TREYSA. Wer und wem nutzt eigentlich das Naturlehrgebiet? Dieser Frage ist Schwalmstadts Bürgermeister Stefan Pinhard bei einem Arbeitsgespräch mit Lothar Eberhardt, Leiter der Hephata-Berufshilfe, nachgegangen. Ergebnis: Alle können von dem Areal profitieren.
„Im Grunde ist das Naturlehrgebiet ein gepflegter Park, den alle nutzen können“, resümierte Pinhard nach seinem Besuch vor Ort. Eberhardt hatte ihm zuvor erklärt, dass die Tür zum Naturlehrgebiet seit einiger Zeit grundsätzlich offen stehe. Nur, wenn das Areal für geschlossene Veranstaltungen gemietet ist, gelte ein eingeschränkter Zutritt. „In den Jahren 2016 bis 2018 gab es jeweils rund 20 Buchungen für geschlossene Gesellschaften“, erläuterte Eberhardt. Der Umsatz für Hephata habe dabei insgesamt rund 3.000 Euro pro Jahr betragen, inklusive der durchlaufenden Kosten für Strom, Wasser und Abwasser. In Anbetracht des Aufwands für den Unterhalt des Geländes und der Gebäude werde sich demnach kein Gewinn erwirtschaften lassen. Pinhard hatte aus dem Stadtparlament den Auftrag bekommen, eine Einnahmenbeteiligung für die Stadt zu prüfen. „Wenn wir das Gelände als Stadt selber bewirtschaften würden, müssten wir unterm Strich sicherlich drauflegen“, unterstrich Pinhard.
Und wer sind in der jüngeren Vergangenheit die Mieter des Naturlehrgebiets gewesen? „Die Palette ist breit und reicht von Kindergärten über Schulen bis hin zum Kirchenkreis, Vereinen und Parteien“, erläuterte Eberhardt. Auch Privatpersonen können das Areal für Veranstaltungen mieten. In der Nutzungssatzung werde grundsätzlich unterschieden zwischen kostenpflichtigen und kostenlosen Vermietungen. „Bei Veranstaltungen, die der Kinder- und Jugendarbeit dienen, werden grundsätzlich keine Kosten für die Anmietung berechnet“, erklärte Eberhardt.
Für die Hephata-Berufshilfe als Pächterin sei das Naturlehrgebiet weiterhin wichtig als idealer Ort für die Qualifizierung von Langzeitarbeitslosen. „Im Auftrag des Jobcenters führen wir derzeit zwölf Personen über Tätigkeiten im Naturlehrgebiet wieder oder erstmals an das Arbeitsleben heran, an dem diese Menschen aus verschiedenen Gründen seit langer Zeit nicht teilhaben konnten“, erklärte Eberhardt. Über diese so genannten Arbeitsgelegenheiten (AGH), aber auch durch Mitarbeitende der Hephata Diakonie, seien Pflege und Instandhaltung des Naturlehrgebiets sichergestellt. „Auch während an den Werktagen von montags bis donnerstags die AGH-Maßnahme im Naturlehrgebiet läuft, können Interessierte jederzeit das Areal besuchen“, betonte Eberhardt.
Weitere regelmäßige Nutzer des Naturlehrgebiets sind die Eckhard-Vonholdt-Grundschule mit einem Betreuungsangebot, die „Waschbärenbande“ von BUND und Nabu sowie das Team der Stadtjugendpflege, unter anderem für das Ferienangebot. „Geplant ist zudem eine Verstetigung von kulturellen Veranstaltungen und Bildungsangeboten, unter anderem in Kooperation mit der Volkshochschule“, erklärte Eberhardt. Für weitere Ideen und Planungen seien er und sein Team der Hephata-Berufshilfe immer offen. (pm)