Borkener Karneval – 58. Prunksitzung im Bürgerhaus
BORKEN. Mit dem Einmarsch von Prinz Prinz Florian I. aus dem Hause Schrumpf und Prinzessin Julia I. aus dem Hause Schrumpf, zusammen mit Kinderprinz Luis I. aus dem Hause Maier und Kinderprinzessin Lilly I. aus dem Hause Fennel, begann die Prunksitzung des Borkener Carneval Club BCC am Samstagabend im Bürgerhaus Borken.
Im – wie immer – ausverkauften Saal wurde geschunkelt und gesungen, gelacht und gestaunt. Die Garden und Mariechen wirbelten zu den Marschtänzen über die Bühne und zeigten ihr Können in farbenfrohen und ideenreichen Schautänzen. Eine Augenweide waren auch die Ladykracher. Das sind zumeist ehemalige Gardetänzerinnen, die als Cheerleader noch zeigen konnten, was sie draufhaben.
DSGVO Schutztüte und Agententhriller
Sitzungspräsident Holger Raude präsentierte zu Beginn des Gute-Laune-Feuerwerks – der anwesenden Presse und eines Filmteams wegen – die Borkener DSGVO Schutztüte vom Schwälmer Brotladen (siehe Foto). Passend zum Bühnenbild von Hans-Jürgen Pfaff, das die Orientierungslosigkeit des Bürgermeisters in den eigenen Baustellen zeigte, die ihn sich bis Bald Zwesten verlaufen ließ, trat der Verwaltungschef stilecht als 007 auf: „Meine Name ist Pritsch-Rehm, Marcel Pritsch-Rehm und ich habe die Lizenz zum Verwalten … Als Doppel Null Agent liebe ich schnelle Autos und habe in Kerstenhausen schon in die Kamera geschaut. Und dass es der Stadt gut geht, konnte er vermelden, wie kann das sein? Ganz einfach: Dienstwagen und Einstecktücher würden gespart. Da dürften die Prinzenpaare bei der Rathauserstürmung eine pralle Stadtkasse vorfinden.
Der Liebe wegen weg und keine Zeit für Finanzen?
Den Umzug des Bürgermeisters – der Liebe wegen – nach Bad Zwesten, fanden auch die Bärensänger (Wolfgang Frank, Jörg Fuchs und Martin Völker) erwähnenswert. In ihrer ganz eigenen Art. Das „Lovemobil“ aus Kleinenglis zog auch nach Bad Zwesten: „Wir sind sicher, das eine hat mit dem andern nichts zu tun.“ Und es wären nicht die Bärensänger, gäben sie dem Bürgermeister nicht noch etwas mehr mit. Der habe bei seiner Wahl Jahresabschlüsse versprochen, aber noch immer spannt sich der Rettungsschirm, „wir konnten bis heut nicht erfahren, wie weit die Rettung ist…“ Das Hallenbad ist marode, eine Schließung in Sicht, „tut uns einen Gefallen, macht es nicht für immer dicht!“ sangen die drei. Auch die Ereignisse des vergangenen Jahres wurden humorvoll resümiert: Schweine in Massen hatten sich an den See verirrt. Die Tiere waren glücklich außer Rand und Band, solange sich am Ufer ne Hanfplantage fand.
Mit humorvollen Büttenreden brachten die Karnevalisten ihre Gäste in Stimmung Die nette Nachbarschaft portraitierte Michael Wiegand. Eine kaputte Schreibmaschine beschäftigte Egon Schmidt und Marco Körner. „Hat die Word? Ist das ein Drucker? ist der abgestürzt? Haben Sie schon mal Strg.-Alt-Entf. Gedrückt?“ Nein, das „F“ hängt!
Dornröschen wartet auf den kusswilligen Prinzen
Märchen Gaby Töpperwein präsentierte sich als Dornröschen: „Rent a Märchenfigur“. Der Frosch ist nach Fritzlar verliehen und sie muss sich von lauter Prinzen küssen lassen. Borken bekommt einen kusswilligen Prinzen. Einen Wurstkönig gibt es ja schon.
Natürlich gehören auch die sangesgewaltigen Olmesbarden dazu und das Männerballett, das diesmal allerlei Vampire auf die Bühne holte. Der Vizepräsident des Kurhessischen Karnevalsverbandes, Frank Altrogge konnte zwei Ehrungen vornehmen. Eloquent hielt der Sitzungspräsident des Lohfeldener Karnevals die Laudatio und überreichte Urkunden, sowie eine Damenbrosche in Silber an Elke Wiche und den Karlsorden an Vereinspräsident Ulrich Scholl.
Dem Wunsch des Prinzenpaares nach Schunkeln, Singen und Tanzbein schwingen bis draußen die Sterne funkeln, kamen die vielen Besucher nach. (rs)