BAD WILDUNGEN / FRITZLAR. In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Schwalm-Eder bietet das Asklepios Bildungszentrum für Gesundheitsfachberufe Nordhessen zwölf Flüchtlingen/Migranten die Möglichkeit den Hauptschulabschluss und zeitgleich die Qualifizierung zum Service/-Pflegeassistenten zu erwerben. Berufspädagogin Claudia Hundertmark-Vogel zieht rund ein Jahr nach dem Start des SPass Projektes ein zufriedenes Fazit.
Das Zusammentreffen verschiedener Kulturen und unterschiedlicher Religionszugehörigkeiten habe sich spannend, aber problemlos gestaltet. „Dank des gegenseitigen Respekts und der gemeinsamen Ziele lässt sich alles prima bewerkstelligen“, berichtet Hundertmark-Vogel. Drei Iraker, zwei Afghanen, vier Eritreer sowie ein Iraner, Äthiopier und Pakistani, wohnen und leben in Fritzlar, Bad Wildungen, Homberg, Gudensberg und Berndshausen im Knüll. Bei einigen ist das Aufenthaltsrecht noch nicht abschließend geklärt. Als Begleiter bei Behördengängen und sonstigen Problemen steht Christoph Schöttke im Hintergrund bereit. Sein kleiner Stellenanteil wurde durch die Unterstützung der beiden Landkreise Schwalm-Eder und Waldeck Frankenberg geschaffen. Des Weiteren hat sich ein großes Netzwerk von privat engagierten Menschen gebildet, die einzelne Personen sehr eng begleiten und immer wieder motivieren weiterzumachen. „Die Bereitschaft und das Interesse der ehrenamtlichen Helfer ist etwas ganz Besonderes und ich bin sehr dankbar für diese Unterstützung“, so Hundertmark-Vogel. Sie und ihre Lehrerkollegen sind optimistisch, dass viele Teilnehmer den Hauptschulabschluss und die zeitgleiche Ausbildung zum Service- und Pflegeassistenten schaffen werden. Probleme machen nur die unterschiedlichen Bildungsstandards der Herkunftsländer. „Irgendwie muss man es schaffen, allen Teilnehmern gerecht zu werden, was bei der Vielfalt der Bildungshintergründe nicht immer leicht ist. Nichtsdestotrotz drücken alle Teilnehmer hochmotiviert die Schulbank“, ergänzt Hundertmark-Vogel. Denn sie möchten unbedingt auch die Weiterqualifizierungs-Chancen nutzen, die ihnen nach erfolgreichem Abschluss dieses Kurses im Pflegebereich geboten werden. Am 01. April 2019 startet die einjährige Ausbildung zum/zur Krankenpflegehelfer/in.
Wegen der guten Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln, hat das Asklepios Bildungszentrum die berufsbezogene theoretische Ausbildung der Migranten in die Räumlichkeiten der Fritzlarer Ursulinenschule verlagert. Diese bietet ein entsprechendes Umfeld, um erfolgreich zu lernen. Neben dem Klassenraum, ist ein kleiner Demonstrationsraum für praktische Übungen eingerichtet worden. Ein Pflegebett, ein Rollstuhl und weitere Pflegutensilien wurden von der Firma Medicus kostenlos zur Verfügung gestellt. Da die Teilnehmer in der Regel über keinen eigenen PC verfügen, dürfen sie außerdem die Mediathek der Schule nutzen, was den Zugang zu neuen Medien gestattet. Engagierte Schüler/innen der Oberstufe bieten zusätzliche Nachhilfestunden in Deutsch an, was die Teilnehmer dankend annehmen.
Die praktische Ausbildung wird durch Einrichtungen der stationären Pflege in der Umgebung übernommen und durch das Bildungszentrum begleitet. Ziel ist, das Arbeitsfeld der stationären Pflege kennenzulernen und zu entscheiden, ob der Pflegeberuf eine realistische berufliche Perspektive darstellt. Eine anschließende Ausbildung in der Pflege ist möglich, aber nicht zwingend. Mit dem Hauptschulabschluss kann jede Ausbildung angestrebt werden, die diesen Schulabschluss voraussetzt. „Ich habe so viel gelernt und diese Ausbildung ist für mich eine riesige Chance, einen Beruf zu erlernen. Ich möchte gerne Krankenschwester oder Altenpflegerin werden“, erzählt Teilnehmerin Suat Mirza, 27, aus dem Irak und Mutter von drei Kindern.
Am 11. Februar 2019 startet bereits der nächste Durchlauf des Projektes. Interessierte können sich Informationen auf der Homepage des Asklepios Bildungszentrums für Gesundheitsfachberufe – www.asklepios-fuw-hessen.de einholen (Kursnr.: 19WB063) oder sich telefonisch melden. Ansprechpartnerin: Claudia Hundertmark-Vogel Tel: 05621-7952413 oder c.hundertmark@asklepios.com. (pm)
Das Bild: Haben bald Ihren Hauptschulabschluss in der Tasche: (von oben nach unten) Aaga Wasi Ur-Rehman, Gulajan Kazimi, Aklilu Muluberhan Eman, Helga Haase (Dozentin Asklepios), Kedija Hussen Shamsu, Sherzad Hussein, Adella Khalaf, Issayas Tesfay Tafere, Shargha Azizi, Hana Tesfamariam Asfaw, Ingred Eckhardt (Deutschlehrerin VHS), Suat Mirza, Manfred Schöttke (Soziale Begleitung) – Nicht auf dem Bild: Yonas Tesfay Tafere und Claudia Hundertmark-Vogel
13 Kommentare
Hier ist die merheit AFD wähler anscheinend die nicht in frieden Leben wollen
Horst R.
Sie werfen Mustafa vor, er mache es sich einfach.
Sie doch auch , Sie schicken ihn in die Türkei. Vielleicht ist er ja kein Türke?
Wenn Sie, nicht nur hier bei NH24, ein Thema mit Ausländer, egal ob positiv oder negativ, aufmachen gibt es massive Beteiligung.
Warum nicht auch bei anderen Themen.
Z.B. wenn es um Herrn Engin Eroglu geht. Hier geboren, nur eine Staatsbürgerschaft, die deutsche. Kann deutlich besser Deutch als Türkisch. Aber er wird als Ausländer gesehen.
Ich werde auch lieber bei Asklepios von einem ausländischen Arzt, der bereit ist Bereitschaftsdienst zu machen, behandelt, als von keinem.
Sagen Sie doch mal klipp und klar was ein Mensch mit nicht deutschem Namen (mal unabhängig ob Flüchtling) tun kann, damit er in Ihren Augen als gleichberechtigt tun muß. Sind Menschen wie Herr Eroglu nur juristisch Deutsche?
Und was ist mit dem Engländer, dem Österreicher, sind dass bessere Ausländer, weil sie nicht Mustafa oder Ali heissen?
Ich will Sie damit nicht alleine ansprechen.
Oh. Jetzt kommt HOLGER KRAUSE mit der AfD Keule. Die AfD interessiert mich nicht. Also lassen Sie sich mal was anderes einfallen. Aber geht bestimmt nicht weil es bei Ihnen wohl an einer bestimmten Stelle hängt?
Ersatzreifen:
Vielleicht wäre so ein Hauptschulabschluss auch was für Sie.
Da lernt man auch Zeichensetzung!
Es ist doch gut und richtig, dass diese Migranten die Chance ergriffen haben und etwas zurückgeben wollen. Bildung wird niemals schaden, auch wenn sie bei anderen Bürgern nichts nutzt. Viele beschweren sich, dass Migranten und Flüchtlinge nur rumhängen, aber dass nicht alle gleich sind zeigt das Beispiel.
Klingt ja alles traumhaft konfliktfrei.
Interessant wäre schon gewesen, zu erfahren, wie hoch die Abbrecherquote ist.
Man hört ja von 70% in anderen Bereichen.
Wieso machen die den Hauptschulabschluß nach ? Dass sind doch alles Unternehmer, Juristen, Dipl. Ing., Chefärzte hat doch „Bätschi Nahles“ und dann die „Gutmenschenfraktion“ festgestellt.
Wenn ich ihre Kommentare lese komme ich zu dem Schluss das sie leider erfolglos waren im nachholen vom Hauptschulabschluss.
Ach Mustafa……haben Sie diesen geistigen Müll eigentlich abgespeichert?
Sowas kenn ich nur von einer Platte oder CD die hängt.
Ersatzreifen,
steht auch im Grundgesetz Artikel 1 & 3.
Auf dieses Gesetz berufen Sie sich doch auch gerne.
Vielleicht hängt ja bei Ihnen die AFD Platte, schon die Terrierkrawatte von Gauland auf dem Wunschzettel?
Deutschland ist bunt und gehört uns allen egal welcher herkunft oder religion wir werden für immer hier zusammenleben
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