FRANKENAU. Rassegeflügelzucht hat in Frankenau eine lange Tradition. Der Frankenauer RGZV (Verein für Rassegeflügelzucht, Tier- und Naturschutz von Frankenau und Umgebung e.V.) ist mit rund 200 Mitgliedern einer der größten Rassegeflügelzuchtvereine Deutschlands.
Er besteht seit 70 Jahren. Die eindrucksvolle Zuchtanlage am Ortsrand von Frankenau bietet bestmögliche Zuchtbedingungen. Das schöne Gelände ist frei begehbar, das regelmäßig stattfindende Schaubrüten und zahlreiche Preise zeugen von der regen Vereinsarbeit. Die Gänse, Enten, Tauben und Hühner der Frankenauer Zuchtfreunde erzielen bei bundesweiten Geflügelschauen im In- und Ausland regelmäßig Höchstnoten.
Neben der Erhaltungszucht seltener Haustierrassen zählen aber auch der aktive Natur- und Artenschutz, sowie die Jugendförderung zu den Hauptaufgaben des Vereins.
Die Geflügelanlage wurde mit Hilfe einer Förderung aus dem LEADER-Programm um 3 Stallungen mit jeweils 2 Außengehegen erweitert. Diese ermöglichen nun die Haltung weiterer Rassen.
Das Vorhaben ist in Zusammenhang mit dem Naturschutzgroßprojekt und der Arche-Region in Frankenau, deren Ziel u.a. der Erhalt der biologischen Vielfalt ist, zu sehen. In den neuen Gehegen sollen folgende vom Aussterben bedrohte Geflügelrassen gehalten werden:
- Deutsche Lachshühner
- Deutsche Sperber
- Altsteirer
Der neue Arche-Pfad führt direkt an der Zuchtanlage vorbei.
Fördergegenstand, Kosten
- Neubau von 3 Stallungen mit jeweils 2 Aussengehegen
- Barrierefreier Zugang zum Vereinsgebäude
- 11 Parkplätze, Haltepunkt für die Kutsche von Ralf Finke
Zielgruppen sind Familien, Wanderer, Radfahrer, Kindergärten, Schulen und sonstige Besucher.
Das Vorhaben wurde mit 50 % der Nettokosten gefördert. Die Kofinanzierung wurde vom Geflügelzuchtverein aufgebracht. Die Unterhaltung und die Pflege der umgesetzten Maßnahmen übernimmt der Verein.
„Der Vorstand des Vereins Region Kellerwald-Edersee war gerne bereit, das Vorhaben zu unterstützen“, so Vorsitzender Volker Zimmermann. „Es passt ins Leitbild der Region Kellerwald-Edersee. Die Nutzung zahlreicher Synergien ist beispielhaft“.
Das Projekt wurde dem Handlungsfeld Natur und Umwelt und dem Entwicklungsziel „Entwicklung und dem Schutz naturräumlicher Alleinstellungsmerkmale“ zugeordnet. In diesem Schwerpunkt kann die „Entwicklung innovativer Landschaftserlebnisprojekte“ gefördert werden.
Irmhild Weber von der Förder- und Fachbehörde Landkreis Waldeck-Frankenberg, Dorf- und Regionalentwicklung, stellt besonders die im Lauf der Förderperioden entstandene Vernetzung von Projekten heraus.
„Die verbesserte Anlage ist auch in Kombination mit anderen Frankenauer LEADER-Projekten wie z.B.
-dem Schiff Kulturarche, der Kapelle Quernst, der erneuerten Stadthalle, der Bärenmühle Kohl oder der Jausenstation Battefeld- zu sehen. Alle Bausteine gemeinsam und in ihrer Wechselwirkung tragen dazu bei, dass die Archeregion und damit die Region Kellerwald-Edersee Stück für Stück attraktiver wird“.
Frankenau hat in den vergangenen Jahren erfolgreich am LEADER-Programm teilgenommen. Bisher wurden 18 private bzw. kommunale Vorhaben umgesetzt. Dabei wurden ca. 2.2 Mio € investiert, die Zuschüsse lagen bei ca. 900.000 Euro. (pm)