Feuerwehrgebäude in Gudensberg im Kosten- und Zeitrahmen
GUDENSBERG. Man darf ruhig stolz darauf sein, wenn man etwas Großartiges geschaffen, geplant oder projektiert hat. Vor allem, wenn man es schafft, auch noch Geld zu sparen. Das trifft auf jeden Fall für die Feuerwehr in Gudensberg zu.
Das alte Gebäude war nicht nur zu klein, es hielt den aktuellen Anforderungen an Ausstattung, Sicherheit und Einsatzfähigkeit nicht mehr stand. Seit über einem Jahr wird in Gudensberg gebaut und mit Fertigstellungstermin im November, ist die Baustelle auf die Zielgerade eingebogen.
Am Samstag durfte die Baustelle besichtigt werden und offenbarte interessante Einblicke in die zukünftige Arbeit der Feuerwehr. Wenn der ehemalige Stadtbrandinspektor Verdy Ryffel von „seinem“ Gebäude spricht, dann schwankt er zwischen Schwärmen und sichtlicher Erleichterung darüber, dass die ehrenamtliche Arbeit – zumindest an dieser Stelle – demnächst vorbei ist. Auch beruflich ist der Feuerwehrmann vor allem Baufachmann und begleitet fachmännisch die Großbaustelle. Wobei der Begriff „begleiten“ schon untertrieben ist. Gemeinsam mit Klaus Arlt vom Bauamt der Stadt Gudensberg und unter stetiger Rücksprache mit Bürgermeister Frank Börner, hat er eines der größten kommunalen Bauprojekte in Gudensberg fast fertiggestellt. Mit 5,5 Millionen Euro ist es zugleich auch eines der teuersten.
Jahrelange Erfahrung fließen in die Planung ein
Dabei gibt es Feuerwehrgebäude nicht von der Stange und hier ist die gesamte Erfahrung der örtlichen Feuerwehr, aber auch der Feuerwehren aus der Region eingeflossen. Wichtig ist, dass dieses Objekt auch in Zukunft den Anforderungen gerecht werden kann.
Als vor einigen Wochen klar wurde, dass die Zeitplanung gibt, hat sich die Feuerwehr entschieden, in Eigenleistung fast den gesamten Innenausbau der unteren Etage selbst zu übernehmen. Hier wurden Wände gestrichen, andere Leistungen in hunderten von Stunden selbst erbracht. Die ersten Gerätschaften wechseln jetzt den Standort und so ist ein fliegender Umzug möglich. Mit ihrer Leistung schafft es die Feuerwehr gleichzeitig, die seit der Planung enorm gestiegenen Handwerkerkosten auszugleichen. „Das Geld, was wir sparen“, so Ryffel, „ist an anderer Stelle auch dringend notwendig.“ Aber nicht nur mit Eigenleistungen schaffen es Ryffel, Arlt und Börner Geld zu sparen, immer wieder werden Planungen hinterfragt und – bis zu den Möbeln – nach günstigeren Alternativen gesucht. Durch die permanente Kostenüberwachung weiß das Team stets, wo die Planung gerade steht.
Fertigstellung im November
Der Zeitplan steht nicht infrage, das Gebäude bietet neben der Fahrzeughalle, der Werkstatt und der Atemschutz-Werkstatt auch Unterrichtsräume und zum ersten Mal Räume für die Kinder- und Jugendfeuerwehr. Wobei der Kreativraum zum Experimentieren auch Interessantes für die Einsatzabteilungen bieten wird.
Das neue Gebäude spart der Feuerwehr und damit der Stadt Gudensberg allerdings auch Kosten. Dadurch, dass hier Kleidung und Gerätschaften gereinigt und gewaschen werden können, muss dies nicht mehr gegen Entgelt bei anderen Feuerwehren erledigt werden. Zukünftig werden, zum Beispiel aus dem Chattengau, andere Feuerwehren die Infrastruktur des neuen Gebäudes nutzen und damit der Stadt sogar Einnahmen bescheren. Das gilt auch für den neuen Unterrichtsraum, in dem zukünftig Lehrgänge auf Kreisebene stattfinden können. (rs)
Internet: Feuerwehr Gudensberg
1 Kommentar
Läuft in Gudensberg. Alles im Zeit- und Budgetplan. Ist ja schon fast ein Einzelstück in Deutschland. 😀
Super gemacht Jungs! Bravo.
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