SPD in Hessen zeigt, dass es eine echte Alternative zur ideenlosen Landesregierung gibt
FRISCHBORN. Über 100 Besucher waren am Samstagnachmittag in die Frischbörner Turnhalle gekommen, wo der heimische Landtags-Direktkandidat Swen Bastian mit Sigmar Gabriel, dem ehemaligen Bundesaußenmister und Parteivorsitzenden, einen prominenten Unterstützter im Vogelsberg begrüßen konnte.
Ganz bewusst habe die Vogelsberger SPD bei der Veranstaltung auf eine große Inszenierung verzichtet, denn Politik sei die Lösung von Problemen und keine Selbstinszenierung. Wenn man den Plakatbotschaften der CDU Glauben schenke, sei in Hessen alles bestens. „Spricht man aber mit den Menschen, dann merkt man schnell, dass die Realität im Land eine andere ist. Sei es in der Schule, wo dringend zusätzliche Lehrer benötigt werden, bei der maroden Infrastruktur und den existenzbedrohenden Straßenausbaubeiträgen ist vieles nicht so rosig, wie es von der CDU dargestellt wird. Es gelte diese Probleme nach 19 Jahren des Stillstandes anzupacken und das Leben im Land zu verbessern“, so Bastian in seiner Begrüßung.
Der Landtags-Direktkandidat freute sich, Sigmar Gabriel, der dafür bekannt sei, Klartext zu reden, im Vogelsberg begrüßen zu können.
„Swen Bastian hat den Ruf, ein Kümmerer zu sein, der in der Region verwurzelt ist und die Probleme für die Menschen in der Region anpacken will. Ich bin froh, ihn heute hier zu unterstützen“, sagte Sigmar Gabriel gleich eingangs, „Ein guter Politiker muss neugierig sein, Menschen mögen und den Austausch mit ihnen suchen, um seine Arbeit gut zu machen. Swen Bastian hat all diese Eigenschaften.“
In seinen Ausführungen ging Gabriel auf eine Vielzahl aktueller Entwicklungen ein, sparte dabei auch nicht an selbstkritischen Äußerungen zur aktuellen Bundespolitik und regte die Besucher zum Nachdenken an. „Es gibt in der realen Welt keine einfachen Lösungen für die großen gesellschaftlichen Probleme.“, betonte Gabriel, „Wer dies den Leuten vorgaukelt, handelt populistisch und gefährdet unsere demokratische Gesellschaft.“ Dabei sei es leider oft so, dass sich zu viel um die „10 Prozent Verrückten im Land“ gekümmert wird, anstatt die ganze Kraft den wichtigen Dingen zu widmen. Dennoch, bei aller Kritik, leben wir heute im besten Deutschland, dass es in der Geschichte gab, leider wird dies zu oft vergessen. Wir dürfen nicht so tun, als ob alles schlecht ist. Ein Blick in andere Länder zeigt, wie gut es uns in Deutschland geht. In Europa herrscht seit über 70 Jahre Frieden, aber das Projekt Europa kann scheitern, wenn sich die einzelnen Länder zerstreiten.“, gab sich Gabriel nachdenklich, „Dann hört niemand mehr auf Europa, von daher ist eine stabile Bundesregierung unendlich wichtig, um Europa zusammenzuhalten und seinen positiven Einfluss in der Welt zu bewahren.“
Gabriel betonte, dass auch Fehler gemacht worden seien, die niemanden erklärbar sind: „Der Umgang mit dem Fall Maaßen war falsch. Wenn dies als Maßstab angenommen wird, kann man Seehofer zum UN-Generalsekretär machen.“ Es gebe nur noch 2 Möglichkeiten, so Gabriel, entweder müsse man zur Sachpolitik zurückfinden oder die Fortsetzung der Koalition in Berlin mache keinen Sinn mehr.
„In Hessen zeigt die SPD, dass es eine Alternative gibt.“, ist Gabriel überzeugt, „Die Leute im Land wollen nicht über Zuständigkeiten reden, sondern über die Zustände. Und hier hat Thorsten Schäfer-Gümbel die richtigen Themen gesetzt.“ Insbesondere der Bildungsbereich von der KiTa über die Schulen bis zur Uni ist nach Ansicht von Gabriel enorm wichtig: „Schulen müssen die Kathedralen des Landes sein, hier wird der Grundstein für die Zukunft gelegt. Und der Bund kann den Ländern und Kommunen bei dieser Aufgabe helfen.“
In der anschließenden Diskussion reichte das Spektrum von der Energiepolitik bis hin zur Migration. Gabriel erläuterte die komplexen Themen so, dass die Diskussionsteilnehmer die Hintergründe gut nachvollziehen konnten. „Wir werden nicht bei allen Punkten einer Meinung sein, aber es zeichnet uns aus, dass wir anständig miteinander umgehen, auch bei anderen Meinungen. In einer Demokratie muss verbindendes wichtiger sein als trennendes. In der Politik muss man bereit sein, Verantwortung zu übernehmen, man muss Entscheidungen treffen.“ Auch die hessischen Themen Abschaffung der Straßenausbaubeiträge und Bekämpfung des Lehrermangels wurden thematisiert. Landtags-Direktkandidat Swen Bastian ging hier auf die Versäumnisse der Landesregierung ein: „Das Land muss mit seinen Beschäftigten besser umgehen, um künftig ausreichend Personal zu gewinnen, damit das Land wieder handlungsfähig wird. 19 Jahre CDU Landesregierung sind genug, in Hessen ist es Zeit für einen Wechsel, der dem Land gut tut.“
Ein weiteres Treffen der Vogelsberger SPD mit Sigmar Gabriel steht in Aussicht: Als aus dem Publikum die Frage nach einem Besuch in Gabriels Heimatstadt Goslar aufkam, bot er spontan an, eine Stadtführung für die Vogelsberger zu übernehmen. (pm)
1 Kommentar
Die erfolgloseste Parteivorsitzende aller Zeiten hat Gabriel abgesägt und für die SPD in Hessen geht es nur noch darum wenigstens 3. zu werden, aber vielleicht auch nur der 4. Platz ist möglich, Tip, gestern war auf N24 ein Interwiev mit Herrn Oppermann, einfach mal lesen, einwirken lassen und dann Meinung bilden.
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