TREYSA. Am Sonntag gedachte die Stadt Schwalmstadt auf ihrer zentralen Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag auf dem Friedhof in Treysa der Opfer zweier Weltkriege. Mahnende Worte fand Bürgermeister Stefan Pinhard, der daran erinnerte, dass Zeitzeugen von Krieg und Vertreibung bald nicht mehr aus erster Hand von Gräuel und Leid berichten werden.
Während der Kranzniederlegung durch Pinhard und Ortsvorsteherin Christel Östreich, standen Soldaten der Reservistenkameradschaft Schwalmstadt unter der Leitung von Wolfgang Brück am Ehrenmal Spalier. Musikalisch umrahmt wurde die Gedenkfeier von der Liedertafel Treysa. (wal)
4 Kommentare
Ich denke die Rede unseres Bundespräsidenten zeigt dass wir an diesem Tag an viele Menschen denken.
https://www.volksbund.de/volksbund-volkstrauertag/totengedenken-volkstrauertag.html
Der ursprünglich historische Gedanke ist um akutelle Geschehnisse erweitert worden, weil Mitbürger unseres Landes aktuell noch umkommen.
Es soll denn auch jedem selbst überlassen sein, um wen er an diesem Tag trauert oder nicht trauert. Nun mag Herr Steinmeier an alle durch Unrecht und Gewalt umgekommen gedenken, die früher, heute und in Zukunft irgendwo auf dieser Welt Opfer wurden oder noch werden. Da er als Bundesminister Bundeswehrsoldaten z.B. in Afghanistan in einen Kampfeinsatz schickte, hat er da auch noch eine ganz andere Verantwortung zu tragen als der normale Bürger und sollte sein Tun um so genauer betrachten.
Ein solches universelles Gedenken entkleidet den Volktrauertag allerdings seines Sinnes. Sicher kann ich der getöteten Rebellen im Jemen gedenken, ich kann der Unterdrückten in Tibet gedenken und natürlich auch der vertriebenen Armenier. Und der getöteten Zivilisten, wo auch immer, sowieso. Allen zusammmen oder nur einigen von ihnen. Das verwässert den Sinn diese Tages und macht das Gedenken beliebig. Zeitgemäß eben.
Der Volkstrauertag „lebte“ davon, das praktisch jeder betroffen war, Opfer in Familie und Freundeskreis zu beklagen hatte und so konkret die Folgen von Krieg und Gewaltherrschaft vor Augen hatte. Dies ändert sich natürlich mit dem Wegsterben der, wie man so schön sagt, Erlebnisgeneration. Ob mich da die Schilderungen z.B. eines Bürgerkriegsflüchtling aus Nigeria in ähnlicher Weise berühren würden, sehe ich mit Skepsis.
Ob der ursprüglich angestrebte Zweck diese Feiertags noch erreicht wird und dieser noch zeitgemäß ist, ich lasse mich da gern eines besseren belehren. Vielleicht wäre ein Feiertag für alle, die irgendwann mal irgendwie eines unnatürlichen Todes gestorben sind, offener und multikultureller. Schließlich soll sich keiner ausgegrenzt fühlen.
Im Übrigen ging es mir auch nicht um die Bedeutung des Tages an sich, sondern um den Kommentar von „Janitor“ bzgl.
der Qualitäten des Politikers Pinhard. Diese kann und will ich nicht beurteilen, Janitors Begründung allerdings ist brummdumm.
Am Volkstrauertag gedenkt man in Deutschland der Opfer der beiden Weltkriege, mitnichten aller Opfer aller Kriege zu allen Zeiten in allen Ländern.
Daher kann sich das Wort „Zeitzeuge“ logischerweise nur auf die Überlebenden der beiden Weltkriege beziehen. Schon aus biologischer Sicht muß man Herrn Pinhard dahingehend recht geben. Die „Ahnungslosigkeit“ ist hier an ganz anderer Stelle versteckt.
„Mahnende Worte fand Bürgermeister Stefan Pinhard, der daran erinnerte, dass Zeitzeugen von Krieg und Vertreibung bald nicht mehr aus erster Hand von Gräuel und Leid berichten werden.“
Überall auf der Welt herrscht Krieg, Vertreibungen Flüchtlingselend und Pinhard meint, es gäbe bald keine Zeitzeugen mehr.
Ohne Wenn und aber: Disqualifiziert als Führungsperson und Redner ! Ahnungsloser kann man doch kaum sein!
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