Polnische und deutsche LEADER-Region auf der Suche nach einem gemeinsamen Kulturprojekt
WABERN. Europa verbinden, unter diesem Motto steht der Austausch zwischen den LEADER-Regionen Schwalm-Aue aus dem Schwalm-Eder-Kreis und Krajna an der Netze aus der Region Großpolen.
„Wir nutzen die Möglichkeit, um uns mit einer ländlichen Region aus Polen auszutauschen und voneinander zu lernen“, berichtet Regionalmanagerin Sonja Pauly aus der Schwalm-Aue. Das Thema Kultur war der Schwerpunkt, zu dem während des jetzt stattgefundenen dreitägigen Besuchs einer polnischen Delegation in der Region Schwalm-Aue gearbeitet wurde. „Wir haben uns drei Tage Zeit genommen, um gemeinsame Projektideen zu entwickeln, die wir in den nächsten Jahren umsetzen möchten“, erzählt Heidrun Merk vom Dorfmuseum in Holzburg. Sie ist eine Vertreterin der kulturellen Institutionen aus der Schwalm-Aue, die an dem Austausch beteiligt sind. Eine konkrete Projektidee, die ab 2019 umgesetzt werden soll, ist die Begegnung zwischen Landfrauenvereinen aus dem Schwalm-Eder-Kreis und Krajna an der Netze. Das Ziel ist die Erarbeitung eines zweisprachigen regionalen Foto-Kochbuchs mit typischen Gerichten aus den Regionen Schwalm-Aue und Krajna an der Netze, ergänzt mit Fotos aus den Regionen. Außerdem soll ein Austausch zwischen Kulturschaffenden im Bereich Kunst, Musik, Museen vorangebracht werden. Erste Ideen wurden während des Besuchs entwickelt, eine neu gegründete Arbeitsgruppe in der Region Schwalm-Aue wird diese Ideen jetzt konkretisieren. Dazu werden noch interessierte Kulturschaffende aus dem Schwalm-Eder-Kreis gesucht, die Interesse haben an der Entwicklung eines deutsch-polnischen Kulturaustauschprojektes mitzuwirken. Interessierte können sich melden beim Verein Regionalentwicklung Schwalm-Aue melden (Tel. 05683 5009-60 oder regionalentwicklung@schwalm-aue.de).
„Die Sprache ist zwar eine Hürde, aber im Mix von deutsch, polnisch und englisch geht es“, berichtet Gerlinde George vom Bezirkslandfrauenverein Ziegenhain. Der gemeinsame Wille, die Kooperation beider Regionen voranzubringen, verbindet alle Beteiligten. Mit Gabriela Kwiatkowksa und Ewa Köthe waren außerdem zwei kompetente Übersetzerinnen mit an Bord. An den Nachmittagen stand jeweils ein umfangreiches Besuchsprogramm auf der Agenda u.a. beim Bergbaumuseum Borken, dem Museum der Schwalm in Ziegenhain, der Malerkolonie Willingshausen. Auch die Esskultur kam nicht zu kurz. Bei den gemeinsamen Mahlzeiten lernten die polnischen Besucher regionaltypische Speisen, wie Schalett, Duckefett, Weckwerk, Grüne Sauce kennen. Am letzten Abend gab es ein Grimmmenü mit Gerichten aus den Rezeptbüchern von Dorothea Grimm, bei dem auch der Staatssekretär für Europaangelegenheiten, Mark Weinmeister, kurz vorbeischaute. Sowohl der Landkreis als auch das Land Hessen unterhalten eigene Partnerschaften in der polnischen Region: Die Kreispartnerschaft des Landkreises Schwalm-Eder mit Powiat Pilski und die Regionalpartnerschaft des Landes Hessen mit Wielkoposkla. Aus diesem Grund unterstützten der Landkreis und die Hessische Staatskanzlei die Veranstaltung des Vereins Regionalentwicklung Schwalm-Aue finanziell. (pm)