REIBERTENROD | WILLINGSHAUSEN. Schon wieder hat ein Umweltsünder einen erheblichen Feuerwehreinsatz im Vogelsbergkreis ausgelöst. Wie die Feuerwehr der Stadt Alsfeld sowie die Polizeistation Alsfeld auf Anfrage mitteilten, wurden im Wald zwischen Alsfeld und Willingshausen im Bereich von Reibertenrod fünf Kanister mit einer ölhaltigen Flüssigkeit aufgefunden.
Laut Polizeiangaben handelte es sich um insgesamt fünf blaue Kunststoffkanister, die offensichtlich im Wald entsorgt wurden. Ob es sich bei dem Inhalt um Altöl oder einen anderen Gefahrstoff handelt, wird derzeit von der Polizei ermittelt. Zur Bergung der Kanister wurde der sogenannte Gefahrstoffzug der Feuerwehr alarmiert. Rund dreißig Feuerwehrleute rückten mit mehreren Einsatzfahrzeugen zu der Örtlichkeit aus, unter anderem kam ein Gerätewagen Gefahrgut (GW-G) zum Einsatz. Wie Alsfelds Stadtbrandinspektor Daniel Schäfer sagte, wurde zunächst mit äußerster Vorsicht vorgegangen. „Es war unklar, was für ein Stoff sich in den Kanistern befand“, so Schäfer. Laut seinen Angaben waren die Kanister verschlossen und es kam zu keinem Stoffaustritt.
Zur Bergung der Kanister gingen Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten, Kontaminationsschutzhauben und Chemikalienschutzhandschuhen vor. Laut Feuerwehrangaben wurden die Kanister in speziellen Folien und einem Gefahrgutfass verpackt, bevor sie der Polizei übergeben wurden. Für den Feuerwehreinsatz musste die Landesstraße zwischen Alsfeld und Willingshausen fast zwei Stunden voll gesperrt werden. Alleine die Kosten für den Feuerwehreinsatz belaufen sich auf einen hohen vierstelligen Eurobetrag, der derzeit noch von der Allgemeinheit getragen wird. Der Polizeistation Alsfeld liegen noch keine Hinweise auf einen Tatverdächtigen vor. Wer auffällige Beobachtungen in diesem Bereich gemacht hat, kann diese den Beamten unter der Telefonnummer 06631-9740 mitteilen.
Erst im Januar kam es im Bereich von Kirtorf zu einem umfangreichen Feuerwehreinsatz, nachdem dort ein Altöltank in einem Wasserschutzgebiet entsorgt wurde. Auch in diesem Fall ermittelt die Polizei noch nach einem Tatverdächtigen. (pw)
1 Kommentar
»Umweltsünder« erscheint mir für Leute, die Giftstoffe im Wald entsorgen, doch arg verharmlosend. Wird »Sünder« im allgemeinen Sprachgebrauch doch eher für lässliche Übertretungen, wie das Schokolade Naschen während einer Diät, oder leicht überhöhte Geschwindigkeit im Straßenverkehr verwendet.
Hier handelt es sich um Verbrecher, die Mensch und Natur mit Gift in Gefahr bringen.
Man sollte sie auch so nennen.
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