Freudenthal ist der Neubau eines Feuerwehrhauses für die Kameraden aus Pfaffenhausen und Freudenthal bis 2020 geplant. Hier soll es einen Anbau an das Dorfgemeinschaftshaus geben. „Der Mehrwert, dass dann im Gemeinschaftshaus vernünftige Toilettenanlagen, eine neue Heizungsanlage, ein anständiger Versammlungsraum und die Feuerwehr Freudenthal/Pfaffenhausen mit einen modernen Gebäudekomplex ausgestattet wird, ist zukunftsfähig“, so Pritsch-Rehm. In Kerstenhausen entsteht ein Gebäude für die Feuerwehr und die Dorfgemeinschaft in gleicher Weise. Für die Baumaßnahmen sind über 700.000 Euro veranschlagt.
In Kleinenglis werden im Jahr 2020 die Sanitärräume renoviert, was bis zum Jahr 2022 auch auf das Feuerwehrhaus der Kernstadtwehr zukommt. Hier wird es einen größeren Umbau geben, der auch die Umkleide und die Jugendfeuerwehr mit einschließt. Für Nassenerfurth sieht es nicht ganz so rosig aus. Das Gebäude soll bis 2022 „analysiert“ werden. Hier sind die Kameraden im DGH untergekommen, es kann aktuell nur noch die Fahrzeughalle genutzt werden.
Bei den Fahrzeugen werden in den kommenden Jahren 1,3 Mio. (ausgenommen der bereits von Hilgenberg erwähnten Fahrzeuge) investiert. Neue Autos bekommen die Kernstadt, Singlis/Lendorf, Trockenerfurth, Nassenerfurth, Großenenglis und Freudenthal/Pfaffenhausen. (wal)
Ehrungen und Beförderungen
Verleihung des Silbernen Brandschutzehrenzeichen am Band für 25 Jahre aktiven Dienst in der Feuerwehr
- Marco Schmidt (Arnsbach)
- Oliver Batz (Kernstadt)
- Oliver Kassebeere (Kernstadt)
- Matthias Völker (Kernstadt)
- Andre Kalb (Dillich)
- Sven Albert (Dillich)
- Sebastian Ossadnik (Kleinenglis)
- Ralf Martin (Kleinenglis)
- Florian Wolf (Nassenerfurth)
- Andreas Schneider (Singlis/Lendorf)
- Frank Neubauer (Trockenerfurth)
Verleihung der Bronzenen Katastrophenschutz-Medaille
- Julian Appelhans
- Henrik Vogel
- Christian Neubauer
Beförderung zum Löschmeister
- David Klatte (Kernstadt)
- Frank Neubauer (Trockenerfurth)
Beförderung zum Oberbrandmeister
- Sebastian Wagner (Singlis/Lendorf)
Beförderung zum Hauptbrandmeister
- Simon Appel (Kleinenglis)
Leistungsabzeichen in Gold
- Luisa Rauthe (Freudenthal / Pfaffenhausen)
- Christiane Hohmann (Freudenthal / Pfaffenhausen)
- Sebastian Orth (Dillich)
Leistungsabzeichen in Gold 10
- Andre Kalb (Dillich)
- Torsten Staude (Freudenthal / Pfaffenhausen)
Anerkennungsprämien
Für 10 Jahre
- Patrick Amthauer
- Marcel Böhm
- Christina Bott
- Jürgen Ellert
- David Klatte
- Heiko Münner
- Marcel Röhsler
- Dominik Schellenberg
- Henning-Malte Siemon
- Pascal Timmer
- Sebstian Wagner
- Sascha Zinn
Für 20 Jahre
- Ingo Blum
- Bianca Diehl
- Matthias Ossadnik
- Markus Wiederhold
Für 30 Jahre
- Robert Keller
- Sascha Krone
- Mario Wingefeld
Für 40 Jahre
- Bernd Albert
- Axel Beier