Zwei Fahrer und drei Fahrerkarten
MALSFELD. Beamte der Polizeiautobahnstation Baunatal haben am Dienstag einen slowakischen Lkw zunächst von der A7 auf den Rasthof Malsfeld und dort dann aus dem Verkehr gezogen. Am Ende der Routinekontrolle untersagten die Beamten den beiden Fahrern, die mit drei Fahrerkarten unterwegs waren, die Weiterfahrt.
Die Ladung von drei großen Metall-Bandrollen mit Gewichten von zweimal 5,0 Tonnen und einmal 8,6 Tonnen war bereits verschoben und drohte bei jeder Bremsung umzufallen. Da der Fahrzeugführer und sein Beifahrer weder erforderliche Sperrstangen, noch Antirutschmatten einsetzten und die benutzten Zurrgurte sich bewegen und per Hand verdrehen ließen, war die Ladungssicherung absolut ungenügend. Somit hätte eine Vollbremsung des Sattelzuges eventuell dazu geführt, dass die schweren Stahlrollen sich unkontrolliert in Bewegung gesetzt und in der Folge höchstwahrscheinlich einen schwerwiegenden Verkehrsunfall verursacht hätten.
Mängel am Fahrzeug
Unter anderem war die Federung des Sattelaufliegers so tief eingestellt, dass die Reifen auf einer Achse bei normalen Fahrbewegungen regelmäßig gegen den metallenen Aufbau schlugen. Dadurch rieben sich die inneren Stollen der Lauffläche so sehr ab, dass sie bereits um 3 cm kleiner waren als die Äußeren. Daneben bemängelten die Beamten auch noch einen Unterfahrschutz der abgerissen und notdürftig geflickt war sowie einen Bremsplatten an einem Reifen. Eine lockere Radkastenabdeckung, ein tiefer Riss in einem der Reifen sowie die Überhöhe des gesamten Gefährts von 4,13 m, statt der erlaubten 4 m, waren für die Beamten dann nur noch zusätzliche Tropfen in ein bereits übergelaufenes Fass an Fahrzeugmängeln.
Zwei Fahrer fuhren auf drei Fahrerkarten
Als ob die Mängel der Ladungssicherung und des Fahrzeugs noch nicht genug wären, mussten die Polizisten dann beim Auslesen des digitalen Fahrtenschreibers feststellen, dass die beiden slowakischen Fahrzeugführer, 61 und 40 Jahre alt, eine dritte Fahrerkarte benutzt hatten. Diese wurde bei dem 40-Jährigen aufgefunden und sichergestellt. Der so erwirtschaftete Fahrzeitvorteil von 7,5 Stunden dürfte aber durch die jetzige Zwangspause eindeutig wieder dahin sein.
Die beiden Männer erwartet eine saftige Strafe. Der Sattelzug bleibt auf dem Autohof Malsfeld stehen, bis die Mängel durch Fachleute behoben sind.
13 Stunden am Steuer
KAUFUNGEN. Nicht schlecht staunten die Beamten bei einer Kontrolle am Dienstag in Kaufungen. Einem niederländischen Lkw-Fahrer, der 13,5 Stunden am Stück am Steuer saß, verordneten sie vor Ort eine Ruhepause und ein Bußgeld in Höhe von 720 Euro. Insgesamt kontrollierten die Polizisten im Zeitraum von 9:30 Uhr – 16 Uhr 24 inländische und ausländische Lkw, wobei sie neben dem niederländischen Dauerfahrer auch einem polnischen Kollegen die Weiterfahrt untersagen mussten. Dieser war mit seiner Ladung, einer landwirtschaftlichen Maschine, schlichtweg zu hoch und zu breit. Der Spediteur muss nun erst einen geeigneten Auflieger beibringen, mit dem die Maximalmaße der Straßenverkehrsordnung von 4 m Höhe und 2,55 m Breite eingehalten werden können. Gegen den Fahrer wurde durch die Bußgeldstelle Kassel eine Sicherheitsleistung in Höhe von 105 Euro verhängt.
Weitere Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung und geltende Sozialvorschriften
Neben diesen beiden Highlights führte die Kontrolle dazu, dass zwei deutsche Fahrer mit ihren nicht geringen Verstößen gegen die Lenk- und Ruhezeiten nun 540 und 390 Euro Bußgeld zahlen müssen. Auch drei weitere polnische LKW-Fahrer mit mangelhafter Ladungssicherung mussten vor Ort ihre Ladung nachsichern und bekamen entsprechende Bußgelder (der Regelsatz liegt hier bei 60 Euro). Drei kleinere Verstöße im Zusammenhang mit Beleuchtungseinrichtungen an den jeweiligen LKW wurden mit einer Mängelkarte quittiert. Dies bedeutet, dass die Mängel nun zeitnah durch die Fahrer beseitigt werden müssen.
Mercedes-Fahrer viel zu schnell
KASSEL. Zwischen 23 Uhr und 0:30 Uhr fanden sich Polizisten im Steinweg in Kassel zu einer Kontrolle ein. Sieben von 14 überprüften Fahrzeugen waren zu schnell unterwegs. Für einen 19-Jährigen aus Kassel wird seine flotte Fahrt einige Konsequenzen haben. Er war mit seinem Mercedes mit 81 km/h gemessen worden, weshalb ihn nun ein Bußgeld von 160 Euro, zwei Punkte und ein Monat Fahrverbot erwarten. Zudem kommt auf den Fahranfänger ein Aufbauseminar und die Verlängerung der Probezeit zu. Bei den übrigen fünf „Temposündern“ stellten die Beamten Geschwindigkeiten zwischen 62 und 79 km/h. Zwei von ihnen räumten die Verstöße an Ort und Stelle ein und zahlten die vorgesehen Verwarngelder von 25 Euro. Einen weiteren 23-jährigen Fahrer eines Mercedes aus Baunatal, der mit 79 km/h unterwegs war, erwartet nun ebenfalls ein Bußgeld in Höhe von 100 Euro sowie einen Punkt in Flensburg. (ots | wal)
2 Kommentare
Ein Jahr den Führerschein weg und lebenslanges LKW-Fahrverbot, das wäre mal ein Schritt nach vorne und würde auch abschrecken. Ich weiß das der Transport mit LKW’s sehr wichtig ist und das die Fahrer auch nicht immer an Allem Schuld sind, aber was sich mittlerweile manche Brummi-Fahrer erlauben, das geht auf keine Kuhhaut mehr…
Potentielle Schwerverbrecher
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