„Grünes Licht“ für den Willinger Kult-Weltcup
WILLINGEN. „Grünes Licht“ für die drei Weltcup-Tage von Freitag bis Sonntag auf der Willinger Mühlenkopfschanze. Nach einem nächtlichen Einsatz mit dem Schanzenhobel und der Pistenwalze präsentierte sich die größte Großschanze der Welt am Donnerstagmorgen um 10 Uhr im sprungbereiten Zustand.
Pekka Hyvärinen, der Technische Delegierte der FIS aus Finnland, und sein Assistent Gabriel „Jelko“ Gros aus Slowenien, die beide schon bei vergangenen Weltcups in Willingen im Einsatz gewesen sind, nahmen mit Rennleiter Volkmar Hirsch zunächst die „perfekte Eisspur“ ab und ließen sich von Schanzenchef Andi Rohn auch den nach Nachtfrost glatt gehobelten Aufsprunghang zeigen.
Kleine Feinarbeiten sollten bis 16 Uhr behoben werden, damit dann die ersten Vorspringer von Michael Schmidt mit dem Willinger Paul Winter die ersten Testsprünge absolvieren konnten. Den 61 gemeldeten Skispringern aus 13 Nationen werden sich am Wochenende optimal Bedingungen für den Teamwettbewerb und die Qualifikation am Freitag sowie die beiden Einzelspringen am Samstag und Sonntag im Rahmen von „Willingen/5“ bieten. Nachdem Japan u.a. mit Weltcup-Spitzenreiter Ryoyu Kobayashi und Altmeister Noriaki Kasai bereits am Montag angereist war, traf sich die deutsche Mannschaft von Bundestrainer Werner Schuster am Nachmittag im Teamhotel – ohne Severin Freund, der damit die WM in Seefeld abschreiben muss.
Schuster hofft, dass bei Andreas Wellinger und vor allem Richard Freitag in Willingen der Knoten platzt. Im österreichischen Team versucht Gregor Schlierenzauer sich doch noch seinen Platz im Team zu sichern, bei den Slowenen stehen in Richtung Seefeld noch Fragezeichen hinter den Prevc-Brüdern und Norwegens Trainer Andreas Stöckl bangt um Daniel Andre Tande und Andreas Stjernen. Auch Polen wird für seine WM-Nominierung noch die Willingen Ergebnisse abwarten. Sportlich erwartet die über 50.000 Zuschauer nicht nur das Duell um die 25.000-Eur-Extraprämie für „Willingen/5“, auf die es nicht nur Titelverteidiger Kamil Stoch abgesehen hat, sondern auch einige spannende, interne Duelle um die letzten WM-Tickets.
Weltcup-Splitter:
Wettergott muss ein Free Willi sein
Freitag und Samstag jeweils nahezu wolkenlos bei leichtem Frost bzw. Bodenfrost am Morgen und etwa 10 Grad, vielleicht sogar noch ein wenig mehr am Nachmittag. Jeweils schwacher Südwind, Sonntag ein paar Schleierwolken mehr und geringfügig mehr Wind weiterhin aus Süd. Temperaturen unverändert: Der Wetter-Gott muss ein Skisprung-Fan oder sogar „Free Willi“ sein. Die vielen Zuschauer sollen Sonnencreme auftragen und die Sonnenbrille nicht vergessen. Die Anreise wird trotz bester Straßenbedingungen mit öffentlichen Nahverkehrsmitteln empfohlen.
Einsatzbegleitung der Polizei auf Twitter
Wie auch in den letzten beiden Jahren begleitet die Polizei das Skisprungwochenende in Willingen auch durch Twitter @polizei_NH. Alle Skisprungfans werden schon frühzeitig mit Verkehrshinweisen und Informationen rund um die Veranstaltung versorgt. Um diese Meldungen zu verfolgen, benötigen man keinen eigenen Twitter-Account. Einfach die Schlagworte Polizei Nordhessen und Twitter im Internet eingeben und dem Link folgen. Die Polizei warnt vor Taschendieben und bittet, Straftaten sofort zu melden.
Viele VIP-Gäste beim Kult-Weltcup
Wie in jedem Jahr kommen viele VIP-Gäste zum Weltcup an die Mühlenkopfschanze. Die Landespolitik wird von Hessens Minister des Inneren und für Sport, Peter Beuth, angeführt. An der Spitze der sportlichen Prominenz aus anderen Sportarten steht Carolin Schäfer, die erfolgreiche Siebenkämpferin aus Bad Wildungen, die schon im vergangenen Jahr zusammen mit Hawaii-Sieger Patrick Lange im Waldecker Upland zu Gast gewesen ist, Die Delegation des Deutschen Skiverbandes führt Präsident Franz Steinle mit Geschäftsführer Hubert Schwarz, der in seiner aktiven Zeit als Skispringer und Nordisch Kombinierer schon in Willingen an den Start gegangen ist, mit Marketingchef Walter Vogel an. Als Schirmherr ist Thomas Pfüller, der langjährige Sportdirektor des DSV, am Start. ARD-Experte Dieter Thoma ist sogar bei einer Schanzenführung im Einsatz.
Titisee bei der Siegerehrung
Faire Geste des Ski-Clubs Willingen gegenüber den in diesem Winter vom Wettergott verlassenen OK in Titisee-Neustadt. Präsident Jürgen Hensel wird am Freitag dem Sieger beim aus dem Schwarzwald übernommenen Mannschaftsspringen gemeinsam mit Joachim Häffker, dem dortigen OK-Chef, vornehmen. (pm)