Zelt gegen den Regen und für Weihnachtsmarktromantik
NIEDENSTEIN. Der Countdown zählt die Adventswochenenden bis Weihnachten. Und dann herrscht weihnachtliche Stimmung? Für diejenigen in Niedenstein, die das Gefühl haben, die Zeit verfliegt, ist der Weihnachtsmarkt am Obertor ein Ankerpunkt, um aus dem Alltag herunterzukommen.
Wenn hier am 2. Advent die Hauptschlagader Niedensteins – also die Hauptstraße – gesperrt und damit spürbar ist, dass genau jetzt die Phase des Ankommens beginnt, dann ist es wie Weihnachten.
Dabei lassen sich die Niedensteiner weder stören, noch abhalten. Dem Betrieb nach schaut jeder, der hier wohnt, auch mindestens einmal vorbei. Selbst der Dauerregen an beiden Weihnachtsmarkttagen hat die Niedensteiner nicht aufgehalten. Im Gegenteil, er hat sie erfinderisch gemacht. Mit einer eigenen Zeltkonstruktion haben die Dienstleister, das sind die Gewerbetreibenden, die den Markt ausrichten, wenigstens den Bereich um die Glühweinbuden und Stehtische überdacht. Daher war‘s auch bei Regen gemütlich. Das zweite Zelt vor der Bühne bewahrte ebenfalls vor nassen Klamotten.
Zwei Tage gute Laune und lokales Programm
Wer auf diese Weise dem Wetter trotzt und sich weder Laune noch Stimmung verderben lässt, der ist wahrhaftig im Advent angekommen. Es war niemand mit schlechter Laune zu treffen, alle begrüßen sich hier freundlich, sind friedlich und gehen respektvoll miteinander um. Wer wissen will, warum Facebook, WhatsApp, Amazon und Zalando das echte Leben und die echten Kontakte nicht ersetzen können, findet hier eine Antwort.
Da zieht Kelley Wright mit seiner Drehorgel die Runden. Im richtigen Leben tut er das jeden Morgen mit der Tageszeitung an den Niedensteiner Briefkästen. Die Frühaufsteher kennen ihn alle. Da geht Bürgermeister Frank Grunewald nicht nur einmal von Stand zu Stand. Den kennen auch die, die nicht früh raus müssen. Der Nikolaus kam natürlich auch und ein Pony ließ die Kinder reiten. Die Kindergärten gestalteten genauso Programm auf der Bühne, wie Musiker und Sänger aus der Region.
Kunsthandwerk im Bürgertreff
Der Bürgertreff ist sowieso regensicher. Dort fanden – wie immer am 2. Advent – die Kunsthandwerker aus Niedenstein und Umgebung Platz für ihre handgearbeiteten Schätze. Während draußen die Regentropfen klopften, klapperten drinnen Häkel- und Stricknadeln. Wie jedes Jahr gehörten am Weihnachtsmarkt auch diejenigen in die christliche Runde, die an einen anderen Propheten glauben und aus anderen Ländern nach Niedenstein gekommen sind. Eine Ausstellung zum Thema Fluchtursachen in der Kirche ergänzte die Veranstaltung. (rs)