TREYSA. Gorillas sind nach den Schimpansen die engsten Verwandten des Menschen. Aber schwingen sie sich jetzt auch schon mit Handys durch den Alltag? Nee, das nicht, doch Mobiltelefone sind für den Menschenaffen auf andere Weise nützlich – mit der Sammelaktion „Ein Handy für den Gorilla“ der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF). Die Ludwig-Braun-Schule der Hephata Diakonie beteiligte sich daran.
Die Aktion umfasst das Sammeln und Recycling gebrauchter, kaputter und funktionierender, Handys, Smartphones und Tablets. Für jedes eingesammelte und eingeschickte Gerät bekommt die ZGF von ihrem Recyclingpartner Geld. Denn aus den gebrauchten können Rohstoffe für die Produktion neuer Geräte wiederverwertet werden. Der Erlös der Sammelaktion fließt zu 100 Prozent in die Projektarbeit der ZGF. Dazu zählt das Gorilla-Schutzprojekt im Virunga Nationalpark der Demokratischen Republik Kongo in Zentralafrika. Im Kongo werden vor allem die Rohstoffe Gold und Coltan gewonnen, die für die Produktion von Mobiltelefonen, Smartphones und Tablets benötigt werden. Dafür wird auch der Lebensraum der Berggorillas zerstört. Die Sammelaktion „Ein Handy für den Gorilla“ hilft also auf zweierlei Weise: Weniger Rohstoffe müssen abgebaut werden und der Recyclingerlös kommt dem Schutz der Gorillas zu Gute.
Christian Simon, Lehrkraft an der Ludwig-Braun-Schule (LBS), einer von drei Standorten der Förderschule Hephatas, trug das Projekt an die Schülervertretung der LBS heran. „Die Klassensprecher fanden die Idee gut und stellten die Aktion in ihren Klassen vor. Die Schüler sammelten selbst und stellten Sammelboxen in den drei Standorten der Förderschule und im SB-Laden auf dem Stammgelände in Treysa auf. Von März bis Juni konnten so 150 gebrauchte Handys und Smartphones gesammelt werden. „Wir hatten gedacht, 100 wären gut. Jetzt sind es 150. Das ist toll, auch weil sie bares Geld für den Umweltschutz wert sind“, so Simon. Er selbst hatte fünf gebrauchte Handys zu Hause, die er abgab. Von der EDV-Abteilung Hephatas gab es zusätzlich mehr als 30 Exemplare. „Wir fanden die Idee gut. Jetzt liegen die Handys nicht in Schubladen rum, sondern konnten gespendet werden“, sagt Julian Tanz (14). (pm)
Das Bild: Daniel Hirseland (15), Julian Tanz (14) und Sebastian Weber (15) (von links)