Rotary Club Wilhelmshöhe spendet der bdks
BAUNATAL. Es war ein entspannter Besuch im Markt 5, als Georg von Meibom und Claus Peter Müller von der Grün für den Rotary Club Kassel-Wilhelmshöhe vorbeikamen. Sie halfen beim Pizzabacken und spielten mit den Besuchern der inklusiven Begegnungsstätte eine Runde Dart.
Außerdem sprachen sie mit Pfarrer Joachim Bertelmann, dem Vorstandsvorsitzenden der Baunataler Diakonie Kassel (bdks) und Martina Rohde, der zuständigen Leiterin in der Begegnungsstätte Am Markt 5 über Inklusion und die Teilhabe am täglichen Leben.
Bertelmann: „Wir leisten Assistenz, mitten im Sozialraum“
Und sie brachten einen Scheck mit: 4.000 Euro spendete der Rotary Club Kassel, dessen Präsident der EAM-Chef von Meibom zurzeit ist. Es war also ein Besuch in entspannter Atmosphäre und das Interesse der Rotarier war entsprechend groß, möglichst viel über das Haus und die Menschen, die hier ein- und ausgehen zu erfahren. Die bdks betreibt es, weil es mitten in der Stadt liegt, mit dem Café die Möglichkeit der Begegnung bietet und natürlich, weil es Inklusion genau auf den Punkt bringt. Hier ist sie Realität, so wie sie tatsächlich sein sollte: „Wir leisten Assistenz, mitten im Sozialraum“, so Bertelmann. Am Markt 5 treffen sich behinderte und nicht behinderte Menschen inmitten ihrer alltäglichen Vollzüge, mitten im Kiez sozusagen. Joachim Bertelmann beschrieb die Geschichte von der alten Post bis zum multifunktionalen Gebäude mit Fachdiensten und Begegnungsstätte der bdks, der Kirchengemeinde und der Diakoniestation. Eigentümer ist die Stadt Baunatal.
Die bdks hat hier das Büro des Betreuten Wohnens für weitgehend selbständig, allein oder in Wohngemeinschaften mitten in den Stadtteilen lebende Betreute mit geistiger Behinderung untergebracht. Es finden an diesem Ort aber auch Freizeitangebote statt. „Wir leisten damit eine Arbeit, obwohl wir Themen wie Freizeit, Kunst und Kultur für den ambulanten Bereich gar nicht finanziert bekommen!“ Behinderte Menschen, die mit größtmöglicher Selbständigkeit – eben im Betreuten Wohnen – leben, haben keinen Anspruch auf Unterstützung, obwohl ihr Bedarf fast immer ein höherer ist. Das beginnt schon beim Fahrdienst, damit viele überhaupt kommen können.
Inklusion live mit Georg von Meibom und Claus Peter Müller von der Grün
So ist die Baunataler Diakonie auf Spenden angewiesen und das beginnt schon bei der Ausstattung der Räume. Teilhabe und Inklusion würden sonst nicht funktionieren. Damit hier gemeinsam Freizeit verbracht werden kann, Grillabende und Dartrunden möglich sind und gelegentlich auch gefeiert werden kann, muss jedes Jahr ein Defizit von 100.000 Euro ausgeglichen werden.
Der zentrale Raum zur Begegnung muss besser ausgestattet werden, es fehlen zwei Sofas für eine gemütliche Ecke, dazu Tische und andere Gegenstände. Für diesen Bereich werden die 4.000 Euro verwendet. Georg von Meibom und Claus Peter Müller von der Grün, Pressesprecher des Rotary Clubs, tauchten einen Nachmittag in die Arbeit ein, aßen mit den Besuchern der Begegnungsstätte und wussten am Ende, dass das Geld gut „angelegt“ ist.
Hintergrund: Rotary Club Wilhelmshöhe und international
25.000 Euro können die Rotary-Mitglieder aus Kassel-Wilhelmshöhe jedes Jahr für soziale Projekte zur Verfügung stellen. Darüber hinaus ist die international arbeitende Organisation mit weltweit 1,2 Millionen Mitgliedern vor allem in der Friedensarbeit und der Polio-Bekämpfung tätig. Das geht nur mit einer internationalen Struktur. Gerne aber unterstützen sie auch lokale Projekte, die Bedarf haben. (rs)
Foto: Sie kamen gerade richtig zum Pizzabacken: Georg von Meibom (3. von rechts) und Claus Peter Müller von der Grün (4. von links). Ganz rechts Joachim Bertelmann © Foto: Rainer Sander