Im FFH-Ballon über das morgendliche Mittelhessen.
WOHNBACH. Was machen ein Ministerpräsident und 4000 Kubikmeter heiße Luft morgens um 7 Uhr bei frischen acht Grad auf einer tau-nassen Wiese in der Nähe von Wohnbach?
Ganz einfach: Volker Bouffier wagte sich mit dem nagelneuen Heißluftballon von HIT RADIO FFH (amtliches Kennzeichen D-OFFH) in die Lüfte und genoss den Blick auf seine mittelhessische Heimat: „Bin ja heute morgen nur schwer aus dem Bett gekommen – aber das lautlose Schweben, der Blick – das Frühaufstehen hat sich wirklich gelohnt!“
Schon seit Frühjahr hatten Ministerpräsident Bouffier und FFH-Chef Hans-Dieter Hillmoth, selbst Ballonfahrer, das Ballon-Abenteuer verabredet. Nach der Ballontaufe mit 25 000 Besuchern am Vorabend des 1. Mai in Kassel gab´s immer wieder Startversuche: mal musste Bouffier wegen der vielen Berliner Termine passen, vor vier Wochen hatten Pilot Jörg Mettendorf und FFH-Hillmoth Bedenken wegen des aufkommenden Windes: „Wir wollen nicht schuld sein, wenn sich der Ministerpräsident die Haxen bricht. Sicherheit geht vor.“
Heute (Freitag, 28. September) im Morgengrauen war es soweit: die Ballon-Crew von FFH aus Bad Homburg rollte die gelb-rote Ballonhülle aus, dann fauchten die zwei Gasbrenner heiße Luft in das 30 Meter hohe Monstrum aus Ballonseide. Bouffier nippte am heißen Kaffee und sah der kommenden Luftfahrt mit gemischten Gefühlen entgegen. Dann über den Rand des Weiden-Korbes geklettert, schon gings mit drei Metern pro Sekunde nach oben (Bouffier: „Wenns am Wahltag auch so wäre…“). Zurück auf der Erde blieben Ballon-Crew und Sicherheitsbeamte („Der läuft uns ja nicht weg…“).
Mittelhessen lag den Ballönern zu Füßen. Kamen Pferde oder andere Vierbeiner in Sicht, nutzte der Pilot den „Kuhbrenner“: „Damit erschrecken wir nicht die Tiere – und wecken auch die Schlafmützen nicht auf“.
Nach 45 Minuten zog Pilot Mettendorf kräftig an der Reißleine. Durch das „Topp“ des Ballons entwich die heiße Luft. Einige Stöße aus dem Brenner – und „Rums“ setzten Weidenkorb samt Passagieren in der Wetterau auf.
In alter Ballonfahrer-Tradition wurde Volker Bouffier getauft, wobei Hillmoth und Mettendorf ausnahmsweise gnädig mit dem Täufling umgingen: „Normalerweise schütten wir kräftig Bier und Landeerde aufs Haupt.“ Dann wurde der neue Name des Ministerpräsidenten verlesen: „Volker, der unerschrockene schwarze Landesfürst, mit FFH auf den Spuren der Brüder Montgolfier luftfahrender Ballon-Graf, aufgefahren am kühlen September-Morgen auf der Wiese bei Wohnbach….“ Und noch zwei Sätze dazu. Täufling Bouffier muss nämlich jetzt jedem Ballonfahrer auswendig seinen neuen Namen zitieren können….sonst wird für alle Anwesenden eine Runde fällig“. (pm)