FRITZLAR | GUDENSBERG | BAD WILDUNGEN. Am Samstag begannen 16 freiwillige Polizeihelfer/-innen, die ihren Dienst in Bad Wildungen, Gudensberg und Fritzlar versehen werden, ihre Ausbildung. Dazu überreichte der Präsident des Polizeipräsidiums Nordhessen, Konrad Stelzenbach, den neuen Mitarbeitern des Freiwilligen Polizeidienstes ihre Urkunden.
Die Bürgermeister der Städte Fritzlar (Hartmut Spogat), Gudensberg (Frank Börner) und Bad Wildungen (Ralf Gutheil) begrüßten dabei die Polizeihelfer und wünschten ihnen viel Erfolg bei der zukünftigen gemeinsamen Zusammenarbeit.
Die Begrüßung und den Ausbildungsbeginn in der Tagungsstätte „Hardehäuser Hof“, in der Kasseler Straße in Fritzlar begleiteten auch Vertreter der betroffenen Kommunen und des Polizeipräsidiums Nordhessen. Neben Konrad Stelzenbach nahmen auch der Direktionsleiter des Landkreis Waldeck-Frankenberg, Kriminaldirektor Achim Kaiser, und stellvertretend für den Schwalm-Eder-Kreis, Kriminalrat Bernhard Volke, sowie weitere Vertreter des Polizeipräsidiums teil.
Die 16 Polizeihelfer/-innen begannen im Anschluss der Urkundenübergabe ihren ersten Ausbildungstag. Die Ausbildungsdauer der Freiwilligen Polizeihelferinnen und Polizeihelfer dauert 50 Stunden, in denen sie von fachkundigen Beamtinnen/Beamten der Polizei unterrichtet werden. Die Ausbildung wird voraussichtlich Ende Februar enden. Um die freiwilligen Helfer handlungsfähig zu machen, werden ihnen die hierfür erforderlichen Befugnisse nähergebracht. Sie umfassen neben den Selbsthilferechten Befugnisse aus dem Bereich der Gefahrenabwehr, verdächtige oder auffällige Personen zu befragen, Personalien festzustellen oder beispielsweise einen vorübergehenden Platzverweis zu erteilen. Sie lernen auch, dass es ihnen nicht gestattet ist, in die persönliche Freiheit einzugreifen oder Personen/Sachen zu durchsuchen.
Die Freiwilligen Polizeihelferinnen und Polizeihelfer sind im Übrigen nicht bewaffnet, sondern zu ihrem eigenen Schutz mit Pfefferspray ausgerüstet. Darüber hinaus verfügen sie über Mobiltelefone. Die Ehrenamtlichen sind hauptsächlich in öffentlichen Anlagen, in Wohngebieten und in Fußgängerzonen zu sehen. Zu erkennen sind die Freiwilligen Polizeihelferinnen und Polizeihelfer an ihrer Uniform, dem Wappen des Landes Hessen und dem Aufdruck „Freiwilliger Polizeidienst“. Auch die 16 neuen Helfer/-innen werden mit Uniformen ausgestattet, bevor sie schließlich ihren Dienst in den Städten antreten.
Mehr Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger, Unterstützung der Vollzugspolizei und aktives Eintreten der Bevölkerung gegen Kriminalität sind die Kernpunkte, die das Hessische Ministerium des Innern und für Sport mit dem Modellprojekt „Freiwilliger Polizeidienst“ verbindet. Der Freiwillige Polizeidienst dient dem Ziel,
- Zeigen von Präsenz, -Beobachten und Melden von Wahrnehmungen betreffend die öffentl. Sicherheit und Ordnung und
- vorbeugende Gespräch mit dem Bürger,
insbesondere durch das die objektive und subjektive Sicherheitslage im Bereich der Städte und Gemeinden weiter zu verbessern. (ots)
2 Kommentare
Das dämlichste was es gibt auf der Welt. Wie gut das es in Baunatal abgeschafft wurde!!!!! Ein Schlag für jeden Freiwilligen Feuerwehrmann/Frau! 7 € die Stunde und der Fw-mann/Frau bekommt nüscht. Nennt sich auch FREIWILLIG!
Im Großen und Ganzen wieder mehr Schein als Sein. Die Führungskräfte der betroffenen Polizeipräsidien spielen der Karriere willen auch immer wieder ohne Äußerung von Kritik mit. Das polizeiliche Gegenüber zollt den „richtigen“ Polizisten schon längst keinen Respekt mehr, was soll es erst mit diesen „Hobbypolizisten“ geben, die zudem so gut wie keine Rechte haben. Wenn sie alsbald feststellen, wie es in der Praxis läuft, geben viele ihr Abenteuer auch schnell wieder auf. Erfahrungen haben gezeigt, dass ihr Tun der „richtigen‘ Polizei oftmals mehr unnötige Arbeit beschert, als dass es ihr bei der stetig steigenden Zahl von Aufgaben hilft. Trotzdem zolle ich den Freiwilligen meinen Respekt und bewundere sie für ihren Idealismus, der mir bei der hessischen Polizei mit der “ Machtergreifung“ der CDU Anfang der 2000er so ziemlich abhanden gekommen ist. Die Lobhudelei der Regierung hatte selten etwas mit den tatsächlichen Gegebenheiten bei der Polizei zu tun. Aber um das zu verstehen, muss man sich als Bürger einmal mit denen bei der Polizei unterhalten, die an der Basis arbeiten. Nur werden die nicht der Presse vorgeführt und bekommen einen Maulkorb auferlegt. Der neue Koalitionsvertrag von CDU und Grünen lässt hoffen, dass es nun besser werden wird, was die Innere Sicherheit in Hessen betrifft. Vor allem der Umgang mit den Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes sollte sich als Beispiel den Bund nehmen. Die anstehenden Tarifverhandlungen werden zeigen, wie ernst gemeint der Koalitionsvertrag wirklich ist. Hessen ist nach wie vor das einzige Bundesland, das nicht der Tarifgemeinschaft der Länder angehört. Warum wohl? Man hat sich hinter vorgehaltener Hand bei der CDU gerne gerühmt, die Alimentierung seiner Beamten auf das niedrigste Niveau zu drücken, das noch der Verfassungsmäßigkeit entspricht.
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