200 haupt- und ehrenamtlich Engagierte bei Fortbildung ´forumGO!´ zu missionarischer Pastoral mit Bischof Oster (Passau)
PASSAU | FULDA. „Nach sechs erfolgreichen Tagesseminaren in der Reihe „Wir sind gesandt! Bausteine einer missionarischen Pastoral“ für Hauptamtliche in der Pastoral, haben wir in diesem Jahr die Veranstaltung für haupt- UND ehrenamtlich Engagierte angeboten und mussten aufgrund der hohen Nachfrage die Teilnehmerzahl auf 200 Personen begrenzen, die sie nun aus allen Dekanaten des Bistums angereist sind“, erläuterte Diözesanadministrator Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez bei seiner Begrüßungsansprache im Marianum, in Fulda.
Thomas Bretz, Referent für Neuevangelisierung in der Abteilung Seelsorge des Bischöflichen Generalvikariats, der dieses Veranstaltungsformat ´forumGO´ konzipierte und umsetzte, hatte die Tagungsleitung inne und führte anregend in das Thema einer missionarischen Pastoral ein. Dabei illustrierten Barbara und Christoph Gottwald vom Theater Mittendrin in Fulda mit Theaterszenen berührend und unterhaltsam das „Missionieren im Alltag“, aus der Perspektive und Haltung des Sendens und des Empfangens.
Bischof Dr. Stefan Oster, der Gastreferent aus der Diözese Passau, sprach über den Weg von einer bewahrenden zu einer leidenschaftlich missionarischen Kirche mit Vorschlägen wie diese einladend und wachsend sein kann. Er erläuterte dies anschaulich mit Erfahrungen und vielen konkreten Initiativen aus dem laufenden Gesamtprozess „Mission und Auftrag“ in seinem Bistum, den er mit dem Untertitel zusammenfasste: „Mehr von Jesus!“. „Wir erkennen drei große Herausforderungen für heute und morgen: Gott um seiner selbst willen zu lieben, Jüngerschaft zu leben und den missionarischen Einsatz zu praktizieren“, erklärte Bischof Oster, der auch Vorsitzender der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz ist.
Bei einer Austauschbörse am Nachmittag wurden 18 ganz verschiedene, lebendige Praxisbeispiele einer missionarischen Pastoral in Parallelworkshops kurz vorgestellt, um darüber ins Gespräch kommen. Mit dem Titel „Lernen von „divine renovation“ – von einer bewahrenden zu einer missionarischen Pfarrgemeinde“ stellte Pfr. Anton Spreitzer aus Passau seine atemberaubenden Erfahrungen in der Pfarrei St. Benedict in Halifax, Kanada, vor und diskutierte mögliche Umsetzungen der Neuevangelisierung in unseren Pfarreien. Der Fuldaer Stadtpfarrer und Dechant Stefan Buß griff das Thema auf: „Taufberufung – was die Kirche Dir zutraut – gerade auch als Laie im Ehrenamt“. Das Phänomen neuer Gemeindeformen, der „Fresh Expressions of Church“ erläuterte Pfr. Armin Beck vom Referat Missionarische Dienste der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, der auch der Moderator des Runden Tisches freshX in Hessen ist. „Die Bibel life. Regelmäßige Bibelkreistreffen – warum die Leute kommen und wie das spannend bleibt“, lautete der Workshop von Dr. Klaus Isert aus Eiterfeld. Sr. Louise Schulz aus Dietershausen kam mit vielen Teilnehmern zu „Glaubensweitergabe in der Familie – Erfahrungen und Praxisbeispiele“ ins Gespräch. Andree Literski legte seine langjährigen guten Erfahrungen mit dem Alpha-Glaubenskurs in der Pfarrei in Neuhof dar und Dorothée Bretz aus Fulda stellte Projekte von „berührenden Erfahrungen mit „Darstellender Kunst in der Verkündigung“ vor. Simone Twents, Leiterin des Referats Glaubenskommunikation in der Abteilung Seelsorge des Bischöflichen Generalvikariats, präsentierte „Charismenseminare – ein Instrument pastoraler Innovation und missionarischer Projektentwicklung“. Die Dombuchhandlung unterstützte die Veranstaltung mit einem einschlägigen Bücherstand.
Veranstalter und Teilnehmer waren mit der Verpflegung, Bestuhlung und Dekoration durch die Malteser Ortsgruppe Blankenau / Hainzell sehr zufrieden und dankten stellvertretend dem Ortsbeauftragten Andreas Honikel. Ein herzliches Dankeschön ging auch an die Schulleitung des Marianums für die hilfsbereite und umsichtige Gastfreundschaft.
Beim Abschlussgottesdienst predigte Bischof Oster über unsere Sprache beim Zeugnisgeben: „Wenn wir Jesus kennen und lieben, hat unser Reden von ihm eine Zeugungskraft. Ein Mensch der uns liebt spricht ja auch ganz anders unseren Namen aus, als zum Beispiel die Arzthelferin, die uns im Wartezimmer aufruft.“ Pfr. Florian Böth aus Petersberg lud am Ende zur Einzelsegnung ein, bei der sich die Teilnehmer von den anwesenden Bischöfen und Priestern für ihre missionarische Sendung segnen ließen.
Einige O-Töne:
„Mich hat die Verkündigung von Bischof Oster tief angesprochen, seine authentische und klare Art und seine motivierende Glaubensfreude. Er ist so lebensnah.“
„Besonders hat mir die offene und gute Atmosphäre an diesem Tag gefallen. Die Praxisangebote waren sehr vielfältig und abwechslungsreich. Es war eine richtig gute missionarische Aufbruchstimmung zu spüren.“
„Das war ein sehr lehrreicher und inspirierender Fortbildungstag, richtig relevant und alltagstauglich.“
„In den Pausen haben wir eine konkrete Initiative für unsere Pfarrei ins Auge gefasst.“ (pm)