Bürgerversammlung in Baunatal: Thema Strom und Wasser
BAUNATAL. Natürlich haben Bürger eine Menge (Beteiligungs-) Rechte. Nach HGO – so heißt die Hessische Gemeindeordnung abgekürzt, sollen sie beispielsweise mindestens einmal im Jahr zu einer Bürgerversammlung eingeladen werden.
In Baunatal werden betroffene Bürger, Anlieger und Beteiligte normalerweise sowieso mehrmals eingeladen, wenn es um eine Planung geht, die sie tangiert. Aber das zählt nicht, einmal im Jahr heißt es offiziell nach Paragraf 8a (HGO) einzuladen. So heißt der Passus, der das regelt.
Als es vergangene Woche um die Wasserversorgung und die Stromleitungen ging, war das Interesse nicht ganz so groß, wie vor zwei Jahren beim Thema Flüchtlinge oder vor vier Jahren, als der Projektplan für das Kino vorgestellt wurde. Selbst Millionen, die unter der Erde vergraben werden und die man deshalb nicht sieht, interessieren bekanntlich nicht so sehr. Doch ein paar Fragen gab es und seitens der Stadt, vertreten durch den Stadtverordnetenvorsteher Peter Lutze und die Erste Stadträtin Silke Engler, auch eine Meng zu berichten.
Intakte Infrastruktur und ausreichend Wasser
186,5 Kilometer Wasserleitungen, 20 Kilometer Transportleitungen, 3 Hochbehälter mit 5500 Kubikmetern Fassungsvermögen, 3 Brunnen mit 500.000 Kubikmetern Fördervolumen und dazu ein Liefervertrag aus dem Jahr 1979 mit dem Gruppenwasserwerk Fritzlar-Homberg, das 60 Prozent des Baunataler Wassers liefert, sorgen für ausreichend gutes Wasser in Baunatal. Jedes Jahr wird davon ein bisschen saniert. Die Preise sind kostendeckend und 14 Millionen Euro wurden in den letzten 10 Jahren allein in die Kanäle investiert.
Silke Engler konnte den Bürgern versichern, dass trotz Trockenheit ausreichend Wasser vorhanden ist und auch in der Woche der zwei Großbrände (Waldbrand und Guntershausen) trotz enormem Löschwasserbedarf, keine Wasserknappheit herrschte, aber die Hochbehälter wieder aufgefüllt werden mussten. 44 Kubikmeter Wasser verbraucht jeder Baunataler übrigens, 1.250.000 Kubikmeter sind es insgesamt, die durch die Wasserleitungen und zurück durch die Kanäle fließen.
Für die Stromversorgung liegen 247 Kilometer Kabel im 1 KV-Netz. 94 Trafostationen arbeiten für 7.285 Hausanschlüsse. Die Stromnetze haben 17 Kommunen gemeinsam noch von der E.ON zurückgekauft.
Wassermenge, Stromspeicher, Straßenbelastung und Insektensterben
Nach den Informationen kommen die Bürger zu Wort. Klaus Mengel ist eine der Aktivposten in Bürgerversammlungen. Mehr Menschen bei gleicher Wassermenge ist sein Thema und später kommen noch die Insekten am Baunsberg zur Sprache, von denen es immer weniger gibt. Willi Vollmer regt an, sich um Stromspeicher zu kümmern. Anita Richter sorgt sich um das zukünftige Verkehrsaufkommen in der Elgershäuser Straße in Großenritte. Ruhig und sachlich beantwortet die zukünftige und gerade frisch gewählte Bürgermeisterin Silke Engler die Fragen und verspricht, sich um die vorgetragenen Anliegen zu kümmern.
Auch wenn nicht alle Bürgerwünsche umgesetzt werden können, herrscht in Baunatal ein respekt- und vertrauensvoller Umgang zwischen Verwaltung, Politik und Bürgern. (rs)
1 Kommentar
Das ist eine Onformationsveranstaltung bei dem im Sinne der HGO Fragen nicht vorgesehen sind. Dies ist doch im Zeitalter des Internet nur dann sinnvoll wenn diese Informationen auch im Internet dauerhaft verfügbar sind. Denn es können ja nicht alle Bürger an dieser Vetsammlung teilnehmen. Insofern ist die HGO veraltet und wenig zweckdienlich.
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