FRANKFURT. Für herausragende Großeinsätze wurden am Freitag die Freiwilligen Feuerwehren des Vogelsbergkreises mit dem Hessischen Feuerwehrpreis ausgezeichnet. Der mit 1.500 Euro dotierte Preis wurde für den Einsatz der Feuerwehrleute bei mehreren Unwettern im Mai 2018 zugesprochen. Damals mussten sich elf der 19 Städte und Gemeinden des Vogelsbergkreises gegen strömende Wassermassen zur Wehr setzen. Nach Angaben des Kreises gab es 157 Einsatzstellen.
Stellvertretend für die Hilfsmaßnahmen wurden die Feuerwehren Alsfeld, Mücke und Feldatal nun in Frankfurt geehrt. „Die Großeinsätze verlangten den Kameradinnen und Kameraden besondere Leistungen ab, die es zu würdigen gilt – verbunden mit unserem Dank für ihr unermüdliches Engagement“, lautete die Begründung der Jury. Das Preisgeld wurde stellvertretend an den Kreisfeuerwehrverband Vogelsbergkreis übergeben, der den Betrag für ein Helferfest verwenden will. Die gleiche Summe und die gleiche Auszeichnung ging auch an den Kreisfeuerwehrverband Kassel-Land, dessen Wehren sich während der tagelang wütenden Waldbrände in ihrem Einzugsgebiet im Juli 2018 beispielhaft einsetzten.
„Wir alle wissen, was wir an unseren Feuerwehren haben. Ihre Arbeit verdient höchstes Lob und Respekt“, sagte Landrat Manfred Görig zur Preisverleihung. „Die Unwetter im vergangenen Jahr haben unsere Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner vor besondere Herausforderungen gestellt, die sie hervorragend gemeistert haben“, betonte der Landrat. Er zeigte sich erfreut, dass diese Leistung mit dem Preis gewürdigt wurde. Auf die Frage, ob sich der Vogelsbergkreis bei den Feuerwehren für ihren Einsatz bei den Unwettern erkenntlich gezeigt hat, teilte die Pressestelle des Landkreises mit: „Der Kreisfeuerwehrverband erhält vom Vogelsbergkreis eine jährliche Zuwendung in Höhe von 8.200 Euro – unabhängig von Schadenslagen“. Vogelsbergs Kreisbrandinspektor Dr. Sven Holland war bei der Preisverleihung nicht selbst anwesend, sondern wurde durch Kreisbrandmeister Stefan Preuß vertreten. Der Kreisbrandinspektor zeigte sich auf Anfrage erfreut darüber, dass die Feuerwehren im Landkreis einen Preis für ihr Wirken bei den Unwetterlagen erhalten haben.
Die hessische Genossenschaftsbank Sparda-Bank Hessen eG und der LFV Hessen vergaben den Hessischen Feuerwehrpreis bereits zum zehnten Mal in Folge. Jährlich werden damit Projekte gewürdigt, die insbesondere auf die technologischen und klimatischen Herausforderungen unserer Gegenwart reagieren und sich in besonderer Weise um die Zukunftsfähigkeit der freiwilligen Feuerwehren verdient gemacht haben. So wurde in diesem Jahr auch ein Preis an die Freiwillige Feuerwehr Bad Homburg verliehen. Diese hat auf Grundlage der Erfahrungen aus diversen Übungen sowie einer Analyse der Belastungen bei der Bekämpfung von Wald-, Raum- und Vegetationsbränden mit einem Partner aus der Wirtschaft ein Körperkühlsystem entwickelt, das die Sicherheit der Einsatzkräfte erheblich verbessert. Dabei handelt es sich im Gegensatz zu den herkömmlichen Systemen um ein Kühlsystem, bei dem die Kühlleistung durch den Anwender reguliert werden kann. Der Preis wurde mit 2.500 Euro dotiert.
Für ihr besonderes Engagement wurden in diesem Jahr zudem gleich zwei Feuerwehrleute prämiert: Christopher Spang und Daniel Wagner, beide Einsatzkräfte der Feuerwehr Hünfelden. Sie teilen sich nun die Auszeichnung „Feuerwehrheld des Jahres“. Während einer privaten Fahrradtour bemerken die beiden das Fahrzeug von Marina Nichols und Joris Koch, das mit laufender Warnblinkanlage am Straßenrand steht – die Geburt des dritten Kindes des Elternpaares ist im vollen Gange. Die beiden Feuerwehrmänner handelten schnell und besonnen und halfen, den kleinen Joshua auf die Welt zu bringen. Ein Einsatz, den die Jury mit jeweils 500 Euro Preisgeld würdigte. (pw)