FRITZLAR. Kürzlich waren die Schüler der Oberstufe an der Ursulinenschule in Fritzlar zu einem Vortrag im Treffpunkt eingeladen. Der Vortrag fand im Rahmen des Betina-von-Armin-Forums statt und hatte die aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten und ihre Auswirkungen auf die Sicherheitslage der EU als Thema.
Der Vortrag wurde von Dr. Kinan Jaeger gehalten, der selbst aus Damaskus stammt und als Lehrbeauftragter an der Universität in Bonn arbeitet.
Nach einer kurzen Einleitung von Pfarrer Lilie begann Jaeger mit der Frage, ob wir uns in Deutschland sicher fühlten und vor was wir Angst hätten. So spannte er den Bogen zum Nahen Osten, wo der am häufigsten genannte Grund für Angst Terrorismus schon seit langem zum Alltag gehört. Jaeger erklärte die verschiedenen Wege, wie versucht wurde das Leben der Menschen im Nahen Osten und Afrika zu verbessern. Auch beschrieb er, wie die dort lebenden Menschen Deutschland sehr viel besser finden würden als andere westliche Länder, da im Gegensatz zu Ländern wie die USA, Frankreich und Großbritannien Deutschland dort keinen Krieg führen würde. In einem eher offenen Gespräch ging er dabei vor allem auf den Syrien-Krieg, die Rolle Russlands im selbigen und den Mythos des alten Orients, welcher zwar noch immer existierte, aber von neuen Themen überdeckt werden würde, ein. Dabei veranschaulichte er seine Themen mit einer großen Anzahl von Folien und achtete darauf, die Schüler in seinem Vortrag mit einzubinden. Am Ende gab es noch die Möglichkeit Herrn Jaeger Fragen zu stellen und so etwas mehr über ihn und seine Ansichten über die Situation im Nahen Osten zu erfahren.
So erklärte er, welche Regeln zu beachten sind, wenn ein Erbe eine Erbschaft nach muslimischem Recht antreten will. Zudem führte er seine Gedanken zum einseitig aufgekündigten Atomabkommen des Irans durch die USA aus und benannte klar die Gefahren, die durch diesen außenpolitischen Schritt der USA entstehen könnten. So wäre ein ähnliches Handeln des Irans wie das Nordkoreas mit anschließendem Wettrüsten zwischen der Islamischen Republik und Saudi Arabien denkbar.
Für Stephan Kolle, den Sprecher des Bettina-von-Arnim-Forums, war dies die erste Veranstaltung, die er organisiert hat. In diesem Zusammenhang gilt der Gesellschaft für Sicherheitspolitik, Sektion Fritzlar, die durch Michael Maass und Christian Henze vertreten wurde, großen Dank, da sie mit Rat und Hilfe den Vortrag mit ermöglichten.
Kräftiger Applaus belohnte den Referenten, der sein Auditorium in sachlicher und zugleich lockerer Weise in das komplexe Themenfeld eingeführt hat. (pm)
Das Bild: Michael Maass (Sektionsleiter GSP Fritzlar), Dr. Kinan Jaeger, Stephan Kolle (Vorsitzender Bettina von Arnim Forum)