Spende ermöglicht weitere AED-Säulen in den Kommunen des Landkreises
MARBURG. Das erst kürzlich gemeinsam vom Landkreis Marburg-Biedenkopf und der Björn Steiger Stiftung gestartete Projekt „Herzsicherer Landkreis Marburg-Biedenkopf“ hat mit der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) einen weiteren Unterstützer gewonnen.
Am Montag hat Mitglied des Vorstands Robert Peil im Namen der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) 15.000 Euro an das Projekt „Herzsicherer Landkreis Marburg-Biedenkopf“ übergeben.
Mit dem Geld werden fünf Automatisierte Externe Defibrillatoren (AED) angeschafft und durch die Projektpartner sowie weitere Unterstützer in Kommunen des Landkreises aufgestellt. Mit den mobilen Geräten lassen sich bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand automatisch Stromimpulse setzen, um dem aus dem Takt geratenen Herz Starthilfe geben zu können.
Erst im Juni wurden zu Beginn des Projekts die ersten zehn dieser mobilen Defibrillatoren an unterschiedlichen Orten im Landkreis aufgestellt. Ziel sei es, in einem ersten Schritt jede der Kreiskommunen mit zumindest einem frei zugänglichen Gerät auszustatten. „Mit der Unterstützung der DVAG kommen wir diesem Ziel einen deutlichen Schritt näher“, freute sich Landrätin Kirsten Fründt. „Wir freuen uns, dieses überaus wichtige Projekt zu unterstützen und so einen Beitrag für mehr Sicherheit in der Region zu leisten“, so Robert Peil.
Mit 100.000 jährlichen Opfern ist der plötzliche Herztod eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Eine Chance haben Betroffene dann, wenn sofort mit einer Herzdruckmassage begonnen wird. Mit dem Stromimpuls eines AED lassen sich die Chancen abermals steigen. Dabei prüft das Gerät, einmal mit dem Patienten verbunden, ob ein solcher Impuls notwendig ist und ausgelöst werden soll und leitet die Helferinnen und Helfer mit akustischen Signalen an.
„Wiederbelebungsmaßnahmen sind kinderleicht und keiner soll sich davor scheuen, mithilfe unserer AED-Geräte Leben zu retten. Die Spende der Deutsche Vermögensberatung hilft uns nicht nur dabei, die Kommunen des Landkreises Marburg-Biedenkopf mit weiteren Geräten zu versorgen, sondern auch dabei grundsätzlich für das Thema Herztod zu sensibilisieren und vor allem dahingehend zu erklären, was im Fall der Fälle zu tun ist“, sagte Angelo Sapia von der Björn Steiger Stiftung.
„Ein Laie kann beim Einsatz eines solches Gerätes nichts falsch machen“, sagte Kreisbrandinspektor Lars Schäfer, der das Projekt beim Landkreis verantwortet. In Marburg-Biedenkopf seien die Chancen, einen Herzinfarkt oder gar einen Herzstillstand nicht nur zu überleben, sondern auch möglichst ohne Folgeschäden zu überstehen, vergleichsweise hoch. „Das hängt zusammen mit dem gut ausgebauten und abgestimmten System von Mitarbeitern der Rettungsleitstelle, Notärzten, Notfallsanitätern und den Medizinern in den Krankenhäusern“, sagte Landrätin Fründt.
Hierzu gehörten auch und insbesondere die Ersthelfer. Sie seien es, die die Rettungskette erst in Gang setzen und direkt vor Ort mit der Ersten Hilfe beginnen könnten. Beispielsweise mit der Herzdruckmassage im Falle eines Herzstillstandes. „Die Aufstellung von AED stärkt die Infrastruktur für dieses „Kettenglied“ enorm“, ist sich Schäfer sicher. Dabei helfen sollen zudem für die Teilnehmer kostenlose Schulungen im Umgang mit diesen Geräten und spezielle Lernangebote für Schülerinnen und Schüler.
Hintergrund
Björn Steiger Stiftung:
Auf dem Heimweg vom Schwimmbad wurde der achtjährige Björn Steiger von einem Auto erfasst. Es dauerte fast eine Stunde bis der Krankenwagen eintraf. Björn starb am 3. Mai 1969 nicht an seinen Verletzungen, er starb am Schock. Seine Eltern Ute und Siegfried Steiger gründeten daraufhin am 7. Juli 1969 die Björn Steiger Stiftung als gemeinnützige Organisation mit dem Ziel die deutsche Notfallhilfe zu verbessern. Meilensteine dieses Engagements sind z. B. die Einführung der bundesweit kostenfreien Notrufnummer 110/112, der Aufbau der Notruftelefonnetze an deutschen Straßen, die Einführung des Sprechfunks im Krankenwagen, Aufbau der Luftrettung oder die Einführung der kostenlosen Handyortung bei Notruf. Aktuelle Initiativen widmen sich insbesondere dem Frühgeborenentransport, der Breitenausbildung in Wiederbelebung und Frühdefibrillation sowie der Sensibilisierung von Grundschülern für den Notfall.
Neue AED-Standorte:
- Rathaus Cölbe, Kasseler Straße 88, 35091 Cölbe, Eingangsbereich
- Bürgerhaus Dautphe, Am Bürgerhaus 1, 35232 Dautphe, Eingangsbereich
- Gemeindehaus Dreihausen, Dreihäuser Straße 8, 35085 Ebsdorfergrund, Eingangsbereich
- Bürgerhaus Fronhausen, Bergstraße 1, 35112 Fronhausen, Eingangsbereich
- Rathaus Fronhausen, Schulstraße 19, 35112 Fronhausen, Eingangsbereich
- Bürgerbüro Kirchhain, Am Markt 6-8, 35274 Kirchhain, Eingangsbereich
- Lahnfelshalle, Otto-Ubbelohde-Weg 21A, 35094 Lahntal, Eingangsbereich
- Rathaus Lohra, Heinrich Naumann-Weg 2, 35102 Lohra, Eingangsbereich
- Rathaus Stadtallendorf, Bahnhofstraße 1, 35260 Stadtallendorf, Eingangsbereich
- Rathaus Wohratal, Halsdorfer Straße 56, 35288 Wohratal, Eingangsbereich
Bereits bestehende AED-Standorte können online unter folgendem Link eingesehen werden: https://www.steiger-stiftung.de/aed.
Das Bild: Die Deutsche Vermögensberatung (DVAG) unterstützt das Projekt „Herzsicherer Landkreis“ vom Landkreis Marburg-Biedenkopf und der Björn Steiger Stiftung mit 15.000 Euro. Der Spendenübergabe wohnten Angelo Sapia (v. li.) von der Björn Steiger Stiftung, Landrätin Kirsten Fründt, DVAG-Vorstandsmitglied Robert Peil und Kreisbrandinspektor Lars Schäfer bei. (pm | nh)
1 Kommentar
Es wäre interessant, ob die Stiftung das Geld bekommen hat, oder eine der vielen GmbHs der “Steiger Stiftung”.
Insbesondere bei dem Verkauf von AEDs Ist diese “Stiftung” nichts weiteres als ein Handelsunternehmen. Man muss bloß den Namen Björn Steiger in die Suche des “Bundesanzeiger” geben und man wird erschrocken sein, wieviele GmbHs mit dem Namen existieren.
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