KASSEL. Anlässlich des heutigen UN-Weltfriedenstag stellt sich das antimilitaristische Aktionsbündnis „Block War“ nach eigenen Angaben den Kasseler Rüstungsbetrieben entgegen. Seit 5:15 Uhr blockieren 80 Menschen beide Tore der Panzerschmieden Rheinmetall Landsysteme und MAN Military Vehicles, heißt es in einer Mitteilung des Bündnisses.
Durch die Blockaden zum morgendlichen Schichtwechsel wurde die Produktion von Kriegsgerät verzögert und massiv gestört. Mit Transparenten, Sprechchören und Plakaten kritisieren die Antimilitaristen die Herstellung und den ungezügelten Verkauf von Waffen „made in Kassel“.
„Durch Kasseler Waffen sind bereits unzählige Menschen auf der ganzen Welt ermordet, verstümmelt und eingeschüchtert worden“, so Pressesprecher Jörg Mayring. Panzer aus Kassel wurden zuletzt in dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der Türkei in Nordsyrien oder im bürgerkriegsgeplagten Jemen eingesetzt. Sie dienen allerdings auch dem Machterhalt von Diktatoren weltweit. Daher fordern die Blockierenden den Stopp aller Waffenexporte. Insbesondere sollen Konfliktparteien nicht mit Waffen beliefert werden, sondern durch zivile Konfliktbearbeitung an den Gesprächstisch gebracht werden.
Mit den Aktionen fordern die Rüstungskritiker von den Rüstungskonzernen, ihre Produktion von Militärprodukten in einem raschen Konversionsprozess auf zivile Güter umzustellen. Um den Druck zu erhöhen, rufen die Aktivist weitere Kasseler Bürger dazu auf, die Produktion von Kriegsgerät nicht weiter zu dulden. Der heutige Aktionstag richtet seinen Fokus dazu auf die Vielzahl der Rüstungsunternehmen und deren Zulieferbetriebe in der Rüstungshochburg Kassel. Neben den Rüstungsriesen KMW und Rheinmetall umfasst dies beispielsweise die Unternehmen Airbus Military, ARTEC GmbH, Breithaupt Kassel, Ferchau Engineering, Eurocopter und Glückauf Logistik. Am Nachmittag sollen deren Standorte mit weiteren Aktionen in das Rampenlicht gezerrt werden.
Die Rüstungskonzerne sind in Deutschland gefährlich eng mit der Politik verbandelt. Die unter fragwürdigen Umständen eingefädelten Exporte in alle Welt sollen immer häufiger vermeintliche deutsche Interessen wie Handelswege und Absatzmärkte schützen. Dabei werden die Menschenrechte regelmäßig hinter geostrategische Interessen zurückgestellt. Aber auch unmittelbar hierzulande hat der Lobbyeinfluss der Rüstungsindustrie massive negative Folgen. Die immer wieder von den Kriegswaffenproduzenten vorgebrachte Forderung, 2% des Bruttoinlandsproduktes und damit statt etwa 40 Mrd. € rund 65 Mrd. € jährlich für den Rüstungsetat auszugeben, würde jegliche sozialen und ökologischen Ausgabeposten weit in den Schatten stellen. Diese Forderung wird von der breiten Mehrheit der Gesellschaft vehement zurückgewiesen, die stattdessen auf Friedensarbeit setzt.
Die Aktion trifft nach Anhaben von Jörg Mayring auf breite Akzeptanz in der Bevölkerung. Rund 80 Prozent der Menschen in Deutschland lehnen laut einer Umfrage vom Mai diesen Jahres den Export von Rüstungsgütern in Krisengebiete ab. Eine Anwohnerin betont gar, sie sei „froh, dass endlich einmal jemand etwas gegen diese Firmen unternimmt. Ich sehe fast täglich, wie Panzer an meinem Fenster vorbei gefahren werden. Manchmal habe ich den Eindruck, als lebte ich in einem Kriegsgebiet.“ (pm)
15 Kommentare
Heckenschwälmer, im Schwalm Eder Kreis gibt es ein Unternehmen das kaum bis keine Steuern bezahlt, ist aber kein Industriebetrieb, davon hat der Kreis ja nicht so viele und woher haben Sie die Info, daß die Industrie keine Steuern bezahlt?, ansonsten, bleiben Sie besser hinter Ihrer Hecke, da scheint es sehr gemütlich zu sein.
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/a-900580-4.html. Ein Total links-versifftes Blatt. -Ironie aus-
Ja, sie zahlen Steuern. Aber wie. Und meine Heimat ist wirklich sehr schön. Kein Neid.
Wer Waffen sät wird Flüchtlinge ernten.
Heckenschwälmer der Name sagt schon Volltrottel wie die Kommentare von Ihm.
Eindrucksvolle Argumentationskette.
Sie haben es nötig. Während der Deutschstunde Fußball gespielt. Und andere beleidigen. Sie können was!
@Zella
wenn jeder so zurück geblieben denken würde wären wir noch in der Steinzeit.
Sie sind einer von den Gut Menschen, aber hinterfragen Sie sich doch mal wieviel Jobs Familien Kinder daran hängen an der Aufträgen der KMW oder RM.
weiter machen mehr Exporte, und Mehr Einsätze das wir hier sicher bleiben und weniger @Zella Gut Menschen.
Wenn es um Profit und Jobs geht werden die Moral und die christlichen Werte des Abendlandes dann gerne mal über Bord geworfen.
……@Martin Horn MARTIN_HORN23. September 2018 – 19:31
Wenn es um Profit und Jobs geht werden die Moral und die christlichen Werte des Abendlandes dann gerne mal über Bord geworfen.
Ja weil Jobs wichtiger sind das Familien Väter ihre Familie auch ernähren können
aber die, die dort sich versammelt haben können das nicht wissen weil die dem Steuerzahler auf der Tasche liegen ,
Ach, Sie kennen die Demonstranten persönlich, oder woher wissen Sie, dass sie dem Steuerzahler auf der Tasche liegen?
Drogendealer verkaufen ihre Drogen übrigens auch, um ihren
Lebensunterhalt zu bestreiten. Das ist also für Sie moralisch auch kein Problem nehme ich dann mal an.
der Vergleich von Drogen die gegen das Gesetz sind gegenüber Waffen Exporte und Rüstung, ist schon sehr schön , Sie sind mein Absoluter Held.
Martin, ich kann dich vor meinem innern Auge kopfschüttelnd hinterm Rechner sitzen sehen, mit dem Gedanke -soll ich darauf noch antworten, oder lass ich es lieber gleich sein-
Liege ich da richtig? 😀
So sind sie die Studenten
Erst sich von der Industrie die Schule bezahlen lassen und dannn das …
*Lach* sie haben noch irgendetwas mit „gewaltbereiten Linken vergessen“ *lach*
1.Lese ich nichts von Studenten. Und wenn, immer noch besser als ewig gestrige.
2.Schulen werden durch Steuern finanziert. Seit wann zahlt die Industrie Steuern?
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