Ostermarkt in Gudensberg
GUDENSBERG. Selbst wenn heute früh ein paar Schneeflocken daran erinnerten, dass auch Ende März und im April noch ein paar kalte Tage auf uns warten, am vergangenen Wochenende war rund um das Bürgerhaus in Gudensberg der Frühling allgegenwärtig. Zum 25. Mal begrüßten zahlreiche Kunsthandwerker einige Tausend Gäste zwei Tage lang zum Ostermarkt in der Chattengau-Metropole.
Jede Menge Kunsthandwerk und Geschenkideen
So viele Besucher hatte man lange nicht rund um die Stände im Bürgerhaus und an den Buden vor dem Eingang gesehen. Ein sicheres Zeichen dafür, dass die Menschen die warmen Tage und die Sonne herbeisehnen, die sich Samstag und Sonntag auch viele Stunden zeigte.
Manchmal war es schwer, an die Stände mit Handwerklichem aus Holz, Stoff, Wolle, Papier, Keramik und andere Material heranzukommen, War diesmal der Andrang. Neben passender Dekoration für Wohnung, Haus und Garten, gab es jede Menge Auswahl und Ideen für kleine und große Geschenke an die Liebsten zu Ostern. Viele Kunsthandwerker zeigten ihr Können direkt vor Ort.
Attraktion: Die sorbische Technik Eier zu färben
Besonders viel Beachtung fand die Arbeit von Babett Zenker in Niedersorbische Tracht, nach sorbischer Tradition Ostereier in vier verschiedenen Techniken zu bemalen. Diese sind weit über die Grenzen der Lausitz hinaus für ihre Kunstfertigkeit und Schönheit bekannt. Die Partnergemeinde Dissen-Striesow aus dem Spreewald, in der Frau Zenker das Heimatmuseums leitet, lässt beim Gudensberger Ostermarkt alljährlich eine alte Tradition lebendig werden.
Nach der „Wachsreservetechnik“ entstehen bunte Ostereier, indem mit Nadel und Federkiel Wachstupfen auf das Ei aufgetragen und dieses dann gefärbt werden. Eine Prozedur, die für alle weiteren Farbschichten wiederholt wird, bis ein buntes Ei gefertigt ist. Große und kleine Besucher des Ostermarktes konnten diese Eier erwerben oder selbst – unter Anleitung der Museumsleiterin – kreativ werden. Das Spreewald-Dorf ist seit 1991 mit dem Stadtteil Dissen verpartnert.
Allerlei Kreatives rund ums Bürgerhaus
Am Samstag lockten zusätzliche Angebote, wie das Spielmobil mit zahlreichen Möglichkeitem zur Bewegung an der frischen Luft, dir Schlossberg-Langohren und ein kleiner Streichelzoo von Simone Schmidt oder das Waldbaden in der Löwen-Apotheke Salfer.
Für Kaffee und Kuchen sorgten die Landfrauen, Kräftiges und Deftiges gab es an diversen Ständen vor dem Bürgerhaus. Die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer und Mitarbeiter der Stadt hatten dafür gesorgt, dass der gesamte Marktbereich mit Osterdekoration reich geschmückt war. „Es war schon ein wenig mehr als nur ein Ostermarkt, so die Reaktion von Elke Michel-Elbe (Stadt Gudensberg) angesichts des Besucherandrangs und der wachsenden Anzahl von Angeboten rund um den Markt.
Vor 25 Jahren im Familienzentrum fing es an
Als die Gudensbergerin Marlis Dürrbaum als begeisterte Eiermalerin vor 25 Jahren die Idee hatte, gemeinsam mit ein paar anderen kreativen Menschen, wie die Keramikerin Rosemarie Rosenthal, die Puppenmacherin Bärbel Hanke und die Seidenblumenexpertin Ursula Lehmann, im heutigen Familienzentrum einen Ostermarkt zu veranstalten, ahnte noch kaum jemand, dass aus dieser Veranstaltung im gemütlichen und kleinen Rahmen, eine solch attraktive Erfolgsgeschichte werden würde. (rs)
Das Foto: Babett Zenker in Niedersorbische Tracht färbte nach sorbischer Tradition Ostereier