WILLINGEN. Wer verdient sich die 25.000 Euro, die es am Willinger Weltcup-Wochenende für den besten Skispringer gibt – Ryoyu Kobashayi (JPN), Kamil Stoch (POL), Stefan Kraft (AUT) oder doch ein Überraschungssieger?
Beim FIS-Skisprung-Weltcup vom 15. bis 17. Februar 2019 wird zum zweiten Mal das Wettkampf-Format „Willingen/5“ aufgelegt. Abgerechnet wird am Sonntag nach fünf Sprüngen von der Mühlenkopfschanze: Wer nach der Qualifikation am Freitag sowie den Einzelspringen mit jeweils zwei Wertungsdurchgängen am Samstag und Sonntag die meisten Punkte auf seinem Konto hat, streicht sich die Siegprämie ein. Diese wird zusätzlich zu den Preisgeldern der drei Weltcupspringen (rund 191.000 Euro) ausgeschüttet.
Im Vorjahr trug am Ende der Veranstaltungen der Pole Kamil Stoch das Leader-Shirt „Willingen/5“. Mit den Plätzen eins, vier und zwei sowie 657,8 Punkten zeigte er die beste Gesamtleistung am Mühlenkopf und verwies die norwegischen Konkurrenten Johann Andre Forfang (650,0) und Daniel Andre Tande (633,5) auf die Plätze. Bester Deutscher war Andreas Wellinger (607,1) auf Rang fünf.
Gleich im Anschluss an das Team-Springen am Freitag (15:45 Uhr), das in Willingen für den ausgefallenen Weltcup in Titisee-Neustadt nachgeholt wird, müssen die Athleten ab 18.15 Uhr Vollgas geben: Denn nur eine gute Platzierung in der Qualifikation erhält die Chance auf den Extrabonus von 25.000 Euro. Den Scheck bekommt der Willingen/5-Champion am Sonntag bei der Siegerehrung der Einzelkonkurrenz.
„Wir freuen uns, mit diesem Wettkampfmodus bei unserem Weltcup eine zusätzliche Attraktion für Zuschauer und Springer zu bieten“, sagt Jürgen Hensel, Präsident und Weltcup-OK-Chef des Ski-Clubs. „Willingen/5 verspricht Spannung vom Anfang bis zum Ende.“
Weltcup-Splitter:
61 Skispringer aus 13 Ländern gemeldet – 10 Teams dabei
61 Skispringer aus 13 Ländern sind für den Kult-Weltcup „Willingen/5“ von Freitag bis Sonntag auf der Mühlenkopfschanze gemeldet. Beim Team-Weltcup zum Auftakt werden zehn Mannschaften an den Start gehen. Norwegens Trainer Alexander Stöckl hatte nachgemeldet, behält sich jedoch nach weiteren Untersuchungen seiner verletzten „Sorgenkinder“ Daniel Andre Tande und Andreas Stjernen eine kurzfristige Änderung vor. Auf jeden Fall werden die Top 17 der aktuellen Gesamtweltcup-Wertung am Start sein.
Günstige Prognose in Sachen Zuschauer und Wetter
Über eine derart positive Prognose würden sich die politischen Parteien vor Wahlen freuen: Willingens in dieser Hinsicht ansonsten eher zurückhaltender OK-Chef Jürgen Hensel rechnet an den drei tollen Tagen mit 50.000 plus X Zuschauern – am Freitag 13.500, am Samstag 23.500 (ausverkauft) und am Sonntag 20.000. Mehr sind nach den großen Zeiten mit Sven Hannawald und Martin Schmitt nicht mehr zur Mühlenkopfschanze gepilgert. Auch die Wettervorhersagen mit Sonne und wenig Wind stimmen die Verantwortlichen beim Weltcup-Countdown mehr als positiv.
Mit Titisee-Neustadt bei der Siegerehrung
Faire Geste des Ski-Clubs Willingen gegenüber den in diesem Winter vom Wettergott verlassenen OK in Titisee-Neustadt: Präsident Jürgen Hensel wird am Freitag die Siegerehrung des aus dem Schwarzwald übernommenen Mannschaftsspringens gemeinsam mit Joachim Häffker, dem dortigen OK-Chef, vornehmen. Beide Ski-Clubs arbeiten ohnehin gut zusammen. Wie es hinter den Kulissen heißt, ist demnächst auch wieder eine FIS-Team-Tour mit beiden Veranstaltern möglich.
Stephan Leyhe allein zu Hause
Willingens Lokalmatador Stephan Leyhe ist auch bei seinem vierten Heim-Weltcup wieder mit den DSV-Adlern im Hotel „Hochsauerland 2010“ untergebracht. In einem informativen Interview mit der „Waldeckischen Landeszeitung“ verriet er, warum er nicht zu Hause im nur vier Kilometer entfernten Schwalefeld schläft. „Es ist wichtig, beim Team zu sein. Außerdem säße ich zuhause allein am Tisch, weil meine Familie beim Weltcup kräftig mithilft.“ Vater Volker beispielsweise war noch am Dienstag bis fast Mitternacht an der Walze mit dem Schanzenteam im Auslauf bei der Arbeit. (pm)