FRITZLAR. Am Freitag, den 21. September war der erfolgreiche Buchautor Titus Müller zu Gast an der Ursulinenschule. Der mehrfach mit Preisen ausgezeichnete Schriftsteller las im Treffpunkt den Oberstufenschülern und Schülern aus der Jahrgangsstufe 9 Auszüge aus seinem Roman „Der Tag X“ vor.
In diesem Roman geht es um den 17. Juni 1953, den Volksaufstand in der damaligen DDR. Hauptfigur ist die in Ost-Berlin lebende Schülerin Nelly, die sich in einer kirchlichen Jugendorganisation engagiert und im Frühjahr 1953 kurz vor dem Abitur von der Schule geworfen wird. Trost könnte sie bei dem jungen Uhrmacher Wolf Uhlitz finden, der sich in sie verliebt hat. Er will ihr helfen, legt sich dafür sogar mit seinem Vater an, entwendet staatliche Dokumente und landet im Gefängnis. Der 40-jährige Müller, der als Sohn eines Pastors in der DDR aufwuchs, erzählte den Schülern sehr anschaulich über seine Kindheitserfahrungen und das alltägliche Leben in der DDR.
Nach der Lesung durften die Schüler dem Autor Fragen stellen. Müller, der vorwiegend historische Romane schreibt, gab sehr persönliche Einblicke in den literarischen Entstehungsprozess seiner Romane. Er lese und forsche viel über die jeweilige Zeit, über die er gerade schreibe. Zudem treffe er sich mit Zeitzeugen und erfahre von ihnen viele spannende Begebenheiten, die er dann in seine Romane einbaue. Für einen Roman brauche er ein bis zwei Jahre.
An diesem Tag erhielten die Schüler die einmalige Gelegenheit, einem erfolgreichen Autor der Gegenwartsliteratur persönlich zu begegnen und Einblicke in den Beruf des Autors mit seinen Anforderungen und Schwierigkeiten zu gewinnen. (pm)