MERU | BORKEN. Am vergangenen Wochenende folgte eine Abordnung von sechs Mitgliedern der Borkener Feuerwehr einer Einladung nach Méru. Die dortige Feuerwehr hatte zu ihrer traditionellen Sankt-Barbara-Feier geladen. Die Heilige Barbara ist Schutzpatronin der französischen Feuerwehren.
Tag 1. Nach einer herzlichen Begrüßung durch den Kommandanten Clement Renaud und dem ehemaligen Vorsitzenden des Partnerschaftsvereins Méru-Borken, Stefan Skasa-Weiss und seiner Frau Jaqueline, galt es erstmal sich sportlich zu betätigen. In der ausgeräumten Fahrzeughalle war ein Parcours für einen kleinen Sportwettkampf aufgebaut. Zwei gemischte Gruppen aus französischen und deutschen Feuerwehrleuten traten im Wettkampf um Geschicklichkeit und Sport gegeneinander an. Nach sehr viel Spaß und einigen wenigen Tropfen Schweiß, war das erste Eis gebrochen.
Nach einer kurzen Erholungsphase und erfrischenden Getränken übergab Mario Diehl das Gastgeschenk aus Borken. Da die Heilige Barbara Schutzpatronin der Bergleute in Deutschland ist, wurde eine funktionstüchtige Grubenlampe, passend zum französischen Anlass, überreicht.
Der Abend endete mit einem geselligen Raclette und vielen netten Gesprächen, die mit Gesten und Dank Handy, mit dem Google-Übersetzer, die ersten Sprachbarrieren überwand.
Tag 2. Der Samstag begann mit Aufstellungs- und Ablaufproben für die bevorstehenden Beförderungen und Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft der Méruer Feuerwehrfrauen und -männer.
Bevor die Zeremonie durch einen hochrangigen Feuerwehroffizier durchgeführt wurde, hatte die deutsche Delegation unter Führung des Wehrführers und Vereinsvorsitzenden der Kernstadtwehr, Mario Diehl, noch eine Überraschung parat.
Der ehemalige Kommandant der Méruer Feuerwehr, Romuald Gorenflos und Stefan Skasa-Weiss, wurden für ihr langjähriges Engagement für die Partnerschaftspflege der beiden Gemeinden Méru und Borken mit der „Medaille für internationale Zusammenarbeit“ vom Deutschen Feuerwehrverband (DFV) ausgezeichnet. Eine hohe Auszeichnung, die durch die Borkener Wehr beantragt und im Jahr 2018 erst sechs Mal zuvor vom DFV genehmigt wurde.
Nach dem feierlichen Akt, der von der Bürgermeisterin Nathalie Ravier, einigen politischen Verantwortlichen der Gemeinde, der Vorsitzenden des Partnerschaftsvereins, Francoise Etienne und von Méruern Bürgern begleitet wurde, stand der Nachmittag zur freien Verfügung.
Anlaufpunkt war, nach einer Stärkung in einem Restaurant, das Feuerwehrmuseum in Beauvais.
Dort wurde die Entwicklung des französischen Feuerwehrwesens und der „Sapeurs Pompiers“, der französischen Feuerwehrleute, der letzten 200 Jahren gezeigt. Sehr viele, gut erhaltene Kleidungsstücke, Einsatzgeräte und- fahrzeuge konnten unter fachkundiger Führung bestaunt werden.
Wo am Vormittag noch Ehrungen und Beförderungen vollzogen wurden, hatten die Méruer Feuerwehrleute ein Casino mit 3 Spieltischen aufbauen lassen, an denen bereits Croupiers auf ihren Einsatz warteten. Während die Gäste an den Tischen ihr Glück mit unechten Geldscheine versuchen konnten, wurden Häppchen, Champagner und andere Getränke nach Wahl gereicht.
Das anschließende Dinner an den feierlich gedeckten runden Tischen zog sich bis in die späten Nachtstunden hinein. Zwischen den einzelnen Gängen, bei denen das Sprichwort „Essen wie Gott in Frankreich“ sehr treffend war, zog ein Magier und Hypnotiseur die Zuschauer eindrucksvoll in seinen Bann.
Tag 3. Die Verabschiedung der Borkener Delegation durch den Kommandanten Clement Renaud war, wie die Begrüßung zwei Tage zuvor, sehr herzlich und alle waren sich einig diese internationale Freundschaft weiterzupflegen. Mario Diehl sprach eine Einladung für 2019 aus, die die französischen Kameraden schon jetzt dankend annahmen.
Auf dem Heimweg machten die Borkener noch einen Zwischenhalt in dem ca. 20 km entfernten Pontoise. Dort bescihtigten die Kameraden die Zentrale Leitstelle für das Departements Oise.
Die 750 km lange Heimfahrt erwies sich ähnlich wie die Hinfahrt. Ohne Stau, aber im strömenden Regen und endete nach ca. 7 Stunden am Borkener Feuerwehrhaus in der Hermannstruth. (Thomas Weis | pm)
1 Kommentar
Sehr schön diese Kameradschaft, frage mich nur warum Herr Beier nicht mehr Wehrführer von Borken ist???
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