Ein Buch für das Kinderhilfswerk Global Care
FRITZLAR. Ein Buch ist mehr als gebundene Seiten? Musik ist mehr als ein Schallereignis. So begrüßte Frau Beate Tohmé, Geschäftsführerin des Kinderhilfswerkes Global Care, eine Menge Menschen zu einer Atempause im Advent im Dietrich-Bonhoeffer-Haus. Zu hören gab es Bluegrass-Musik und literarische Schätze. Aber der Reihe nach:
Kinder sind Leidtragende von Armut, Krieg, Klima und Katastrophen. Sie leiden Hunger, werden ausgebeutet, verletzt und es fehlt an Bildung. Beispielsweise können mehr als 21 Prozent der Kinder in Bangladesch nicht lesen und schreiben. Heinz Rochholl aus Frielendorf, Inhaber des Telegonos-Verlages Frielendorf, und seine Frau Angela unterstützen schon lange ein Kind aus Uganda, das von Global Care betreut wird. Das, so die Geschäftsführerin Beate Tohmé, reichte Rochholls nicht:
Buch-Idee beim Neujahrsempfang 2018
Beim Neujahrsempfang 2018, erklärte der Verlagsleiter gestern Abend, habe er die Idee gehabt, ein Buch, und zwar einen Sammelband, herauszugeben. Er hat „seine“ Autoren gefragt: „Hättet Ihr Lust etwas zu schreiben?“ 20 haben ja gesagt und entstanden ist ein Werk mit 20 Kurzgeschichten über Kindheit, Kinder und Weihnachten. Eine bunte Mischung seiner Autoren und Texte. Der älteste ist 80 Jahre alt. Das Buch, so Rochholl zufrieden mit der Entscheidung, geht besser als er dachte und der Erlös kommt den Kindern zu Gute. Der Titel: Die Katze Molly, benannt nach einem Kinderbild, das ein Mädchen aus der Nähe von Hanau für den Titel gemalt hat.
Am Dienstagabend fand bei Global Care in Fritzlar eine Lesung mit Musik für den Guten Zweck zugunsten des Kinderhilfswerks statt. Gekommen waren Hilde Willes, Anita Jurow-Janßen und Horst Jürgen Fiedler.
Drei Autoren von Nord bis Süd
Die Nordhessin Hilde Willes aus dem Werra-Meißner-Kreis hat ihre Erinnerung an die eigene Kindheit auf besondere Weise zu Papier gebracht. Da gibt es Lisa und Tina und zwei Puppen, Blacky und Blondie, die Caipirinha trinken. Und bei allem ist klar, was Opa gesagt hat: Barbies weinen nicht! Es ist nicht leicht für eines der Mädchen in der Handlung. Aber „jeder Mensch liegt so in Gottes Hand, als wäre er der einzige“, hat Opa auch gesagt. Und wer weiß, vielleicht weinen Barbies ja doch…
Anita Jurow-Janßen war aus Oldenburg angereist. Auch ihre Geschichte vom Geburtstag beginnt da, wo die Wohlstandsgesellschaft ihre Schattenseiten hat. Die Mutter eines Jungen ist Alkoholikerin und vergisst regelmäßig den Geburtstag ihres Sohns. Opa hat immer gesagt, man müsse daran arbeiten, dass das Glück zurückkehrt. Und in diesem Jahr hat die Mutter auch an den Geburtstag gedacht…
Horst-Jürgen Fiedler musste auf dem Weg von Kaiserslautern in den Gebrüder-Seibel-Ring einen Stau überstehen. Den gab es beim Seifenkistenrennen im Pfälzer Wald, eine Erinnerung an seine Jugend nicht. Dafür eine Menge Solidarität und fairen Wettbewerb. Am Ende hat ein Mädchen gewonnen. „Glanzvoll strahlten diese Tage und wir mittendrin…“ 17 weitere Geschichten zum Lesen und Vorlesen stehen im Buch.
Musik von den „Limp String Buskers“
Rolf Schild von Global Care spielte mit seiner Band „Limp String Buskers“, also Straßenmusikanten mit schlappen Saiten, nicht nur tolle Bluegrass-Musik, sondern stellte auch einige Produkte aus einem Aids Projekt in Uganda vor. Der Verkaufserlös geht ebenfalls direkt an Menschen mit Bedarf in Entwicklungsländern. (rs)
Mehr Informationen unter www.telegonos.de.
1 Kommentar
Ein sher schöner Bericht. Ich hoffe für die Kinder, dass sie mit dem Erlös ein schöneres Leben erleben dürfen. Ich bin einer der Autorin, die ebenfalls im Buch Katze Molly eine Geschichte aus meiner Kindheit niederschrieb. Ich nahm mit Freude daran teil, weil das Buch einen Guten Zweck dient.
LG:
Sabine Runge
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