TREYSA. Dr. Britta Richhardt ist seit November eine von vier Oberärzten der Hephata-Klinik in Treysa. Die 53-jährige Neurologin arbeitete zuvor im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) Neurologie am Kreiskrankenhaus Rotenburg an der Fulda. Ihr Resümee nach den ersten Wochen in der Hephata-Klinik: „Mir gefällt es sehr gut. Hier ist Musik drin!“
Britta Richhardt stammt aus Neukirchen. Nach dem Abitur an der Melanchthon-Schule Steinatal absolvierte sie von 1984 bis 1986 eine Ausbildung zur staatlich geprüften Medizinischen Laboratoriumsassistentin (MTLA). Danach folgten das Studium der Humanmedizin und die Promotion. Die 18 Pflicht-Monate als Ärztin im Praktikum (AIP) leistete sie in der Gynäkologie und Geburtshilfe. „Danach dachte ich aber, dass es doch noch etwas Anderes für mich geben muss“ – Britta Richhardt wurde Projekt- und Produktmanagerin bei verschiedenen Pharmaunternehmen, unter anderem bei Merck und B. Braun Melsungen. Insgesamt zwölf Jahre arbeitete sie im Marketing für Medizinprodukte der Gynäkologie, Endokrinologie und Onkologie. Berufsbegleitend legte sie den „Master of Sciences Pharmaceutical Medicine“ und den „Master of Business Administration, General Management“ ab.
Kommunikation sieht Britta Richhardt als eine ihrer Stärken, die Arbeit mit Menschen als ihr Ziel, irgendwann zog es sie zurück in die Praxis. Von 2007 bis 2011 arbeitete die 53-Jährige als Stationsärztin in der Neurologischen Psychosomatik und in der Neurologischen Akutklinik in Bad Zwesten. „Neben der Neurologie interessierten mich schon damals die Psychiatrie und Psychologie, die in der Praxis oft miteinander verbunden sind.“ Es folgte der Wechsel an das Klinikum Bad Hersfeld, wo Britta Richhardt ein Jahr als Stationsärztin in der Neurologie und in der Schlaganfall-Abteilung sowie zwei Jahre als Stationsärztin in der Psychiatrie arbeitete. Im Januar 2014 legte sie die Facharztprüfung Neurologie ab.
Die folgenden zwei Jahre war sie als Oberärztin in der Neurologischen Klinik Westend in Bad Wildungen tätig. „Hier habe ich Menschen betreut, die sehr krank waren, zum Beispiel eine Op eines Gehirn-Tumors oder einen Unfall hinter sich hatten. Ich wollte danach gerne auch eine reine Ambulanztätigkeit ausprobieren.“ So kam ihr Wechsel in das MVZ Neurologie am Kreiskrankenhaus Rotenburg an der Fulda 2017 zustande. Hier betreute die Neurologin ambulant bis zu 800 Patienten. Übergangsweise ist sie nun dort noch für ein paar Stunden pro Woche tätig. „Die Tätigkeit im MVZ war für die Menschen der Region sehr wichtig, ich war dort die einzige Neurologin.“
In der Hephata-Klinik ist sie das nicht – und schätzt gerade die Arbeit im Team. „Mir gefallen das menschliche Klima und der Mix aus Psychiatrie und Neurologie. Außerdem fühle ich mich meiner Heimat sehr verbunden und da gehört Hephata einfach dazu.“ Mit Berufserfahrungen aus der neurologischen Früh-Reha, aus Stations- und Ambulanztätigkeiten sowie der Psychiatrie, „bin ich gut gerüstet für meine Stelle“. Seit Sommer 2017 absolviert Britta Richhardt zudem eine dreijährige berufsbegleitende Weiterbildung in Marburg für fachgebundene Psychotherapie.
Wenn die 53-Jährige nicht als Ärztin arbeitet, verbringt sie ihre Zeit mit Tochter Hannah (15) und Labradorhund Pepsie, geht gerne wandern, ins Fitness-Studio, arbeitet in Haus und Garten in Homberg. „Ich denke, das reicht auch“, sagt sie lachend. Überhaupt sind Lachen und Lebensfreude ihre Begleiter. „Ich bin optimistisch und neugierig. Ich habe viel bekommen und möchte in meinem Beruf viel zurückgeben.“ (me)
Internet: Hephata-Klinik