ALSFELD. Vom Ackerbau über die Tierhaltung bis hin zur Metzgerei: Die landwirtschaftlichen Bio-Betriebe der Hephata Diakonie stellen eine regionale Wertschöpfungskette dar und geben zudem Menschen mit Behinderung sinnvolle Arbeit und Qualifizierung. „Ich bin beeindruck und begeistert“, resümierte die Landtagsabgeordnete Eva Goldbach (Grüne) nach ihrem Besuch bei „Alsfelder Biofleisch“.
Hephata gibt nicht nur Arbeit, sondern Sinn – wie nach diesem Prinzip in den insgesamt sechs landwirtschaftlichen Bio-Betrieben des diakonischen Unternehmens mit Stammsitz in Schwalmstadt gearbeitet wird, stellten die Hephata-Mitarbeitenden Monika Ben-Hassine und Frank Radu der Landtagsabgeordneten bei ihrem Besuch in Alsfeld dar. Neben Goldbach und ihrer Büromitarbeiterin Corinna Offeneÿ nahmen die Grünen-Kommunalpolitiker Marc Lerch und Friedrich Plitzko an dem Termin teil.
Radu ist Betriebsleiter des Hofguts Richerode, das an der B3 zwischen Gilserberg und Jesberg gelegen ist. Anhand eines kurzen Films zeigte er auf, wie Menschen mit Behinderung auf dem Hof gefördert und qualifiziert werden. „Bei uns kann sich jeder mit seinen individuellen Stärken einbringen“, betonte der Landwirt und berichtete beispielhaft, wie dies aktuell bei der Kartoffelernte gelingt.
Bei einer Führung durch die Metzgerei in Alsfeld berichtete Ben-Hassine als für Alsfelder Biofleisch verantwortliche Werkstattleiterin gemeinsam mit Metzgermeister Jonas Schaake über die Abläufe in der handwerklichen Herstellung hochwertiger Fleisch- und Wurstprodukte. Besonders beeindruckt zeigten sich die Besucher vom mit Buchenholz befeuerten Räucherofen und insgesamt davon, zu erleben, wie auch in dem Metzgereibetrieb nach Bio-Standards gearbeitet wird und dabei gleichzeitig der Inklusions-Gedanke durch die Arbeitsplätze für Menschen mit seelischer Behinderung gelebt wird.
„Ich bin froh, einmal hinter die Kulissen eines Betriebs geschaut zu haben, dessen Fan ich bin, weil ich die Produkte regelmäßig genieße“, betonte Goldbach nach einem politischen Austausch über Themen wie Flächenprämien, die lange Trockenperiode in diesem Sommer und die Herausforderung, Fachkräfte in der sozialen Arbeit zu gewinnen. Dabei interessierte sich Goldbach besonders für die Angebote an der Hephata-Akademie in Treysa, die unter anderem Erzieher, Heilerziehungspfleger und Altenpfleger ausbildet. „Als Träger von sozialen Einrichtungen an mehr als 50 Standorten in Hessen und angrenzenden Bundesländern mit insgesamt mehr als 3.000 Mitarbeitenden gibt es bei Hephata einen großen Bedarf an Nachwuchskräften“, erklärte Johannes Fuhr, Leiter der Hephata-Öffentlichkeitsarbeit. „In Anbetracht der Vielfalt Ihrer Arbeitsbereiche ist die Arbeitgeberattraktivität sicherlich gegeben“, formulierte Goldbach, nachdem Sie anhand des aktuellen Jahresberichts der Hephata Diakonie einen Überblick über das Gesamt-Unternehmen bekommen hatte. Die regionale Wertschöpfungskette in der sozialen Bio-Landwirtschaft ist dabei nur eine von vielen Besonderheiten Hephatas. (pm)