
Dr. Achim Kessler ©Foto: Linke | nh
FRITZLAR. Die Linkspartei diskutiert am kommenden Donnerstag (24.1. ab 19 Uhr) im Hardehäuser Hof in Fritzlar parteiinterne Lösungsvorschläge zum ländlichen Ärztemangel. Mit dabei ist Dr. Achim Kessler, Bundestagsabgeordneter der Linken und Obmann im Ausschuss für Gesundheit.
„In vielen ländlichen und strukturschwachen Regionen droht medizinische Unterversorgung oder es gibt sie schon. Die Folge sind weite Wege und lange Wartezeiten für Patienten. Für die behandelnden Ärzte auf dem Land ist damit eine große Arbeitsbelastung verbunden. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Zudem erhalten Ärzte für die Behandlung von privat Versicherten mehr Geld als für die Behandlung von gesetzlich Versicherten. Auch deshalb sind Arztpraxen in wirtschaftsschwachen Regionen schwerer zu besetzen als Arztpraxen in Regionen, in denen viele privat versicherte Besserverdiener wohnen. Das ließe sich auch durch eine solidarische Gesundheits- und Pflegeversicherung ändern, in die alle einbezahlen“, so Jochen Böhme-Gingold am Donnerstag in einer Pressemitteilung.
DIE LINKE will den ländlichen Raum stärken und fordert dafür strukturpolitische Maßnahmen, denn der Versorgungsmangel ist auch ein Ausdruck der Vernachlässigung der ländlichen Regionen.
Die Lösungsansätze
- mit mobilen Praxen, die in entlegene Ortschaften fahren, und mit Fahrdiensten, die Patientinnen und Patienten zum Arzt oder zur Ärztin bringen
- mit Rotationspraxen, in denen Fachärztinnen und -ärzte tageweise Patientinnen und Patienten versorgen
- durch Polikliniken, in denen sich unter einem Dach Ärztinnen und Ärzte verschiedener Fachrichtungen gemeinsam mit Pflegerinnen und Pflegern und anderen Gesundheitsfachberufen wie zum Beispiel Physiotherapeutinnen und –therapeuten um ihre Patientinnen und Patienten kümmern
- bei Hausärztinnen und Hausärzte laufen wir auf einen Versorgungsmangel zu. Deshalb muss der Allgemeinmedizin im Studium und bei der Weiterbildung mehr Bedeutung zukommen. (wal | pm)