ROMROD. Die Außenanlage für das Projekt „Leben und Wohnen im Alter“ stand am Dienstagabend im Mittelpunkt einer zweieinhalbstündigen Sitzung des Bau- und Umweltausschusses der Stadt Romrod. Landschaftsarchitektin Claudia Ermshausen stellte im Beisein von Bürgermeisterin Dr. Birgit Richtberg (CDU) sowie Berater Wolfgang Stein den aktuellen Entwurf im Rathaus vor. „Der Vorplatz wird das Gesicht für den Ort“, so die Landschaftsarchitektin zu den Planungen. Auf der gepflasterten Fläche soll ein Begegnungsplatz mit einem „Eyecatcher“ entstehen, dabei handelt es sich um ein achteckiges Fischhaus aus Fachwerk. Das rund 25 Quadratmeter große Gebäude steht derzeit noch in Kassel und soll nach Romrod überführt werden.
Eine Änderung im Hinblick auf die ursprünglichen Planungen gibt es für den sogenannten Abfallbereich der Außenanlage. Statt wie bisher angedacht, sollen die Mülltonnen und Container nicht mehr in einer Einhausung am Ocherbach untergebracht werden. Nun plant man linksseitig der Hofeinfahrt eine Betonpflasterfläche mit zwei unterirdischen 5000 Liter fassenden Abfallbehältern und fünf Containerstellplätzen, die von einer Hecke umsäumt werden soll. „Es sind Überlegungen, die über lange Zeit entstanden sind und die es nun zu kommunizieren gilt“, so die Bürgermeisterin zum aktuellen Planungsentwurf. Angeregte Diskussionen entstanden im Ausschuss bei der Farbgebung und Konstruktion eines baulichen Rettungswegs in Treppenform.
Einstimmig und abschließend beschlossen wurde der Bebauungsplan am Büchnerweg in Romrod. Im Offenlegungsverfahren gab es seitens der Öffentlichkeit keine Einwände, bei den Stellungnahmen der beteiligten Behörden gab es einzig von der Oberen Landesplanungsbehörde des Regierungspräsidiums Gießen einen Einwand. Der zuständige Bearbeiter forderte einen Nachverdichtungsnachweis, um das Ziel „Innen- vor Außenentwicklung“ bei Siedlungen einzuhalten. „Ich bitte darum, dass mir die Beschlussvorlage über die von mir vorgebrachten Bedenken hinsichtlich des erforderlichen Nachverdichtungsnachweises vor Beschlussfassung durch die Stadtverordnetenversammlung zur Kenntnis gegeben wird“, so der Wortlaut des Bearbeiters in der Stellungnahme des Regierungspräsidiums. Die Stadt Romrod wies die Bitte mit der Begründung zurück, dass ein Eingriff des Regierungspräsidiums in den parlamentarischen Aufgabenbereich ein absolutes Novum ist und die regionalplanerischen Kompetenzen überschreiten dürfte. „Das ist vollkommen unverhältnismäßig“, so Bürgermeisterin Richtberg während der Ausschusssitzung.
In einem Resümee wurde von Richtberg der Sachstand zu den aktuellen Bauprojekten im Stadtgebiet vorgestellt. Die Schaffung des Dorfplatzes in Nieder-Breidenbach ist abgeschlossen, gleichwohl gibt es jedoch noch kleine Nacharbeiten und Klärungsbedarf für die Randbereiche. Bei der Erneuerung der Ortsdurchfahrt in Strebendorf gab es bei der Planung ein Kommunikationsproblem, sodass nun der Bau einer zweiten Bushaltestelle erforderlich wird. Laut Richtberg bestätigte die betroffene Verkehrsgesellschaft zunächst die Planungen. Ein späterer Wiederruf dieser Institution ist dann nicht mehr in die Planungen eingeflossen. Der Bau eines Wasser-Erlebnis-Pfades steht in Strebendorf kurz bevor, in diesem Rahmen soll auch ein Schaden der Bachmauer im Bereich der Ober-Breidenbacher Straße behoben werden. Der örtliche Bachlauf wurde kürzlich ausgehoben. Im Dorfgemeinschaftshaus von Ober-Breidenbach sollen die Fenster und die Heizung bald erneuert werden.
Die Arbeiten zum Bau der Park-and-ride-Anlage am Bahnhof in Zell sind fast abgeschlossen, ein Termin zur offiziellen Eröffnung gibt es noch nicht. Um alte Parkangewohnheiten in diesem Bereich abzustellen, sollen noch Findling-Steine abgelegt werden. Der Bau wurde zu 90 Prozent vom Rhein-Main-Verkehrsbund gefördert. „Der Haltepunkt hat Zukunft“, so Richtberg. Sie startete im Ausschuss eine Abfrage zur Installationen von W-LAN in den Dorfgemeinschaftshäusern im Rahmen des Landesprogramms „Digitale Dorflinde“. Wie die Bürgermeisterin mitteilte, kam es nach der Ausräumung des Ocherbachs am Museumsufer in Romrod zu einer Anzeige. Nun sollen Basaltanschüttungen eingebracht werden, um die Fließgeschwindigkeit des Gewässers zu erhöhen und eine Strukturverbesserung herbeizuführen.
Von den Ausschussmitgliedern wurden insgesamt vier Anfragen gestellt. Stephan Diehl (SPD) teilte eine unerklärliche Vergrünung des neu verlegten Pflasters der Ortsdurchfahrt in Strebendorf mit, zudem erkundigte er sich zum Sachstand des Mobilfunkausfalls. Thilo Naujock (CDU/FWG) teilte einen ständig falsch parkenden Lastwagen im Wohngebiet Krummacker mit sowie unsaubere Asphaltarbeiten bei der Kabelverlegung des Breitbandausbaus. (pw)