BAD HERSFELD | BUTZBACH. Die Bad Hersfelder Innenstadt war kürzlich fest in Johanniter-Hand. An dem Tag hat der Landesverband Hessen/Rheinland-Pfalz/Saar der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. seinen Landeswettkampf veranstaltet und seine besten Retter ermittelt. In diesem Jahr hat der Hessische Minister für soziales und Integration, Stefan Grüttner, die Schirmherrschaft übernommen.
Traumhaftes Wetter, viele Zuschauer und gut gelaunte Teilnehmer
Dank des schönen Wetters war die Fußgängerzone bestens besucht und die Cafés gut gefüllt. Über mangelndes Publikum und Unterstützung konnten sich die Johanniter wirklich nicht beklagen. Im Gegenteil, alle Wettkämpfer traten hochmotiviert und bestens gelaunt an. Die meisten auf zwei Beinen, einige auch auf vier Beinen, aber alle wild entschlossen, ihre Übungen bestmöglich zu meistern.
Der Wettkampftag begann mit einem Gottesdienst und einem Theorietest in der Stadtkirche. Für die praktischen Übungen verteilten sich die Mannschaften auf die verschiedenen Wettkampfstationen in der Fußgängerzone. So kam es, dass in der gesamten Innenstadt Unfallopfer, Schnitt- und Sturzverletzungen sowie Herz-Kreislauf-Attacken versorgt wurden. Die vermeintlichen Patienten sind speziell ausgebildete Helfer, die professionell geschminkt wurden. Ihre Verletzungen und Erkrankungen haben die Mimen so realistisch dargestellt, dass zahlreiche Passanten zweimal hinschauen mussten, um zu erkennen, dass die Verletzungen nicht echt waren.
Gut 200 Wettkampfteilnehmer, 24 Mannschaften, über 300 Schlachtenbummler, Gäste und Helfer
Aufgeteilt in sieben Kategorien sind die Teams in Bad Hersfeld an den Start gegangen, um zu zeigen, was sie in Erster Hilfe und Notfallversorgung drauf haben. Die unterschiedlichen praktischen Aufgaben müssen immer im Team gelöst werden. Dazu zählen unter anderem Gefahren an der Unfallstelle beseitigen und sich selbst und den Patienten absichern, lebensrettende Sofortmaßnahmen einleiten, einen Notruf absetzen bzw. Meldung bei der Leitstelle machen, fachgerecht Erste Hilfe leisten und die Verletzten entsprechend ihren Verletzungen versorgen. Unterstützt wurden die Mannschaften dabei von gut 300 mitgereisten Schlachtenbummlern und Gästen.
Auch Landesvorstand Oliver Meermann war mit der Leistung der Mannschaften sehr zufrieden: „Hier in Bad Hersfeld haben wir wieder die Möglichkeit genutzt, um zu zeigen, was Hilfsorganisationen alles leisten können, sowohl hauptamtlich, aber vor allem auch im Ehrenamt. Unsere Profiretter in der Kategorie S konnten demonstrieren, wie professionell und hervorragend ausgebildet der Rettungsdienst agiert. Da passte alles, von der Kommunikation im Team, über die Eigensicherung bis zur Patientenversorgung und Übergabe an den Notarzt – einfach toll!“
Landesvorstand Peter Kaimer beeindruckten vor allem das Herzblut der Teilnehmer in der neuen Kategorie Erzieher und beim Retter-Nachwuchs: „Die Kita-Teams haben gezeigt, dass die Kinder bei ihnen in den besten Händen sind und, dass den Kleinen im Notfall bestens helfen können. Unsere ehrenamtlich besetzten Bereiche von den kleinen Ersthelfern von morgen über die Jugendlichen im Schulsanitätsdienst und später dann im Sanitätsdienst, demonstrieren, was Kinder und Jugendliche schon alles können und wie sich die Jugend für das Ehrenamt begeistern kann.“
Auch die anderen beiden neuen Kategorien, Rettungshundestaffeln und Feldköche, konnten auf ganzer Linie überzeugen: „Unsere Retter auf zwei Beinen und vier Pfoten haben eine tolle Leistung gezeigt! Publikumslieblinge sind sie zweifellos, und bei ihren Übungen nahe der Stiftsruine konnte jeder Passant sehen, was Mensch und Tier als eingespieltes Team leisten können. Schließlich haben die zwei Feldküchen bestens für unsere Mittagsverpflegung gesorgt. Für sie war es ein Wettkampf, für uns alle einfach lecker! Das haben wir sicher nicht zum letzten Mal gemacht“, sagt Meermann überzeugt.
Während der Siegerehrung am Samstagabend war die Spannung in der Stadthalle Bad Hersfeld dann zum Zerreißen gespannt. Der Landesausbildungsleiter Bernd Lautenschläger führte durch das Programm, die Landesjugendleiter Carmen Beckmann und Pascal Oswald sowie die Landesärzte Prof. Dr. Simon Little und Annika Rohde verkündeten die Sieger.
Diese Teams vertreten den Landesverband beim Tag der Johanniter in Berlin, dem großen Finale der Landessieger, am 25. Mai 2019:
- Kategorie S, aktive Retter ab 16 Jahren: Regionalverband Mittelhessen
- Kategorie A, Sanitätshelfer/innen ab 16 Jahren: Regionalverband Bergstraße-Pfalz, Ortsverband Speyer
- Kategorie B, Jugendmannschaften/Schulsanitätsdienst, 12 bis 18 Jahre: Regionalverband Darmstadt-Dieburg, Ortsverband Dieburg
- Kategorie C, Jugendmannschaften/Ersthelfer von morgen, 6 bis 11 Jahre: Regionalverband Bergstraße-Pfalz, Max-Slevogt-Gymnasium Landau
- Kategorie E, Erzieher ab 16 Jahren: Regionalverband Offenbach, Kita Sternenburg
- Kategorie H: RV Mittelhessen, Rettungshundestaffel Hessen-Mitte 1
- Kategorie K, Feldköche/Kochgruppen ab 18 Jahren: Regionalverband Offenbach, Ortsverband Rodgau
Weitere Infos und die gesamten Ergebnisse zum Landeswettkampf unter johanniter.de. (pm)