ULRICHSTEIN. Thorsten Schäfer-Gümbel will hessischer Ministerpräsident werden. „Es geht bei der Landtagswahl um die Zukunft Hessens. Wir müssen die Zentralisierung beenden, bessere Infrastruktur und Arbeitsplätze aufs Land bringen. Nach 19 Jahren CDU-geführter Landesregierung ist klar: Wer das will, muss SPD wählen.“, sagte er am Sonntagnachmittag in Ulrichstein.
SPD-Landtagskandidat Swen Bastian hob hervor, Thorsten Schäfer-Gümbel sei nicht nur im Wahlkampf im Vogelsbergkreis, sondern engagiere sich kontinuierlich, sei vor Ort und bürgernah. Bastian sprach in seinem Eingangsstatement die aktuellen Probleme in der Region an. Er will seinen Beitrag dazu leisten, dass es in den ländlichen Regionen besser wird.
Insgesamt hatte die SPD eine eher unkonventionelle Veranstaltung organisiert. Unter dem Titel „Talk mit TSG – persönlich und politisch“ sprachen nicht nur der Spitzenkandidat, sondern auch seine Ehefrau Annette Gümbel über Politik und Privates. Sie verriet den etwa 100 Zuhörern zum Beispiel, dass ein Seminar zu Bismarck die beiden zusammenführte. Auch Susanne Schaab, in Schäfer-Gümbels Regierungsteam zuständig für den ländlichen Raum, sprach über die Herausforderungen zum Beispiel im Vogelsbergkreis. Es braucht mehr Polizistinnen und Polizisten, um die Abdeckung auch im ländlichen Raum hinzubekommen.
So war der Nachmittag hoch politisch. Schäfer-Gümbel ging etwa mit den Verkehrsproblemen in Hessen ins Gericht: „Der hessische Stau reicht mittlerweile dreimal um die Erde. Das muss sich endlich ändern.“ Er bezeichnete Wohnen als Thema seines Lebens. Die SPD hat das Thema bezahlbarer Wohnungen zur Priorität gemacht. Beengte Wohnverhältnisse in der Kindheit und Jugend hätten aber auch seinen Stil und seinen Umgang geprägt. „Ich streite mich bis heute hart in der Sache, aber nie so, dass persönliche Verletzungen bleiben.“
Beim Thema Pflege forderte er mehr Personal, damit vor allem mehr Zeit da ist für die hilfsbedürftigen Menschen. Das Modell der GemeindeschwesterPlus aus Rheinland-Pfalz wolle er übernehmen, um eine medizinische Versorgung in Absprache mit Ärzten auch in Dörfern und Gemeinden zu gewährleisten. Aus dem Publikum wurde Schäfer-Gümbel nach Straßenausbaubeiträgen gefragt. Er versicherte, die SPD werde diese komplett streichen und auch die Kommunen insgesamt besser finanzieren.
Die Moderation der sehr gut besuchten Veranstaltung hatte Dirk Schäfer, Usingen, Vertriebsleiter Sport. Prominente Gäste in der Ständerhalle waren Luisa Boos die Generalsekretärin der SPD-Baden-Württemberg, Thomas Schwarze (Wiesbaden), der als Kultusminister vorgesehen ist und Gerhard Merz Gießen) der bei einer möglichen Regierungsübernahme das Ressort «Soziales und Arbeit» übernehmen soll. Für den Wahlkampf hat Hessens SPD auch prominente Unterstützung aus Berlin, aber nicht nur von hoher Politik. Der frühere Basketballprofi Henning Harnisch soll als Sportbeauftragter für die SPD punkten. Er kehrte bis zum Wahltermin am 28. Oktober in seine Heimat zurück. Denn Harnisch stammt aus Oberhessen, spielte in der Bundesliga für Gießen, wo auch SPD-Spitzenkandidat Thorsten Schäfer-Gümbel herkommt. Eine entscheidende Rolle bei Harnischs Verpflichtung spielte dessen Ehefrau Annette Gümbel. Sie ist Vereinsvorsitzende des TV Lich Basketball.
Die Veranstaltung in Ulrichstein schloss mit einem Appell von SPD-Kandidat Swen Bastian: „Gehen Sie wählen! 19 Jahre CDU Landesregierungen sind genug, es ist Zeit für einen Wechsel.“ (pm)
3 Kommentare
Das mit dem grünen Sofa passt schon.
Die Fotos zeigen im übertragenen Sinn die Realität in Deutschland. Die Oberen sitzen auf dem weichen Sofa, während das Volk dumpf auf den harten Stühlen hockt und sich von den schönen Versprechungen einlullen lässt. So ist halt der Deutsche
Thorsten Schäfer-Gümbel will hessischer Ministerpräsident werden?
Ha, wuuste ich doch, dass er zu den Grünen wechseln will!
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