E-mobil-Fahrer informierten und trafen sich
BAUNATAL. Die Vorurteile haben sie alle bereits zur Genüge gehört. Elektroautos sind zu teuer, Elektroautos haben keine Reichweite, Elektromobilität ist zu kompliziert! Interessant ist, dass man niemanden trifft, der von einem Elektroauto zurückwechseln möchte zu einem Verbrennungsmotor.
Viele nordhessische Fahrer von Elektroautos haben sich in einem Stammtisch zusammengetan, versammeln sich, tauschen sich aus und informieren. Immer am vierten Sonntag im Monat, treffen sie sich in der Trattoria in Niedenstein. Dazu ist jeder Interessierte herzlich eingeladen!
Am 23. Februar haben sie sich ganz öffentlich auf dem Europaplatz in Baunatal zusammengefunden und gleich die Freunde anderer Stammtische aus ganz Deutschland mit eingeladen. Herausgekommen ist ein Informationstag unter dem Motto „Baunatal bewegt elektrisch“!
Keine Messe sondern Informationsbörse
Es sollte keine Messe sein, sondern interessierten Menschen die Möglichkeit eröffnen, sich bei den unterschiedlichsten Fahrern mit den verschiedensten Automodellen über Elektromobilität zu unterhalten. Von Verbraucher zu Verbraucher sozusagen. Das nutzten viele, denn den ganzen Tag über war reger Betrieb hinter dem Baunataler Rathaus.
Es scheint keinen Grund mehr für die Verbrennungsmotoren zu geben. Ein Fahrer war stolz, bereits seit 1998 nur noch elektrisch zu fahren, in einem selbst umgebauten Auto, in dem der Benzinmotor einfach gegen einen Elektromotor getauscht wurde. Damals sprach noch niemand über Energiewende.
Verschiedene elektromobile Lebensgeschichten
Michael Lind ist sogar aus Kaiserslautern angereist. Er ist stolzer Fahrer eine Tesla Model 3. Sein 4. Elektroauto nach einem Nissan Leaf und zwei Renault Zoe. Angefangen hat alles mit einer PV-Anlage, die dann um einen Strom-Speicher erweitert wurde. Nachdem die Heizung über Strom erfolgte, war immer noch Energie übrig. Die bekommt jetzt das Auto. Michel Lind möchte gar nichts anderes mehr fahren und erzählt gerne seine „elektromobile Geschichte“. Sie ist einfach, umweltbewusst, nachhaltig und so leicht nachvollziehbar.
Lars Valentin aus dem Gudensberger Ortsteil Dissen geht es ähnlich. Er ist mit seiner Haustechnik noch einen Schritt weiter. Er lädt das Auto auf, wenn Strom übrig ist und nutzt die große Autobatterie, um zu Hause Energie zu haben, wenn keine Sonne scheint. Um zu demonstrieren, wie viel Strom ein Auto speichert und was man damit alles machen kann, stellte er sein – mit einem Schmunzeln bezeichnetes – „weltweit erstes Vehikel mit Popcorn-Maschine und Elektro-Heizer“ vor. Nebenbei produziert das Auto – sehr zur Freude der Kinder – ausdauernd Seifenblasen. Angst, nicht nach Hause zu kommen, hat er nicht, das Auto speichert jede Menge Strom. Das Auto ist sein persönlicher Protestwagen gegen den Klimawandel.
Keine Fragen mehr unbeantwortet!
Einige Anbieter von Geräten und Autos, wie Autohändler und Ladetechnik-Hersteller nutzten die Gelegenheit, sich ebenfalls auf dem Europaplatz zu zeigen. Es entwickelten sich lebhafte Diskussionen und wer Informationen suchte, fand diese aus erster Hand! Was viele Elektroauto-Fahrer wundert, ist, dass sie alle eine Grüne Plakette auf ihr Auto kleben müssen, selbst bei Herstellern, die gar nichts anderes bauen, als Elektroautos. Die nächsten Treffen des Stammtischs sind a, 24. März und 28. April, jeweils um 11 Uhr in der Trattoria in Niedenstein. Wer sich anmelden möchte, kann die bei Marc Boll tun unter Telefon 0170/4633369. (rs)
21 Kommentare
Da ich ein neues Auto kaufen muß, erwäge ich auch ein E- Auto. Das will natürlich gut überlegt sein, und ich versuche, z. B. in solchen Foren die Für- und Widerargumente gegeneinander abzuwägen. Das ist aber nicht ganz einfach, denn Argumente gibt’s hier nur wenige. Ich habe das Gefühl, dass hier viel daher geredet wird, ohne dass jemand wirklich Erfahrungen hat. Ein paar objektive Erfahrungsberichte von E- Autofahrern wären hilfreicher. Was zählt, ist doch nur die Kundenzufriedenheit, und nicht irgendwelche ideologischen Gerdankenspielereien. Die Beschimpfungen, Beleidigungen und Witzeleien von E- Autogegnern sind nicht hilfreich, die scheinen ja mehr ein Problem mit E- Autofahrern zu haben als mit der E- Mobilität an sich.
Bei KFZ deren allgemeine Nutzungsdauer locker mittlerweile in jedem Preissegment 200.000 Kilometer überschreitet, entbehrt die Rohstoffdiskussion jeder Grundlage, wenn ein E-Mobil bereits nach 100.000 Kilometern im Vergleich zum Verbrenner seinen Break Even Point erreicht hat.
Darüber hinaus ist der Vergleich Kohlestrom -> Böse sinnfrei. Zum einen wandern aus den Einnahmen ebenfalls Gelder in den Ausbau der regenerativen Energie, zum anderen weiß man nie genau was aus der Dose kommt. Manch einer wird’s hier sicherlich erschnuppern können, in vielen Bereichen jedenfalls garantier der Anbieter Ökostrom an der Säule.
Ich frage mich immer, ob die erhobenen Zeigefinger auch zu Hause Strom aus regenerativen Quellen beziehen oder sogar eine PV-Anlage haben. 😂
Die an der Tankstelle bezogenen Kraftstoffe sind allerdings auch alle super sauber.
Der Verbrenner hat ebenfalls innerhalb kürzester Zeit seinen Sprung vom Anfangsstadium bis zum heutigen Allheilmittel geschafft.
Ich wünsche allen Gegnern tiefere Beschäftigung mit der Materie. Vor allem die Kirche im Dorf zu lassen. Rom wurde nicht in einem Tag erbaut.
M. E. hat die Elektromobilität Rasante Entwicklungen in einem Zeitraffer gemacht, den die Verbrennungsmotoren nur träumen können. Sie ist nicht der Heilsbringer oder extrem nachhaltig, aber allemal besser wie seine Gegenstücke und wird sich weiter absetzten.
In fünf Jahren sieht es wieder ganz anders aus.
Was sich technisch weiter tun wird, wissen wir nicht genau. Aber das der Verbrennungsmotor im Alltag verschwinden wird, ist sicher, nur eine Frage wie lange wichtige Beteiligte in Wirtschaft und Politik noch die Augen verschließen wollen. Aber ein voll bekommt ja die Regierung welche es verdient. Angesichts der Kommentare hier, wundert mich also nichts.
Thomas Anschütz, du warst doch gar nicht auf diesem Treffen, wenn du wirklich da gewesen wirst, dann würdest du nicht jetzt so einen schwachsinn erzählen. diese Veranstaltung wurde extra organisiert damit jedermann sich frei informieren kann bei Händlern sowie bei Privatpersonen.
Das Elektroauto funktioniert unter diversen Bedingungen sehr gut. Aber es passt noch nicht zu jedem Fahrprofil.
Schlimm ist die intolerante Oberlehrermentalität mancher Elektroautofahrer, gepaart mit dem leugnen von noch vorhandenen Nachteilen.
Ein Grund warum ich als Besitzer mehrerer Elektroautos einen Bogen um solche Leute mache.
Man will schliesslich nicht in einen Topf mit solchen Leuten geworfen werden.
Lasst euch nichts erzählen, prüft und urteilt selber.
Als hoch zufriedener Besitzer mehrerer Elektrofahrzeuge stelle ich fest, dass diese offensichtlich zu meinem Fahrprofil passen. Grundsätzlich ist mir auch egal, was für ein Auto andere Leute fahren. Ich bin auch keineswegs „missionarisch“ unterwegs. Als E-Autofahrer bin ich allerdings erstaunt, welchen Feindseligkeiten man – z. B. an einer Ladesäule, und zwar aus heiterem Himmel, begegnet. Im Übrigen stimme ich Ihrem Kommentar uneingeschränkt zu, ergänzen möchte ich aber, dass auch einige ideologisch motivierte Verbrennerfahrer ebenso Oberlehrerhaft und intolerant daher kommen. Eine Versachlichung der Diskussion, z. B. im Rahmen solcher Blogs im Internet, würde ich sehr begrüßen.
Interessant, dass immer ungebildete Menschen ohne Zukunftsperspektive, unreflektiert und ohne jeglichen Sachverstand, sich negativ über E-Mobilität äußern.
Mir tun die irgendwie leid!
Keine Zukunft wird es für die E- Mobilität geben das ist richtig,,, Eher ein Nischendasein wie mit den Gas-Autos.
Ganz genau! Auch das Automobil sei nur eine „vorübergehende Erscheinung. Ich glaube an das Pferd “. Hatte seinerzeit Kaiser Wilhelm II festgestellt. Träum weiter…
Haben wir hier wieder einen Grünen auf den Fuß getreten ….. Lach
Solche dummen Sprüche bringen nichts. Man muss kein Grüner sein, um klar zu erkennen, dass herkömmliche Antriebe eher zurückgehen werden. Wie jeder weiß sind fossile Brennstoffe sehr begrenzt und das sie in Mitteleuropa noch weitaus begrenzter sind liegt auf der Hand, es werden immer Importe nötig sein. Elektrizität ist eben auch auf andere Art verfügbar zu machen, daher hat die E-Mobilität eine sichere Zukunft.
Ach Tante Tekla du solltest dich mal besser informieren es sind noch reichlich Erdölreserven für bis zu 100 Jahren vorhanden !!!!!! schau mal bei Googel !!
Elektromobilität ist für eine kleine Gruppe, die daran glaubt der Umwelt damit was Gutes zu tun und sich moralisch über andere stellt. Das brauchen diese Menschen um ihr Selbstwertgefühl zu steigern.
Das zeigt auch diese Treffen, dass man sich abgrenzt und wie eine Sekte zum Beten trifft. Diese Menschen verleugnen dann alle Nachteile ihrer Wunderautos und halten den Rest der Autofahrer für rückschrittlich und dumm.
Wer glaubt Elektrisch Umweltfreundlich zu fahern der glaubt auch das ein Zitronenfalter Zitronen faltet !!!
@ Thomas Anschuetz Welche Erfahrungen Ihrer Analyse hinsichtlich der Gemütslage von E-Autofahrern zu Grunde liegen, kann ich nicht beurteilen. Ein bisschen verallgemeinernd sind sie aber schon, finde ich. So war z. B. mein persönliches Selbstwertgefühl durchaus in Ordnung, schon bevor ich ein E-Auto gefahren bin, und ich treffe mich auch nicht zum Gebet bei irgendeiner Sekte. Ihr Kommentar lässt Ganz offensichtlich darauf schließen, dass Sie ein Problem mit der E-Mobilität haben. (Es gibt da so ein Sprichwort: Was Peter über Paul sagt, sagt mehr über Peter als über Paul). Heftig widersprechen möchte ich Ihnen allerdings bei Ihrer Feststellung, E-Mobilität sei ausschließlich für die Sorte Menschen, wie Sie sie dann so despektierlich beschreiben. Offensichtlich haben Sie die Zeichen der Zeit nicht erkannt, wobei Sie – s. z. B. die beiden nachfolgenden Kommentare – weiß Gott nicht alleine sind. Manche Menschen tun sich eben mit. Veränderungen schwerer als andere. Bedauerlich finde ich allerdings, dass die Auseinandersetzung mit der Frage E-Mobilität inzwischen ideologische Züge trägt. Das Gebetsmühlenartige Wiederholen dümmlicher (s. Kommentar „Jochen“ weiter unten) oder schlicht falscher Behauptungen (Kommentar „Frank“) machen einen fruchtbaren Gedankenaustausch leider unmöglich. Schade, aber so ist es wohl. Ich bin inzwischen über 60, und ich erinnere mich noch an eine Zeit, als viele Menschen in Deutschland gesagt haben, Computer würden sich NIE durchsetzen. Und dann haben diejenigen, die damals hätten die Nase vorn haben können, die Sache verschlafen und das Geschäft anderen überlassen. Genau wie man das heute mit der E-Mobilität macht.
Gerne bin ich bereit mich mit den Kommentatoren hier auf ein Bier zu treffen und über die Umweltbilanz von Elektroautos zu sprechen. Denn offenbar geistern zu viele Mythen umher. Ganz unabhängig davon werden diese Fragen bei einem Verbrennungsmotor bzw. dessen Treibstoff nie gestellt. Primäre wie sekundäre Einflüsse auf Umwelt in jeglicher Hinsicht.
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