ROMROD. Das neues Einsatzfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Romrod wurde am Freitagabend offiziell in den Dienst gestellt und eingeweiht. Mehr als 200 Zuschauer verfolgten am örtlichen Feuerwehrhaus die Segnung des sogenannten „StLF 20/25“ durch Kaplan Frank Blumers mit Weihwasser.
„Wir haben lange auf diese Investition gewartet“, so Wehrführer Heiko Heilbronn zum 345.000 Euro wertigen Feuerwehrfahrzeug mit modernsten Geräten zur Unfallrettung und Brandbekämpfung. Wie er schilderte, betrug die Bauzeit des 15 Tonnen schweren Fahrzeugs bei einem Hersteller nahe Berlin fast ein Jahr. Es verfügt über einen 3.000 Liter Wasser fassenden Löschtank und eine 2.000 Liter Wasser pro Minute fördernde Löschpumpe. Das Land Hessen hat die Investition in den Bevölkerungsschutz mit 86.000 Euro gefördert, insbesondere auch den Einbau einer automatischen Schaumzumischanlage. Diese soll eine effizientere Brandbekämpfung ermöglichen. Der Förderverein der Feuerwehr sponserte eine reflektierende Beklebung des Fahrzeugs im Wert von 1.500 Euro.
Wie der Wehrführer berichtete, musste das Fahrzeug aufgrund der geringen Ausmaße des Feuerwehrhauses der Stadt Romrod in der Höhe besonders angepasst werden. „Moderne Feuerwehrfahrzeuge sind normal auf eine Höhe von 3,30 Metern genormt“, so Heilbronn. In Romrod musste davon gut zwanzig Zentimeter abgewichen werden. Eine weitere Besonderheit des Fahrzeugs ist die Abgasreinigungsanlage, diese erfüllt als kreisweit erstes Löschfahrzeug die Euro-6-Norm. Heilbronn machte zu der Investition deutlich, dass die Stadt Romrod mit dem Fahrzeug in den Brandschutz der Bürger investiert hat. Die nötige Ausschreibung dafür wurde von der Wehrführung ehrenamtlich durchgeführt, aus Sicht von Heilbronn konnte so die Stadtkasse beträchtlich entlastet werden. Besonders hervorgehoben wurde durch den Wehrführer die nötige Ausbildung für das Löschfahrzeug. So absolvierten die Feuerwehrleute insgesamt 3.000 ehrenamtliche Stunden in Lehrgängen, um eine qualifizierte Besetzung des Fahrzeugs mit einem Einheitsführer, einem Maschinisten, zwei Truppführern und zwei Truppmännern sicherzustellen. Die auf den ersten Blick große Investitionssumme stellte der Wehrführer in den Kontext der Kosten einer Berufsfeuerwehr: „Würde die Stadt Romrod nicht über eine Freiwillige Feuerwehr verfügen, würden jährlich alleine 1,5 Mio. Euro an Personalkosten für eine Berufsfeuerwehr anfallen“.
Bürgermeisterin Dr. Birgit Richtberg (CDU) dankte zur Indienststellung den Feuerwehrleuten für ihr Engagement. „Das Einsatzfahrzeug ist Anerkennung und Unterstützung für die ehrenamtliche Arbeit“, so Richtberg. Wie sie sagte, wurde die Investitionssumme von den städtischen Gremien ohne Diskussion zur Verfügung gestellt. Aus ihrer Sicht hat das Fahrzeug einen deutlichen Mehrwert für die Bürger der Stadt Romrod. Im Hinblick auf die Laufzeit des Fahrzeugs sprach sie von 23 Cent an Abschreibungskosten pro Bürger. Besonderen Dank richtete die Bürgermeisterin an Wehrführer Heilbronn, der sich für das neue Einsatzfahrzeug außerordentlich engagierte. Stadtbrandinspektor Oliver Rabe und Kreisbrandmeister Stefan Preuß schlossen sich in Ansprachen dem Dank für das Engagement der Feuerwehrleute an und hoben den damit verbundenen Schutz der Bevölkerung hervor.
Der Ortsbürgermeister von Romrods Partnerfeuerwehr in Wechmar Frank Ritter sprach in einem Grußwort von einem schönen Start ins neue Jahr für das Ehrenamt in Romrod. An die Feuerwehrleute richtete er: „Was ihr für die Gemeinschaft leistet, ist unbezahlbar“. Mehrere Feuerwehrleute aus Wechmar wohnten der Indienststellung bei und überbrachten kameradschaftliche Glückwünsche. „Wie wunderbar doch Menschen sind, die Dinge einfach tun, ohne darauf bedacht zu sein, was für sie selbst dabei rausspringt“, so unter anderem der Vorsitzende von Wechmars Feuerwehrverein Thomas Schack. (pw)