WETZLAR. Nachdem mit den Füchsen Berlin im vorgezogenen Spiel gegen Minden bereits der erste Teilnehmer am DHB-Pokalviertelfinale feststeht, folgen am Dienstag und Mittwoch die restlichen sieben Begegnungen dieser dritten Runde.
Darunter ist auch das Spiel der MT Melsungen gegen Ligarivale HSG Wetzlar. Das erste Hessenderby zwischen diesen beiden Kontrahenten im nationalen Cup-Wettbewerb überhaupt steigt am Dienstag um 20 Uhr in der Wetzlarer Rittal-Arena. Dort sind an der Tageskasse noch über 2.000 Tickets für Kurzentschlossene verfügbar. Im Gegensatz zu den Ligaspielen, die komplett von SKY live gezeigt werden, wird dieses Pokalspiel nicht im TV übertragen.
Es ist noch keine fünf Wochen her, als sich die MT Melsungen und die HSG Wetzlar in der DKB Handball-Bundesliga gegenüberstanden. Mitte September wurden die Nordhessen in Wetzlar ihrer Favoritenrolle vollends gerecht und überzeugten in der Rittal-Arena mit einem 34:26-Sieg. Nun, nach neun Spieltagen, rangieren die Grünweissen mit 4:14 Punkten auf dem viertletzten Tabellenplatz, die MT weist 10:8 Zähler auf und ist Neunter.
Vom Papier her liegt die Favoritenrolle also erneut bei den Nordhessen. Soweit die Theorie. Das aber in die Praxis umzusetzen, ist die Herausforderung, die das Grimm-Team nun vor der Brust hat. Nach der unerwarteten 27:32-Pleite am Sonntag bei GWD Minden ist fast eine 180-Grad-Wende notwendig, um am Dienstag über Wetzlar den Sprung ins Pokalviertelfinale zu schaffen. Mehr Biss in der Abwehr, mehr Konzentration im Angriff und mehr Teamarbeit werden notwendig sein, um in Wetzlar zu bestehen. “Wir haben übermorgen eine sehr wichtiges Spiel. Da geht es wirklich nur gemeinsam. Es muss jeder für den anderen spielen und kämpfen und zwar als Mannschaft. Nur so kann uns das gelingen – am Dienstag, aber allgemein auch in Zukunft”, hatte MT-Trainer Heiko Grimm bereits direkt nach dem Abpfiff in Minden gesagt.
Aller Voraussicht nach wird der Coach in Wetzlar das gleiche Aufgebot zur Verfügung haben, wie zuletzt, das heißt, bis auf den verletzten Michael Müller sind alle Mann an Bord.
Die Wetzlarer, die in der Liga bislang lediglich gegen Bietigheim und Leipzig punkten konnten, haben ebenfalls Verletzungssorgen. Mit Kristian Björnsen (Innenbandriss) und Lars Weissgerber (Knöchelbruch) fallen gleiche beide etatmäßigen Rechtsaussen aus. Deshalb rückt Eigengewächs Tim Rüdiger aus der U23 nach. Trainer Kai Wandschneider sagte in der clubeigenen Pressemeldung: “Die Spieler können sich in diesem Spiel freischwimmen. Wir können gegen Melsungen nur gewinnen! Deshalb erwarte ich, dass wir mir Respekt aber auch der nötigen Portion Mut und Galligkeit ins Derby gehen”.
Dass die beiden hessischen Vereine im DHB-Pokal aufeinandertreffen, ist ein absolutes Novum. In diesem Wettbewerb standen sich beide weder als Erst- noch als Zweitligisten jemals gegenüber. Diese Pokalpremiere bescherte den beiden Clubs übrigens Ex-Nationalspieler Christian „Blacky“ Schwarzer, der bei der Auslosung Ende August als “Losfee” fungiert hatte.
Während Wetzlar nach Siegen über die beiden Zweitligisten TV Großwallstadt und EHV Aue ins Achtelfinale vorstieß, gelang dies der MT gegen Zweitligist HC Rhein Vikings und Drittligist ThSV Eisenach.
So sieht die Bilanz aus den bisherigen Bundesligaspielen gegeneinander aus:
27 mal standen sich die HSG und die MT bislang im Handball-Oberhaus gegenüber. Dabei siegte die MT 14 mal, die HSG 9 mal, 4 mal trennte sich beide remis.
Viertelfinale: 18./19. Dezember 2018
REWE Final Four (Halbfinals & Finale): 6./7. April 2019 (pm)