Auch katholische und evangelische Kirchengemeinde stimmen zu | Videoüberwachung gegen Münzdiebe
ALSFELD. Uralt ist der Brauch, Münzen in einen Brunnen zu werfen und sich im Gegenzug die Erfüllung von Wünschen oder ganz einfach „Glück“ zu erhoffen. Daher hat der Magistrat der Stadt Alsfeld nun mit offiziellem kirchlichen Segen der katholischen und evangelischen Kirchengemeinde, die „ein gewisses Maß an Wunscherfüllung“ garantieren, den Schwälmer Brunnen zum „Wunschbrunnen“ erklärt.
Wie der Trevi-Brunnen in Rom soll auch der Schwälmer Brunnen eifrig von Touristen genutzt werden. Das Versenken einer Münze soll alle Wünsche in Erfüllung gehen lassen und demjenigen auch eine Wiederkehr in die Stadt garantieren. Knöpfe oder ähnliche Gegenstände werden vom Schwälmer Brunnen jedoch nicht zur Wunscherfüllung anerkannt.
Bürgermeister Paule erhofft sich von dem Wunschbrunnen eine sprudelnde Einnahmequelle, die sich bewachen lässt. In Rom fischt die Stadtreinigung regelmäßig kiloweise Münzen heraus. So sollen in Rom jährlich bis zu 1,4 Mio. Euro zusammenkommen, die für wohltätige Zwecke gespendet werden. Auch in Alsfeld geht die Stadtverwaltung dann mit Schnorchel und Taucherbrille auf Münzsuche. Das Geld soll dann bei der Buchhaltung als Einnahme verbucht werden. „Rom mit seinen 2,8 Mio. Einwohnern ist ca. 180 Mal so groß wie unser beschauliches Alsfeld. Entsprechend rechnen wir mit ca. 75.000 Euro Jahreseinnahmen aus dem Schwälmer Brunnen,“ erklärt die Alsfelder Stadtkasse und bittet darum, möglichst nur Münzen ab 1 Euro in den Brunnen zu werfen, da der Verwaltungsaufwand zum Zählen kleinerer Münzen zu hoch wäre.
„Rein rechtlich gesehen, werden Münzen durch Einwerfen in einen Brunnen herrenlos, denn der Eigentümer gibt seinen Besitz an der Sache in der Absicht auf, auf das Eigentum zu verzichten,“ erläutert Bürgermeister Paule. Die Münzen gehören also niemandem. Derjenige, der eine solche herrenlose bewegliche Sache in Eigenbesitz nimmt, erwirbt sodann das Eigentum an der Sache. Dies wird dann die Stadt Alsfeld sein. Dass sich wasserfeste Langfinger an den Münzen bedienen, will Paule mit einer Videoüberwachung verhindern. Unter ständiger Beobachtung der Kameras soll der Brunnen daher 24 Stunden lang an 7 Tagen pro Woche überwacht werden. Ein solches Videoüberwachungssystem kostet in der erstmaligen Anschaffung nur 48.000 Euro. Hinzu kommen jährliche Wartungs- und Softwarekosten von rund 10.000 Euro. Außerdem werden zwei weitere Mitarbeiter im Ordnungsamt eingestellt, die den Überwachungsmonitor rund um die Uhr beobachten können.
Die feierliche Einweihung findet am 1. April um 11 Uhr am Schwälmer Brunnen statt. (pm)
1 Kommentar
Guter Aprilscherz! echt top 😀
Einen frohen 1. April an alle Leser und Berichterstatter
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