Chip n’Steel auf der Märchenbühne
GUDENSBERG. Er bewegt sich wie Joe Cocker, er hat eine Mimik wie Joe Cocker und er singt mit der gleichen „Whisky-Stimme“ wie Joe Cocker mit ähnlicher Stimmfärbung. Wer den echten Joe einmal Live gesehen hat, weiß, dass das, was Michael Dippel macht, dem Original sehr nah kommt.
Der in Gudensberg aufgewachsene Sänger war am Samstagabend mit seiner Band Chip n’Steel auf der Märchenbühne zu Gast und 500 begeisterte Fans waren dabei!
Es ist natürlich ein Märchen, dass Whisky für eine rauchige Stimme sorgt. Die ist vielmehr ein Geschenk, wobei das Operntenöre durchweg anders beurteilen. Bei einem Rock-Sänger ist es ein Markenzeichen, vor allem wenn man Joe Cocker heißt. Der weilt aber leider nicht mehr unter den Lebenden, doch wenn jemand dann genau so singen und agieren kann, dann lebt die Legende für ein paar Stunden wieder auf. Und weil der Brite mit der Reibeisenstimme so emotionale Titel gesungen hat, treffen auch die Tribute-Konzerte von Chip n’Steel tief in die Seelen seiner Fans.
You Are So Beautiful
Eigentlich braucht man gar kein Fan von Joe Cocker zu sein, um bei Titel wie Many Rivers To Cross, When The Night Comes, Shelter Me, Unchain My Heart oder dem Woodstock Klassiker „With A Little Help From My Friends“ ins Schwelgen zu geraten. Aber Hand auf’s Herz, wer hat Joe Cocker nicht gerne gehört. Los ging es an diesem Abend mit Delta Lady und You Can Leave Your Hat On. Zur Zugabe spielten Chip n’Steel unter anderem die gefühlvolle Ballade You Are So Beautiful.
Ganz sicher funktioniert all das nur dann, wenn auch die Musiker außergewöhnliches leisten und auf der gleichen emotionalen Wellenlänge spielen. Michael Washausen (Gitarre), Jürgen Bock (Bass), Frank Dittrich (Schlagzeug), Hugo Scholz und Konrad Schmidt (biede Saxophon), Niklas Werner (Keyboards), Christina Koch und Laura Jostes (Gesang) sorgen bei Konzerten dafür, dass Michael Dippel die richtige und passende Soundbasis hat, um überhaupt glänzen zu können. Und sie alle können auch andere Musik spielen, sind zumeist mit eigenen Projekten in Nordhessen unterwegs. Aber an Abenden wie dieser lauen Sommernacht, werden sie ganz zu Joe Cocker und den „Mad Dogs“. (rs)