Börsenverein: Bücherwurm präsentiert Wettbewerb in Borken
BORKEN (Hessen). So ganz gegen den Trend und gegen alle Vorurteile: Von wegen, Kinder und Jugendliche können nur Smartphone-lesen, WhatsApp und Messenger. Es war beeindruckend, wie gut Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen im Schwalm-Eder-Kreis lesen können.
17 Schulen vertreten
Die Sieger von Vorlesewettbewerben aus 17 Schulen im Schwalm-Eder-Kreis traten Sonntagmittag im Bürgerhaus Borken an, um die Kreissiegerin oder den Kreissieger zu „erlesen“. Von der Förderschule bis zum Gymnasium, von Melsungen, aus Frielendorf oder Neukirchen waren die 17 Teilnehmer angereist, fast alle in Begleitung ihrer Eltern, viele mit Unterstützung von Geschwistern. Leider hatten nur zwei Lehrer Lust, ihre Schüler an diesem wichtigen Tag zu begleiten.
Eingeladen hatte Sonja Lehmann vom Buchladen Bücherwurm aus Borken, die den Regionalentscheid organisieren durfte, und fair und souverän durch des Wettbewerb führte.
Eigener Text und fremder Text
Die Kinder durften sich einen Text zum Lesen auswählen, mussten kurz erklären, um was es geht und durften dann drei Minuten lang lesen. Mit viel Betonung und Interpretation trugen die 17 vor, was sie eingeübt hatten. Versprecher durften nicht gewertet werden, die Lesetechnik, die Interpretation und die Textauswahl flossen in die Bewertung ein.
Alles üben half nur bedingt, denn in der zweiten Runde musste ein Fremdtext gelesen werden, der niemandem vorher bekannt war. Erstaunlicher Weise gab es dabei wenig „Einbrüche“. Manche Kinder schienen, von der Last der eigenen Auswahl und des Übungsdrucks befreit, sogar besser mit dem fremden Text umzugehen. Am Ende wurde es knapp, da lagen zwei Kinder gleichauf und nur ein Wimpernschlag mit erneuter Abstimmung in der Jury brachte Daniel Späth von der Christophorus-Schule Oberurff auf’s Siegerpodest. Er wird den Schwalm-Eder-Kreis auf der nächsten Ebene vertreten.
Bücher für alle Teilnehmer
Alle Teilnehmer bekamen ein Buch vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels, der den Wettbewerb zum 60. Mal ausrichtet und einen Bildband von Borken, den Bürgermeister Marcel Pritsch-Rehm gestiftet hat.
Zur 7köpfigen regionalen Jury gehörten Borkens Ehrenbürgermeister Bernd Hessler, Ute Tittmann-Lotz (Buchhändlerin in Homberg), Barbara Jüngling (Leiterin der Borkener Stadtbücherei), Heinz Meier (Schulleiter i.R.), Sonja Lehmann, Gudrun Reinbold (Magistrat Borken) und nh24-Redakteur/Buchautor Rainer Sander.
Hintergrund: Ältester und größter Schülerwettbewerb
An den regionalen Entscheiden der Städte und Landkreise beteiligen sich bundesweit rund 7.000 Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen. Mit circa 600.000 Teilnehmern jährlich ist der 1959 ins Leben gerufene Vorlesewettbewerb der älteste und größte Schülerwettbewerb Deutschlands. Er wird von der „Börsenverein des Deutschen Buchhandels Stiftung“ veranstaltet und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Ziele des Vorlesewettbewerbs sind, die Begeisterung für Bücher in die Öffentlichkeit zu tragen, Freude am Lesen zu wecken sowie die Lesekompetenz von Kindern zu stärken.
Der Wettbewerb wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Auch in diesem Jahr unterstützen wieder vier Sparda-Regionalbanken den Wettbewerb. Die Etappen führen über Stadt-/Kreis-, Bezirks- und Länderebene bis zum Bundesfinale am 26. Juni 2019 in Berlin. Die über 600 Regionalwettbewerbe organisieren Buchhandlungen, Bibliotheken, Schulen und weitere kulturelle Einrichtungen. Der aktuelle Stand des 60. Vorlesewettbewerbs sowie alle Infos, Termine und Teilnehmerschulen sind auf der Internetseite www.vorlesewettbewerb.de zu finden. (rs)
2 Kommentare
Und die Wahl ist der Jury wirklich schwer gefallen. Es waren alle dicht beieinander .
Ein großes Kompliment an alle Vorleser, das habt ihr super gemacht und könnt stolz auf euch sein.
Unser besonderer Dank geht an die Lehrerin unseres Sohnes. Vielen Dank für Ihre Begleitung und Unterstützung.
Familie Späth
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