GUDENSBERG. Ein Aufzug zum Schlossberg war ein nachdrücklich vorgetragener Wunsch Gudensberger Bürger, als sie ihre Ideen zur Zukunft der Stadt in 2016 beim 2. Bürgerforum „Zukunft Gudensberg – Lebensqualität stärken“ formulierten.
„Dieses Projekt muss leider vorerst ein Wunsch bleiben“, sagte Bürgermeister Frank Börner in seinem Sachstandsbericht zum Thema, den er am Freitag in der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung abgab.
Eine vom Magistrat in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie habe ergeben, dass der Bau eines Aufzuges zwar realisierbar wäre, die voraussichtlichen Kosten von 3,1 Mio. Euro aber weit über der ursprünglichen Kostenschätzung von 1,5 Millionen Euro lägen. Für eine kostengünstigere Variante eines Schrägaufzuges fehle derzeit die zulassungsrechtliche Genehmigung, erläuterte Börner.
Angesichts der derzeitigen Finanzlage der Stadt, anstehender Investitionen für das Begegnungszentrum im Stadtkern, für die Sanierung des Terrano-Hallenbades und in den Neubau einer Kindertageseinrichtung müssten andere Prioritäten gesetzt werden. Der städtische Haushalt müsse 2019 zudem eine Kürzung der Schlüsselzuweisungen des Landes Hessen um rund 140.000 Euro verkraften. Weiter seien Mehrbelastungen durch den Anstieg der Kreis- und Schulumlage um 276.000 Euro und ein stark ansteigendes Defizit bei den Kinderbetreuungskosten zu bewältigen.
Das Projekt einer Aufzugsanlage für den Schlossberg werde jetzt erst einmal in eine Schublade gelegt: „Eine Realisierung in der Zukunft wird von uns weiterhin angestrebt, ist aber derzeit nicht finanzierbar“, erklärte Börner. Man werde den städtischen Gremien andere Maßnahmen vorschlagen, um eine barrierefreie Erreichbarkeit des Schlossbergs zu gewährleisten. Dazu gehört beispielsweise der Ausbau und die Befestigung der vorhandenen Wege. (pm)