Kindergarten und Bolzplatz passen zusammen
EDERMÜNDE. Der Kindergartenbau in Edermünde nimmt konkrete Formen an. Das ist keine Selbstverständlichkeit, denn in der Nachbarschaft zum zukünftigen Standort der Kindertagesstätte Pusteblume hat sich Widerstand geregt. 428 Bürger aus Grifte haben mit einer Unterschriftenliste für den Erhalt des Bolzplatzes und damit zunächst gegen den Bau einer Kindertageseinrichtung votiert.
Unterschrieben wurde die Aufforderung an den Gemeindevorstand, den Bolz- und Festplatz wegen seiner generationenübergreifenden Tradition zu erhalten. Begründet haben die 428 Anwohner dies damit, dass Bolzen eine zeitlose und stets attraktive Freizeitbeschäftigung sei und der Platz die Möglichkeit biete, einfach und unbeschwert Fußball zu spielen. Kinder in Begleitung ihrer Eltern und Großeltern nutzten diese Gelegenheit häufig und topografisch gäbe es keine Alternative in Grifte.
Neue Planung soll die Interessen vereinen
Nun haben Verwaltung und Gemeindevorstand eine Planung entwickelt, die beides zulässt: einen Kindergarten für den Nachwuchs des Ortes, zugleich einen Platz für das tägliche „bolzen“ und eine Lösung für den Festplatz. „Ich bin der Meinung“, so Bürgermeister Thomas Petrich gegenüber der Presse, „dass wir durch die zweistöckige Bauweise mit dem Planentwurf (siehe Abbildung) sämtliche von den Unterzeichnern geforderten Punkte erfüllt haben:
- Es wird weiterhin einen vernünftigen Bolzplatz geben
- Der Festplatz wurde im Einvernehmen mit der Kirmesburschenschaft auf den benachbarten Sportplatz verlegt
- Der das Grundstück umgebende Wall wird samt Bepflanzung nahezu vollständig erhalten bleiben
- Rund um die Kita steht weiterhin viel Platz zur Verfügung, der als sozialer Treffpunkt genutzt werden kann
Dazu werden wir jetzt die Bebauungsplan-Verfahren für die beiden Kindergärten in Besse und Grifte weiterführen, um zügig Baurecht für die Gebäude herzustellen. Dies geschieht auf unterschiedlichen Wegen“, so Thomas Petrich weiter:
- In Besse befindet sich der neue Bebauungsplan „Auf der Heide“ in der Aufstellung, zusätzlich muss auch der Flächennutzungsplan geändert werden.
- In Grifte wird der bereits existierende Bebauungsplan „Hinter den Krauthöfen“ geändert.
Kleine Änderung noch notwendig
Mit dem Planentwurf wird die Gemeinde für den Standort in Grifte in das Verfahren gehen. Lediglich der mit einem roten Kreis markierte Vorplatz muss nochmals geändert werden. In diesen Schutzbereich für Eltern und Kinder, sollten keine Pkw-Parkplätze gehören. Die Argumente der Gegner wurden also von Politik und Verwaltung aufgenommen und sowohl im Planungswettbewerb als auch bei der Änderung des Bebauungsplanes berücksichtigt.
Am Dienstagabend hat der Gemeindevorstand, so Thomas Petrich, den Planungsauftrag für die HOAI-Leistungsphasen 1 bis 4 an das Büro Löser-Lott und die Nachunternehmer vergeben. Da sich die Initiative nicht gegen den Kindergarten gewandt hat, sollte dem Bau nunmehr nichts mehr entgegenstehen. (rs)