ALSFELD. Kaum hat das neue Evangelische Dekanat Vogelsberg, das zu Beginn des Jahres nach der Fusion des ehemaligen Dekanats Vogelsberg mit Sitz in Lauterbach mit dem ehemaligen Dekanat Alsfeld mit Sitz in Alsfeld entstanden ist, seine neuen Räume am Fulder Tor bezogen, konnten sich die beiden kommissarischen Dekane Dr. Jürgen Sauer und Luise Berroth sowie die amtierende Vorsitzende des Dekanatssynodalvorstandes Christa Wachter bereits über hohen Besuch freuen:
Anfang der Woche beehrten Bürgermeister Stephan Paule und Wirtschaftsförderer Uwe Eifert den neuen Dekanatssitz direkt gegenüber dem REWE-Parkplatz. Reges Interesse zeigte der Rathauschef an den frisch renovierten und hier und da noch gar nicht ganz vollständig eingeräumten Räumen, die das nun flächengrößte Dekanat der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) von der VR Bank HessenLand gemietet hat. Im Erdgeschoss und im zweiten Stock arbeiten jetzt an die dreißig Menschen in vielen Bereichen des Dekanats: Im Gemeindepädagogischen Dienst, und hier besonders in der Kinder- und Jugendarbeit, in der Verwaltung, in der Öffentlichkeitsarbeit, in der Mitarbeitendenversammlung sowie in den Bereichen Bildung, Ökumene und Freiwilligenmanagement. Zu letzterem zählen auch die Bereiche Sprachmittler und Asylberatung, die nun ebenfalls am Fulder Tor angesiedelt sind. Auch der Notfallseelsorger des Kreises hat hier wieder sein Büro, sodass lebhaftes Kommen und Gehen herrscht, wovon Paule und Eifert sich direkt überzeugen konnten.
Den Rundgang durch das Gebäude nutzten die beiden kommunalen Vertreter, um sich auch über die anstehende Dekanewahl zu informieren. Auch ein neuer Vorsitzender der Dekanatssynode, der oder die Präses, werden in der ersten Synode des neuen Dekanats gewählt.
Eine spannende Zeit also, der eine lange Vorbereitungsphase vorausgegangen war, wie die Gastgeber berichteten. Im Rückblick lobte Christa Wachter das gute Miteinander aller Beteiligten, die gewissermaßen von der EKHN-Synode zur Fusion verdonnert und am Anfang nicht sonderlich von der Idee angetan waren. „Aber wir haben nach vorn geblickt und das Beste draus gemacht“, so Wachter, die hinzufügte: „Und heute sehen wir, dass es gut geklappt hat, einfach weil es auch menschlich stimmt.“
Die Raumfindung war zunächst eine große Herausforderung, berichtete Luise Berroth. Hier war auch der Bereich Wirtschaftsförderung eingebunden, merkte Eifert an. Mit der VR Bank HessenLand als Vermieter, die im Übrigen noch mit einer Abteilung im 1. Stock logiert, habe man großes Glück gehabt, so Dr. Sauer. Man habe die vorhandenen Büromöbel günstig übernehmen können, und die Bank sei dem Dekanat mit vielen Ausstattungswünschen entgegengekommen. Auch habe man schon Wochen vor Beginn der Mietzeit mit den Vorbereitungen in den neuen Räumen beginnen können.
In den nun 700 Quadratmetern arbeiten 19 Mitarbeitende aus Alsfeld und zehn aus Lauterbach, dazu kommen einige Praktikanten. Gerade für die Lauterbacher bedeutet der Umzug auch einen großen Einschnitt – verlängern sich die Fahrtwege von Menschen aus dem Hohen Vogelsberg, dem Fuldaer Raum oder Schlitz nicht unerheblich. Dennoch: Für den Alsfelder Bürgermeister und die Alsfelder Wirtschaft ist es eine Freude, zehn neue Einpendler in der Stadt zu begrüßen, wie Paule betonte.
Interessiert lauschte der Rathauschef den Informationen zu geplanten Projekten und regte eine kritische Diskussion sowohl über die Trägerschaft der Kindertagesstätten als auch über die geplante Pfarrstellenneubemessung an – ebenfalls eine Aufgabe, die die Landeskirche an die Dekanate weitergereicht hat und die diese nun umsetzen müssen. Damit einhergehend wurden auch Themen wie Kirchenaus- und -eintritte und der demographische Wandel besprochen. So bleibt den beiden kommissarischen Dekanen, der Präses und dem ganzen Team nur wenig Zeit zum Durchschnaufen nach den Umzugsarbeiten – viele neue Projekte, darunter auch viele schöne, wie ein Tag der offenen Tür, Freizeiten für Kinder und Jugendliche oder die jährliche Taizé-Fahrt, stehen schon auf der Agenda. (pm)
Das Bild: Peter Eifert, Stephan Paule hatten nicht nur viele Glückwünsche, sondern auch ein kleines Präsent mitgebracht. Christa Wachter, Dr. Jürgen Sauer und Luise Berroth freuten sich sehr.