Hunderte Schaulustige beim Brühtrogrennen in der Schwalm.
WILLINGSHAUSEN-ZELLA. Mittlerweile seit 1985 gibt es immer am Kirmessonntag in Zella ein besonderes Spektakel. Beim traditionellen Brühtrogrennen geht so mancher Schwälmer baden.
Fast pünktlich um 14 Uhr gingen zunächst außer Konkurrenz zwei Mitglieder der Burschenschaft sowie ein Team aus Bürgermeister Heinrich Vesper und Ortsvorsteher Stefan Völker an den Start. Das Burschenschaftsteam absolvierte den Parcours mit Routine, während die politischen Vertreter doch öfters zu Wasser gingen. Nach einem Slalom durch mehrere Holzpfosten war ein Gummireifen von jeweils einem Teammitglied zu durchqueren. Danach ging es auf einen sehr wackligen Ponton inmitten der Schwalm. Dort musste ein Nagel aus einem Holzbalken gezogen werden. Zurück noch eine kleine Flasche Hochprozentigen schlucken, musste dann die Glocke geschlagen werden. Kein Team des Wettbewerbs kam in diesem Jahr ohne unfreiwilliges Bad am Ziel an. Einige „Profis“, die schon in den Vorjahren an dem Wettkampf teilgenommen hatten, lieferten jedoch beachtliche Zeiten ab, die dann auch vom Publikum mit großem Applaus honoriert wurden. Die Gewinne, meist in flüssiger Form, konnten dann direkt im Festzelt abgeholt werden. Mit dabei waren auch die Schwälmer Burschen aus Treysa. Moderator Jan-Henrik Ebers „Henne“, hob bei dieser Gelegenheit das große Engagement dieser jungen Vereinigung hervor.
Eine der Teilnehmerinnen hatte beim Wettkampf ihre Brille in der Schwalm verloren. Florian Stadler „Flo“, wichtigster Mann beim Start des Brühtrogrennens, schaffte das fast Unmögliche und fand die Brille im trüben Gewässer der Schwalm.
Nach dem Brühtrogrennen luden die Burschen zu Kaffee und Kuchen ins Festzelt ein, wo am Morgen bereits die Formation „Blechquadrat “ zum Frühschoppen aufspielte.
Zellaer Kirmes – ein Fest mit vielen Traditionen
Zum Kirmesanfang am Freitagmorgen ziehen die Kirmesburschen, alle in original Schwälmer Tracht gekleidet, traditionell mit Vierspänner los und laden zu ihrem Fest ein. Über den Ziegenhainer Paradeplatz, um den immer eine Runde gedreht wird, und nach einem Besuch in der Tourstinformation der Schwalm Touristik geht es weiter nach Treysa und die Schwälmer Dörfer zurück nach Zella. Am Abend wartet dann das halbe Dorf bereits auf die Rückkehr der Jungs. Danach beginnt das Fest, das in diesem Jahr zum 40. mal im Zelt gefeiert wird. Die Kirmes in Zella klingt am Montag mit dem Dorfabend aus, bevor sie dann um Mitternacht beerdigt wird. (gr)