FRITZLAR. Kürzlich diskutierten die Grünen im gut gefüllten Hardehäuser Hof in Fritzlar über das Thema „Glühende Landschaften – nur Rekordsommer oder schon Klimakrise?“
Während die Bundesregierung die Klimaziele für 2020 schon abgeschrieben hat, meint die Bundestagsabgeordnete Bettina Hoffmann: „Das Fraunhofer-Institut hat erst kürzlich bestätigt, das Deutschland die gesetzten Klimaziele für 2020 noch erreichen kann. Dazu müssen jedoch die schmutzigsten 20 Kohlekraftwerke umgehend stillgelegt werden“.
Die Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im EU-Parlament Ska Keller bemängelte, dass es auch in Brüssel nur schleppend voran geht, obwohl alle Fraktion von Klimaschutz redeten. „Wir sind die erste Generation, die den Klimawandel aktiv im alltäglichen Leben spürt, aber auch die letzte, die dagegen etwas machen kann“, merkt Keller an.
Den Einwand aus dem Publikum, Deutschland könne sich nicht selbst ernähren, wenn auf klimaschädliche Futtermittelimporte, etwa aus Südamerika verzichtet würde, ließ der Bio-Bauer und EU-Parlamentarier Martin Häusling nicht gelten. Er verwies darauf, dass eine Agrarwende nur mit einer Änderung im Konsumverhalten gelingen könne, auch müssen wir aufhören, 30 Prozent unserer Lebensmittel wegzuschmeißen noch bevor sie beim Kunden landen. „Zudem müssen wir unsere Ernährungsversorgung europäisch betrachten und da hätten wir auch ohne Importe keine Probleme“, so Häusling weiter.
Die Grünen hätten durch ihre Regierungsbeteiligung das Land Hessen in Sachen Klimaschutz auf die Überholspur gebracht, erläutert der Landtagsabgeordnete Daniel May auf Nachfrage. Er verwies auf die ganzheitliche Energiewende aus Strom, Wärme und Verkehr zu der auch der Ausbau der erneuerbaren Energie gehöre und verwies nochmals auf das Ziel, Hessen bis 2050 Klimaneutral zu machen. „Jetzt gilt es, eine CO2-Bremse in das Grundgesetz zu schreiben“, erläuterte May die neuste Forderung seiner Partei, „damit alle künftigen Regierungen dem Klimaschutz verpflichtet sind und sich nicht wegducken können“.
„Es braucht eine europaweite Bewegung für den Klimaschutz, wenn wir wirklich etwas ändern und bewegen wollen“, wünscht sich der Hauptgast des Abends, Ska Keller, in ihrem Schlusswort. (pm)
2 Kommentare
Die angesprochene Klimapolitik der GRÜNEN kann man in Hessen hautnah erleben, Windräder wohin das Auge blickt und nun sollen in geschützten Waldgebieten, wie dem Habichtswald, auch Schneisen für diese Monster geschlagen werden, tote Vögel und Fledermäuse zählen nicht. Bezahlen müssen wir das, der Profit landet bei wenigen. Nur zur Erläuterung, Deutschland produziert 2% der Weltemissionen, wird Hessen Klimaneutral ist die Welt gerettet, oder was. Die Grünen und das ist der Unterschied zum normalen Menschen, wissen halt was richtig ist und müssen uns Dummen notfalls per Gesetz zum Glück zwingen.
Der Biobetrieb Häusling hat auch expandiert.Wieviel Kilometer fahren sie jetzt täglich zwischen beiden Standorten.(futtermitteltransport,Gülle,Stroh usw.)Sieht so der moderne Beitrag zum Klimaschutz aus???
Kommentare wurden geschlossen.