BAD ZWESTEN. Die Hortkinder der Kita Welt-Entdecker haben mit ihren Erzieherinnen Manuela Nöchel und Heike Duscha den Ortskern der Gemeinde Bad Zwesten auf Barrierefreiheit untersucht. Dazu nutzten sie einen Rollstuhl, probierten einen Rollator aus und gingen mit verbundenen Augen an der Hand eines anderen Kindes durch die Straßen und über die Plätze im Kurort.
Nachdem sie erstmals so intensiv und unmittelbar mit Barrieren konfrontiert waren, wuchs der Respekt um Menschen, die täglich mit solchen Barrieren konfrontiert sind. Ihre Erfahrungen hielten sie fest und teilten sie bei einem zweiten Termin Bürgermeister Michael Köhler mit.
Schwierigkeiten machte auch der Einkauf in einem Lebensmittelgeschäft. Oft waren die Gänge schon recht eng und zusätzlich teilweise noch mit Waren zugestellt. Rollstuhlfahrer kommen an Waren in höheren Regalen nicht gut heran. Die Bediensteten sicherten aber zu, bei Bedarf sofort eine Hilfestellung zu leisten.
Überwiegend barrierefrei bewertet wurden die zugänglichen Spielgeräte auf dem Mehrgenerationenspielplatz im Kurpark, die auch Rollstuhlfahrern ermöglichen, teilzuhaben. Bei einigen Geräten war die Zuwegung durch einen Anstieg und Splitt auf dem Boden mitunter schwierig. Auch fiel das Überqueren von Regenrinnen auf der Straße (z.B. Hardtstraße) mit einem Rollstuhl bzw. einem Rollator schwer.
Bei einem anschließenden Gespräch und Begang mit Bürgermeister Köhler und der Behindertenbeauftragten des Kreises, Sigrun Gölling, wurden die Themen vertieft. Gölling war positiv überrascht, wie intensiv sich die Kinder mit der Thematik auseinandergesetzt hatten. Sie selbst sitzt im Rollstuhl und verfügt daher über eigene Erfahrungen zum Thema Barrierefreiheit und Handicaps.
Bürgermeister Köhler lobte das Engagement der Kinder in Verbindung mit der Unterrichtseinheit bei den „Weltentdeckern“. „Das Thema Barrierefreiheit ist sehr wichtig. Es ist gut, wenn junge Menschen sich frühzeitig damit auseinandersetzen, damit sie sich später auch in die Lage von gehandicapten Menschen hineinversetzen können,“ so Köhler. Er sagte zu, einen Teil der gravierenden Punkte auf den Prüfstand zu stellen und bei Gelegenheit zu beheben. (pm)