TREYSA. Mit seiner 37. Auflage im 174 Jahr der Stadtsparkasse Schwalmstadt hat der Jahres- und Heimatkalender der Sparkasse wieder an Qualität zugelegt. Zu sehen sind unter anderem eine ganze Reihe außergewöhnlicher Raritäten von Helmut Brauroth, die der Sammler aus Leidenschaft – mit Heimat- und Geschichtsbewusstsein – noch immer zusammenkauft.
Dazu kommen Bilder aus dem Archiv von Uwe Schmidt, ohne den ein Kalender mit Rückblicken auf die Geschichte Treysas wohl nicht denkbar wäre.
Die Moderne vertritt in diesem Jahr der Hobbyfotograf Lutz Klapp mit Ansichten der Rathauses, der Totenkirche (samt verrücktem Mond) und einem Blick am Hexenturm vorbei die Steingasse hinauf. Alle drei Bilder Klapps sind Bestandteil eines Projekts, über dem noch der Schleier des Schweigens liegt. Seine Bilder schmücken die Monate Juli, September und November.
Schmidt und Brauroth erscheinen nahezu allwissend. Was der eine nicht weiß kommt bei dem anderen wie aus der Pistole geschossen. Die unsägliche Geschichte der angeblich baufälligen Schwalmbrücke, deren Abriss die damals Verantwortlichen 1968 für die richtige Entscheidung hielten, kennen aber beide sehr genau. Das im Jahr 1705 fertiggestellte Bauwerk würde heute noch den Fluten der Schwalm trotzen, sagen sie. Die Pfeiler, mit den mächtigen Eisbrechern, mussten gesprengt werden, da die damals zur Verfügung stehenden Abrissbagger dem massiven Bauwerk nichts anhaben konnten. Das April Bild des Kalenders zeigt die Steintorbrücke aus östlicher Richtung. Im Hintergrund ist der noch unbebaute Schwalmberg von 1914 zu sehen. Neun Monate nehmen im Kalender 2019 alte und uralte Bilder ein. Zu jedem Motiv hatten Helmut Brauroth und Uwe Schmidt während der Vorstellung des Kalenders am Montag im Versammlungsraum der Stadtsparkasse etwas zu erzählen.
Wie Vorstandsmitglied Reinhard Hooß sagte, liegt der Kalender, der wieder in einer Auflage von 2.200 Stück erscheint, in den nächsten Tagen in der Sparkasse zum Mitnehmen aus.
Diese Ausgabe ist übrigens nicht nur inhaltlich geschichtsträchtig. Es ist auch die letzte Ausgabe, die in der Druckerei Plag in Treysa hergestellt wurde. Reinhard Hooß und Andreas Matz hatten in den vergangenen Jahren immer großen Wert darauf gelegt, dass die Wertschöpfung des Kalenders in der Heimat bleibt. Mit dem Ende der Druckerei Plag am 31. Dezember wird sich die Sparkasse eine andere Druckerei außerhalb von Schwalmstadt suchen müssen. (wal)
Das Bild von links: Lutz Klapp, Bürgermeister Stefan Pinhard, Uwe Schmidt, Helmut Brauroth, Reinhard Hooß und Andreas Matz (beide Stadtsparkasse)