2. Medienaktionstag für Baunataler Schulkinder
BAUNATAL. „Wer hat ein Smartphone?“ Fragte Bürgermeisterin Silke Engler gestern Morgen die Baunataler Schulkinder des dritten Schuljahres in der Bibliothek. Anstatt in das Klassenzimmer ging es zum 2. Medienaktionstag.
Eingeladen hatten die Mitglieder der AG Medienbildung des Baunataler Bildungsforums. Kooperationspartner dafür sind die Stadtbücherei und das Jugendbildungswerk der Stadt Baunatal, sowie die Schulen, der Offene Kanal Kassel und der Blickwechsel e.V.
Es ging darum, sich gefahrlos und ohne Probleme in der digitalen Welt zu bewegen, die für Kinder und Jugendliche nicht immer bis in die letzte Konsequenz durchschaubar ist. Begrüßt wurde die Bürgermeisterin in der Bibliothek allerdings ganz analog. „Guten Morgen liebe Frau Engler!“ So unterbrach der dritte Jahrgang Baunataler Grundschulen die Bürgermeisterin, als sie zur Erklärung über den Aktionstag ansetzen und erklären wollte, dass man mit einem Smartphone auch viel Blödsinn machen kann. Und natürlich haben fast alle Kinder auch im dritten Schuljahr schon ein solches Gerät.
Digitale Medien sind alltäglicher Begleiter
Digitale Medien, so der Pressetext zur Veranstaltung, sind als alltägliche Begleiter von Kindern nicht mehr wegzudenken und bestimmen mittlerweile auch das Miteinander in der Familie, in der Schule und im Freundeskreis. Für Eltern und Pädagogen wirft die digitale Lebenswelt viele Fragen und Herausforderungen auf, für Kinder bedeuten sie in erster Linie Spaß: Digitale Medien sind gleichermaßen ein unüberschaubares Gefahrengebiet wie auch ein fantasievoller Spielplatz, eine endlose Wissensquelle, ein modernes Kreativangebot.
Zwischen Büchern und digitalen Medien in der Stadtbücherei fanden verschiedene Workshops statt. Da ging es entweder um die Digitale Schnitzeljagd drinnen und draußen mit Geocaching und Actionbound, „Die Datendetektei – Ausbruch aus dem Chatroom“. Ein ganz wichtiges Thema, das sich durch fast alle Workshops zog, war „Mein Foto im Netz“. Neben ganz sachlichen Themen, wie die Persönlichkeitsrechte und der Datenschutz, ging es natürlich auch um emotionale Auswirkungen von Bildern. Außerdem konnten die Kinder Hörspiele und Trickfilme selbst erstellen. Mit Begeisterung waren sie dabei, mit den Mitarbeitern des offenen Kanals eigene Animationen zu erstellen oder im Escape-Room den sicheren Umgang mit dem Smartphone zu erlernen.
Was zeige ich und was sehe ich?
Dabei zeigten sich die Kinder alles andere als naiv, wussten ganz gut Bescheid und trotzdem wurde deutlich, dass es immer gut ist, erst einmal ein wenig nachzudenken und dann zu handeln. Das gilt für Erwachsene allerdings gleichermaßen. Entscheidend, so Frau Bettina Pauli, vom Stadtteilzentrum ist es, die Kinder zu sensibilisieren. Nicht alles kommt online so an, wie es beabsichtigt war. Was will ich im Netz zeigen? Wie möchte ich gesehen werden? Wie stark werden wir manipuliert und können manipulieren? Welche Auswirkungen haben alleine „Like“ oder „Dislike“?
Für die Jahrgänge 7 der weiterführenden Schulen (Baunsbergschule, EDK und THS) wurde im Kino der Film „The Circle“ über Facebook gezeigt. Die Schüler setzten sich vor und nach dem Film mit sozialen Netzwerken und den Geschäftsstrategien der einschlägigen Anbieter in den Klassen auseinander. (rs)