Hucke: „Wie im Krieg“
FRITZLAR. Bislang unbekannte Täter haben am Dienstagabend in Fritzlar professionelles Feuerwerk in Brand gesetzt, das in einem ehemaligen Bunker der Bundeswehr zwischen der Standortschießanlage am Kieswerk Oppermann und Rothhelmshausen gelagert wurde.
„Am Anfang war es wie im Krieg“, schildert Stadtbrandinspektor Hartmut Hucke die Situation bei Eintreffen der Feuerwehr. Die Hauptexplosion war kilometerweit zu hören. Mörser und andere Gegenstände wurden durch die Druckwelle aus dem Bunker geschleudert und beschädigten Bäume noch in einigen Metern Höhe. Wie weit die Teile flogen, werden wohl erst die Untersuchungen bei Tageslicht zeigen.
Hucke ließ, nachdem die Leitstelle zunächst nur zu einem „kleinen Waldbrand“ alarmiert hatte, vorsorglich Vollalarm für alle Feuerwehren der Stadt Fritzlar auslösen. Zudem stand ein Rettungsteam nahe des Brandorts in Bereitschaft.
Nachdem die Explosionen in ihrer Intensität nachgelassen hatten, keine Gefahr mehr für die Einsatzkräfte bestand und nur noch ab und zu helle Stichflammen den Bunker grell erleuchteten, begannen die Feuerwehrleute mit Wasser das Feuer zu löschen und den Bunker zu „fluten“. Das Wasser musste im Pendelverkehr an den Bunker gebracht werden. Gleichzeitig wurde der Brandrauch mit einem Lüfter aus dem Bunker geblasen.
Außerdem war vorgesehen, das Material aus dem Bunker zu holen und im Freien endgültig abzulöschen.
Beamte der Fritzlarer Polizei und der Homberger Kripo haben die Ermittlungen aufgenommen. Dabei wurde offenbar festgestellt, dass die Türen von fünf Bunkern aufgeflext wurden. Gestohlen wurde offenbar nichts.
In dem vom Brand betroffenen Bunker soll Pyrotechnik im Wert von etwa 10.000 Euro vernichtet worden sein.
Die Einsatzleitung hatte Stadtbrandinspektor Hartmut Hucke. Für den Landkreis waren Kreisbrandinspektor Torsten Hertel und sein Stellvertreter, Michael von Bredow, vor Ort.
Täter möglicherweise verletzt
Möglicherweise wurden der oder die Täter verletzt. Zeugen hatten in Tatortnähe einen verdächtigen blauen oder schwarzen VW Golf V gesehen, der mit hoher Geschwindigkeit aus Richtung des Tatortes in den Birkenweg in Rothhelmshausen einbog und anschließend in unbekannte Richtung weiterfuhr. Der VW Golf hatte den Zeugen zufolge eine helle Aufschrift auf der Seite. Außerdem soll die Heckscheibe des Fahrzeuges beschädigt oder vollständig zerstört gewesen sein.
Die Polizei ist auf der Suche nach Zeugen, Tel. 05622-99660. (wal)
Internet: Feuerwehr Fritzlar
1 Kommentar
Bei dem Donner den es da eben gegeben hat muss da ja noch was drin gewesen sein!!!
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