ZIEGENHAIN. Das Museum der Schwalm in Ziegenhain lädt für Mittwoch, den 28.11.2018, um 19 Uhr zur letzten „Kunstbetrachtung mit dem Museumsleiter“. Das Thema von Konrad Nachtwey: „Frankreich auf dem Weg in den Impressionismus“.
Nachtwey, Magister der Kunst- und Politikwissenschaften und seit mehr als 6,5 Jahren Leiter des Museums der Schwalm, hat regelmäßig zu den unterschiedlichsten Malern, Epochen und Themen inhaltsreiche, aber hoch interessante Vorträge in verständlicher Sprache gehalten. Er nahm seine begeisterten Zuhörer mit, indem er sie direkt ansprach, seine Bilder deuten ließ und zu Fragen und Widersprüchen aufrief, auch mitten im Vortrag. Seine humorige, ja fast kuriose Ermunterung lautete: „Sie können mich gar nicht aus dem Konzept bringen, ich habe nämlich keins“. Wer aber Nachtwey je erlebte, kann sich vorstellen, wie präzise er sich jeweils vorbereitet hatte, auch wenn er nicht am Konzept klebte. Er war stolz darauf, dass seine Vorträge zwar „kunsthistorisch stets korrekt“ aber vor allem nachvollziehbar waren. Er scheute sich nicht, kraftvoll, überzeugt und drastisch etwas abzulehnen, wenn ihm „im künstlerischen Geschehen“ zu viel „Action“ im Sinne von Werbung und „Auffallen um jeden Preis“ steckte. Es war ihm ein Anliegen, bei jedem/jeder die künstlerische Seite zu entdecken und zu fördern; er bekämpfte den selbsternannten „Kunstbanausen“, weil es aus seiner Sicht nur „mehr oder weniger Freude oder Interesse“ an der Kunst gibt, sich aber trotzdem jeder damit auseinander setzen kann, sei es durch Begeisterung, Skepsis oder Ablehnung. Im letzten Vortrag wird die Entwicklung zum Impressionismus und dessen „Bekämpfung“ (mit teils unbekannten Bildern) zum Ausdruck kommen, flankiert von politischen Ereignissen, die nie und nirgends in der Kunst ohne Folgen blieben. Auch die letzte Darbietung verspricht Spannung, neue Erkenntnisse und Verknüpfungen. Es wäre ein Wunder, sollte der Humor zu kurz kommen, ebenfalls ein Markenzeichen. Wie immer klingt der Abend mit guten Gesprächen und einem Gläschen Saft, Wasser oder Wein aus. Auch heute kein Eintritt – aber mit der großen Bitte um reichlich Spenden fürs Museum. (pm)